Bestes Ausstellungsdesign für „Gesamtkunstwerke“ auf Fehmarn

Die Ausstellung „Gesamtkunstwerke – Architektur von Arne Jacobsen und Otto Weitling in Deutschland“ auf Fehmarn war ein voller Erfolg.
- Enkel von Arne Jacobsen, Tobias Jacobsen, schaute auf der Durchreise vorbei.
- Über 7000 Interessierte besuchten die Ausstellung.
- Rat für Formengebung verleiht Iconic Award für bestes Ausstellungsdesign.
Fehmarn – Für die Kuratoren der Ausstellung „Gesamtkunstwerke – Architektur von Arne Jacobsen und Otto Weitling in Deutschland“, Jan Dimog und Hendrik Bohle, war gestern ein besonderer Tag. Vor der Finissage im Haus des Gastes in Burgtiefe gab es zwei Führungen mit ihnen durch die Ferienanlage und die Ausstellung. Eigentlich nichts Besonderes, jedoch schaute mit Tobias Jacobsen doch glatt der Enkel von Arne Jacobsen vorbei. „Das war die Krönung, dass Tobias Jacobsen noch vorbeikam. Er hatte einen Überraschungsbesuch auf der Durchreise eingelegt und war total begeistert. Er kannte die Ausstellung bislang noch nicht, obwohl er sich mit allem auskennt, was das Erbe seines Großvaters angeht. Arne Jacobsen hat viel fotografiert, gemalt und gezeichnet. Neben dem architektonischen Werk kam noch das Produktdesign hinzu“, erklärten die Kuratoren.
Iconic Award wird im Oktober offiziell in München verliehen
Besuchertechnisch war die Ausstellung auf der Tiefehalbinsel mit über 7000 Interessierten ein voller Erfolg. Ebenfalls verbuchte die Ausstellung noch einen weiteren Erfolg. Der Rat für Formengebung (German Design Council) verleiht den Iconic Award für das beste Ausstellungsdesign. „Wir haben im Juli erfahren, dass wir den Award bekommen und mussten bis Mittwoch Stillschweigen bewahren wegen der Sperrfrist“, freuten sich die Kuratoren. Gleichzeitig sei der Award für den Tourimus-Service und die Stadt Fehmarn.
Im Oktober wird der Award offiziell in München verliehen.
Unsere Bilanz fällt sehr positiv aus. Über 7000 Besucher ist ein riesiger Erfolg.
„Unsere Bilanz fällt sehr positiv aus. Über 7000 Besucher ist ein riesiger Erfolg. Unser Ziel war hier nicht nur Fachpublikum zu erreichen, sondern möglichst ein breites Publikum zu erreichen. Wir hatten viele Touristen und viele Fehmaraner, die unsere Ausstellung besucht haben“, so die Kuratoren Hendrik Bohle und Jan Dimog. Auch sei es für viele Besucher sehr emotional gewesen. „Früher war es das nordische Wohnzimmer, dann lange Zeit nichts und das jetzt mal so zu erleben, das war viele unglaublich“, so die Kuratoren weiter. Das Haus des Gastes habe eine architektonische sowie emotionale Qualität. Beide möchten über die Ausstellung hinaus weiter am denkmalgeschützten Haus des Gastes weiterarbeiten. Doch zunächst geht es mit der Ausstellung weiter nach Mainz. Das Modell der Arne-Jacobsen-Siedlung Burgtiefe im Maßstab 1:1000 geht nicht mit nach Mainz. Es bleibt auf Fehmarn.
Für die Finissage unterbrach Tourismusdirektor Oliver Behncke extra seinen Urlaub.
Beim Haus des Gastes von einem Lost Place zu sprechen wäre vermessen
„Beim Haus des Gastes von einem Lost Place zu sprechen wäre vermessen. Wir müssen mit dem Eigentümer, der holländischen Van Herk-Gruppe, reden. Neben dem Haus des Gastes besitzt die Van Herk-Gruppe noch 29000 Quadratmeter. Wir müssen in Verhandlung treten und das architektonische Erbe pflegen“, so der Tourismusdirektor in seiner Einführung. Behncke könne sich vorstellen das Haus des Gastes für einen symbolischen Euro zu erwerben und ein Kunst- und Kulturzentrum daraus zu machen. Hierzu müsse der Eigentümer sagen „ihr könnt“.
Nach der Einführung hielt Julian Latzko von der Bundesstiftung für Baukultur einen Vortrag. Mit einem Team befand sich Latzko auf Sommerreise. Auf Fehmarn legte die Bundesstiftung einen Tourstopp ein.