Regenbogenfarben vor dem Burger Rathaus

Vor dem Rathaus in Burg sind ab jetzt Regenbogenflaggen gehisst. Fehmarns Bürgermeister Jörg Weber sagt, die Stadt Fehmarn wolle sich klar positionieren.
Fehmarn – Bis zum 31. Mai zeigt die Stadt Fehmarn Flagge – die Regenbogenflagge. Seit Mittwoch, dem Internationalen Tag gegen Homophobie, flattern vor dem Rathaus und dem Verwaltungsgebäude in der Bahnhofstraße die Regenbogenfarben im Wind, zum ersten Mal.
Man wolle ein Zeichen setzen für Vielfalt, so Fehmarns Gleichstellungsbeauftragte Evelyn Hamann-Didier, die die Aktion auf der Insel mit ins Leben gerufen hat und bei Bürgermeister Jörg Weber auf offene Ohren gestoßen ist. „Wir wollen uns als Stadt klar positionieren“, so Weber.
Homosexualität bis 1990 als Krankheit geführt
Hamann-Didier erinnert an den Ursprung des auf den 17. Mai datierten Aktionstages. So sei erst 1990 von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) beschlossen worden, Homosexualität aus dem Katalog der Krankheiten zu streichen, Transsexualität erst 2018.
In den Zeitraum der Regenbogenbeflaggung vor den beiden öffentlichen Gebäuden fällt auch der Deutsche Diversitätstag am 23. Mai, der von der Charta der Vielfalt im Jahr 2010 ins Leben gerufen wurde und bundesweit nun schon zum elften Mal begangen wird. Gerade an diesem 23. Mai, dem Tag der Verkündung des Grundgesetzes im Jahr 1949, muss die Regenbogenflagge jedoch eingeholt und die offizielle Beflaggung mit Deutschland- und Landesflagge erfolgen, vor dem Verwaltungsgebäude zusätzlich noch die Europaflagge, weil dort drei Masten zur Verfügung stehen, vor dem Rathaus sind es nur zwei.
Das Thema Vielfalt und Diversität wollen in Zukunft auch die Stadtjugendpflege in Kooperation mit dem Kinder- und Jugendparlament stärker bespielen. Ins Leben gerufen werden sollen laut Leah Schmidt, Vorsitzende des Nachwuchsparlaments, Projekttage an der Inselschule, die sich mit diesem Themenkomplex auseinandersetzen. Die Schulleitung habe bereits Unterstützung signalisiert, berichtet Stadtjugendpfleger Oliver Gende. Noch im Austausch befinde man sich mit der Montessorischule, deren Leitung ebenfalls Interesse zeige.
Gende hält solche Projekttage, die jährlich in einem Jahrgang stattfinden sollen, für „wesentlich nachhaltiger“ als Einzelveranstaltungen wie einen Christopher Street Day. Mit ins Boot geholt wird das Team vom Projekt queer@school aus dem Raum Berlin-Brandenburg, das auch Fortbildung für Lehrkräfte anbietet.
Die Finanzierung der Projekttage ist gesichert. Die Mittel kommen laut Gende aus dem Bundesprogramm Zukunft, durch das Projekte für Kinder und Jugendliche gefördert werden. Die Stadt Fehmarn hat hierfür Anfang des Jahres eine Zuwendung in Höhe von 150000 Euro erhalten.