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Elektroautos: „Massive Ladelücke“ droht – und bringt Klimaziele in Gefahr

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Von: Sebastian Oppenheimer

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Das Interesse an E-Autos wächst – dennoch werden laut einer Studie die Ziele der Bundesregierung nicht erreicht. Hauptproblem: zu wenig Ladesäulen.

München – Der Weg in Richtung E-Mobilität scheint klar gezeichnet – doch bei der Realisierung knirscht es momentan ziemlich im Getriebe. Zwar ist das Kauf-Interesse an Elektroautos zuletzt deutlich größer geworden, aber es gibt zu wenig öffentliche Ladesäulen – speziell entlang der Autobahnen. Und auch die aktuell rasant steigenden Strompreise dürften den ein oder anderen, der bereits mit einem Stromer liebäugelt, wieder ins Grübeln geraten lassen. Das Ziel der Bundesregierung von 15 Millionen Elektroautos auf Deutschlands Straßen bis 2030 wird laut einer Studie jedenfalls deutlich verfehlt werden.

Das Interesse an E-Autos wächst – dennoch werden laut einer Studie die Ziele der Bundesregierung nicht erreicht. Das Hauptproblem: zu wenig Ladesäulen.
Klimaziele in Gefahr: Laut einer Studie droht Deutschland eine „massive Ladelücke“, wenn sich der Ausbau nicht beschleunigt. (Symbolbild) © Manngold/Imago

Elektroautos: „Massive Ladelücke“ droht – und bringt Klimaziele in Gefahr

Laut einer Studie der Unternehmensberatung PricewaterhouseCoopers (PwC) steuert Deutschland auf eine „massive Ladelücke“ zu, wenn sich am Ausbautempo des Ladenetzes nichts ändert. Rund 60.400 öffentliche Ladepunkte waren im Mai 2022 hierzulande verfügbar – jede Woche kommen etwa 330 weitere hinzu. Den Experten zufolge ist das deutlich zu wenig, um die Ziele bis 2030 zu erreichen – sie haben berechnet, dass statt 15 Millionen bis dahin nur 10,5 Millionen Stromer auf deutschen Straßen unterwegs sind.

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Elektroautos: „Massive Ladelücke“ droht – bis 2030 fehlen 130.000 Schnellladepunkte

Bis 2030 werden der Studie zufolge mindestens 340.000 öffentliche Schnellladepunkte benötigt, um die die dann zugelassenen 10,5 Millionen E-Fahrzeuge mit Strom zu versorgen. Doch wie die PwC-Experten ebenfalls ausgerechnet haben, werden beim aktuellen Tempo bis dorthin lediglich 210.000 Schnellladepunkte zur Verfügung stehen. Und das, obwohl selbst Tesla inzwischen seine Supercharger für Fabrikate anderer Hersteller geöffnet hat.

Um die im deutschen Klimaschutzgesetz vereinbarten Ziele für den Straßenverkehr zu erreichen, wären den Machern der Studie zufolge sogar 15,8 Millionen E-Autos bis 2030 auf den Straßen nötig – in diesem Fall würden dann aber sogar 520.000 öffentliche Ladepunkte nötig sein.

Anmerkung der Redaktion: Dieser Text ist bereits in der Vergangenheit erschienen. Er hat viele Leserinnen und Leser besonders interessiert. Deshalb bieten wir ihn erneut an.

Elektroautos: „Massive Ladelücke“ droht – Schuld ist unter anderm die Bürokratie

Die wesentlichen Gründe für den schleppenden Netzausbau sieht die Studie in bürokratischen Genehmigungsverfahren, von der öffentlichen Hand zurückgehaltenen Flächen sowie in Abstimmungsproblemen zwischen den Beteiligten des Elektromobilitäts-Ökosystems. Um die Klimaziele doch noch zu erreichen und mehr E-Autos auf die Straßen zu bringen, fordern die Autoren der Studie neben einer Beschleunigung des Netzausbaus durch „gezielte Anreizsysteme“ eine breitere Produktplatte an E-Autos – speziell im Einstiegssegment.

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