Achterbahnfahrt im Tischtennis

Fehmarn - FEHMARN · Meisterjubel und Freude über den Aufstieg der TTSG Insel I - Mannschaft steht der schwarze Montag der Tischtenniscracks der Insel in der Saison 2012/2013 gegenüber. Dem Pokalaus der Meistermannschaft in Oldenburg (wir berichteten) folgten die unglaublichen Niederlagen der TTSG II und des SVF II. Der RSV ohne Wieske musste auch beide Punkte abgeben.
Am Freitagabend um 21.48 Uhr brandete in Scharbeutz der kollektive Jubel der TTSG Insel Fehmarn auf. Mit einem ungefährdeten 8:2-Sieg hatten Thomas Rau, André Riewesell, Michael Bettermann und Ekki Brändlin die Meisterschaft und damit den Aufstieg in den 2. Bezirk Nord perfekt gemacht. Beim noch ausstehenden Spiel beim Tabellenletzten Pansdorf III könnte man sich eine 0:8- und 0:24-Niederlage (Punkte und Sätze) leisten und würde trotzdem den verdienten Meisterpokal in die Höhe strecken. Mit der TTSG hat die Mannschaft den Titel geholt, die die beste Doppelbilanz vorweisen kann, mit Thomas Rau – noch ohne Niederlage in der Rückrunde – den besten Spieler der Liga stellt, mit Michael Bettermann den Spieler im Team hat, der im unteren Paarkreuz ohne Niederlage während der gesamten Saison blieb, und André Riewesell und Ekki Brändlin mit ihrer positiven Punktebilanz, die wesentlich zu diesem Erfolg beigetragen haben.
Das Projekt SV Fehmarn und RSV Landkirchen gleich TTSG Insel Fehmarn ist von Erfolg gekrönt, nicht nur im sportlichen Bereich. Wer Leistungssport betreiben möchte auf Fehmarn, sollte alle Möglichkeiten ausloten – auch den des Zusammenschlusses –, um dies auch erfolgreich zu gestalten. Man kann alllerdings jetzt nicht die Hände in den Schoß legen, sondern die grundsätzlichen Modalitäten für die neue Saison festlegen. Im 2. Bezirk Nord wird mit Sechser-Mannschaft gespielt. Eine Verstärkung im oberen Paarkreuz wäre anzudenken. Zudem hat die Mannschaft noch ein Ziel vor Augen. „Wir wollen auch das letzte Match gewinnen. Mit nur einem Verlustpunkt werden nur die wenigsten Teams Meister“, lautet die Antwort unisono auf die Frage nach den Feierlichkeiten zur Meisterschaft.
Fassungslosigkeit und Ungläubigkeit war auf den Gesichtern der TTSG II am Montagabend in der Großsporthalle abzulesen. Gerade hatte man gegen den Tabellenletzten der Kreisliga, Pansdorf III, mit sage und schreibe 3:8 verloren und die Möglichkeit, sich im Abstiegskampf Luft zu verschaffen, vertan. Danach hatte es bei den Eingangsdoppeln noch nicht ausgesehen. Baumgarn/Kohrt holten den Punkt für die TTSG, während Meier/Köll unterlagen. Im oberen Paarkreuz – sonst mit Dennis Kohrt und Achim Baumgarn immer für zwei Punkte gut – lief gegen Kittendorf und Tausendfreund gar nichts. Bilanz: 0:4. Im unterern Paarkreuz wollte Teamchef Detlef Meier seine Farben mitreißen, verkrampfte und handelte sich drei Niederlagen ein. Einzig Manni Köll holte zwei Zähler unten. Das war zu wenig. „Wir hätten heute Grömitz um einen Punkt überflügeln können. Jetzt müssen wir in Grömitz gewinnen“, analysierte die Mannschaft die derzeitge Tabellensituation. Das letzte Match gegen Malente hat nur noch dann eine Bedeutung, wenn man sich in Grömitz unentschieden trennt. Hoffnung setzten die Meier-Schützlinge auch auf Polizei SV Eutin. Bleiben die im 2. Bezirk, hat man den Klassenerhalt ohnehin sicher.
Im selben Hallenteil an den Nachbartischen spielten der Tabellendritte der 2. Kreisklasse, SV Fehmarn II, gegen den Tabellenzweiten TC Oldenburg II. Dieses Match entwickelte sich zu einem wahren Krimi, bei dem am Ende die Gäste mit 8:6 die Nase vorn hatten. Auch dabei hätte alles anders kommen können. Peter und Klaus Witt, Werner Rehdus und Tanja Mehnert – sie spielte für Dieter Voderberg – lagen nach den Doppeln mit 2:0 in Front. Oben blieben die Witt-Brüder ohne Zähler gegen Koitka und Köhnke. Unten holten Rehdus und Mehnert drei Punkte für den SVF. Im vierten Match unterlag Mehnert in der Verlängerung des Entscheidungssatzes. Oldenburg setzte sich in Folge immer besser in Szene und führte mit 7:6. Mehnert musste siegen, um das Remis zu retten. Gegen die Zwei Oldenburgs, Köhnke, führte sie mit 2:1-Sätzen und 9:7, gab den Satz aber unglücklich ab, ebenso wie den Fünften. Am Ende stand die Mannschaft trotz eines guten Spiels mit leeren Händen da. Im letzten Match muss man zum neuen Dritten nach Gremersdorf reisen. Dort zu punkten, wird schwierig werden. Den fünften Tabellenplatz in der Endabrechnung hat man aber schon sicher.
Der RSV musste gegen Süsel ran. Immer noch ohne Jens Wieske wäre alles andere als eine Niederlage die Sensation gewesen. Dennes Lafrenz, Stefan Haß, Frank Kley und Christian Haltermann wollten den Süselern das Leben so schwer wie möglich machen. Bis zum 4:4 war man nahe dran an einer Überraschung. Lafrenz zweimal und Haß einmal im Einzel sowie das Doppel Lafrenz/Kley hatten für die Punkte gesorgt. Dann riss der Faden und Süsel konnte vier Spiele nacheinander gewinnen und somit den 8:4-Erfolg sicherstellen. Beim RSV ist man froh, wenn die Saison zu Ende geht, denn ohne Wieske ist die Mannschaft grundlegend geschwächt. · fe