Anbaden der Landjugend: 100 Mutige stürzten sich auf Fehmarn in die Ostsee

Das Anbaden auf Fehmarn hat Tradition. Bereits zum 28. Mal hat das Spektakel am Südstrand auf Fehmarn stattgefunden. Genau 100 Personen waren mutig und trauten sich in die Ostsee.
Fehmarn – Damit hatte die Landjugend Fehmarn nicht einmal im Traum gerechnet: Genau 100 Wagemutige hatten sich am Sonntag (2. Januar) für das nasse und eiskalte Spektakel angemeldet und stürzten sich um 14 Uhr mit lautem Getöse in die Fluten der Ostsee. Die unverdrossenen Wasserratten wurden am Burger Südstrand von mehreren Hundert Zuschauern mit einer La-Ola-Welle und kräftigem Applaus begrüßt.
Zunächst einmal hieß es für die Wasserratten, sich von ihrem Badetuch, Bademantel und weiteren Utensilien zu trennen und nur mit Badebekleidung den Kontakt mit dem nassen Element zu suchen. Einige von ihnen verließen nach kurzer Bekanntschaft schnell wieder das kalte Wasser, während andere noch eine kleine Extrarunde schwammen.
3 Grad Wassertemperatur – 9 Grad Lufttemperatur
Wenige Minuten vor dem gemeinsamen Sprung ins Wasser hatte Alexander Thomsen-Detlef von der Landjugend noch einmal die Wassertemperatur gemessen. „Es sind drei Grad Celsius“, informierte er. Die Lufttemperatur lag übrigens bei 9 Grad, ein zugegeben recht milder Wintertag. Zudem hörte der Dauerregen gegen 14 Uhr auf – wie bestellt für das Anbaden.
Letztes Jahr gecancelt – dieses Jahr hat‘s noch geklappt
Im letzten Jahr hatte die Veranstaltung aufgrund der Pandemie noch gecancelt werden müssen, gestern konnte die Traditionsveranstaltung aber durchgezogen werden. Nur zwei Tage später – und das Spektakel hätte in dieser Form nicht stattfinden können, denn gestern Nachmittag kündigte die Landesregierung für den 4. Januar eine Verschärfung der Corona-Maßnahmen an.

Umso erfreuter war die Landjugend Fehmarn, dass das Anbaden gestern noch ausgerichtet werden konnte – und zwar jetzt schon zum 28. Mal.
Vom Stadtvertreter bis zum Urlaubsgast
Zu denen, die gestern vor einem recht großen Publikum ins kalte Element sprangen, gehörte unter anderem auch der Stadtvertreter der Grünen, Marco Eberle. Zu den 100 Anbadenden zählte ferner so mancher Feriengast, der einen Kurzurlaub zwischen den Feiertagen auf Fehmarn gebucht hatte. So zum Beispiel Thomas Plantikow und auch Svenja Mössinger aus Bad Wildbad im Schwarzwald zusammen mit ihren beiden Söhnen Tian (13 Jahre) und Luis (9 Jahre).
Das öffentliche Spektakel nutzte auch eine Anbadende dafür, um auf die Verschmutzung der Umwelt aufmerksam zu machen. „Haltet die Ostsee sauber!“ stand auf einem von ihr gefertigten Schild. Politische oder auch andere Botschaften lassen sich bei einem Anlass wie dem Anbaden eben recht gut vermitteln. Symbolisch hatte sie noch einen Schrubber und einen Eimer mit ins Wasser genommen.
Beim letzten großen Anbaden zum Jahresbeginn 2020 hatten sich insgesamt 136 Hartgesottene angemeldet und Bekanntschaft mit dem nassen Element gemacht. Vier Grad Wasser- und auch Lufttemperatur waren vor zwei Jahren angesagt.