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Emissionsfreie Scandlinesfähre nimmt Form an

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Von: Andreas Höppner

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Die Frachtfähre „PR24“ nimmt konkrete Form an. Bis Ende Juni sollen auf der Cemre-Werft sämtliche 36 Sektionen zusammengeschweißt sein.
Die Frachtfähre „PR24“ nimmt konkrete Form an. Bis Ende Juni sollen auf der Cemre-Werft sämtliche 36 Sektionen zusammengeschweißt sein. © Scandlines/Cemre

Die Reederei Scandlines lässt gerade eine emissionsfreie Frachtfähre unter dem Arbeitstitel „PR24“ in Istanbul bauen. Im Jahr 2024 soll sie fertig werden.

Fehmarn/Istanbul – Die emissionsfreie Frachtfähre, deren Bau die Reederei Scandlines vor 18 Monaten in Auftrag gegeben hat, hat schon konkrete Formen angenommen. Auf der Cemre-Werft in Istanbul lässt die Silhouette des Stahlkolosses erahnen, wie die Frachtfähre, die noch den Arbeitstitel „PR24“ trägt, einmal aussehen wird. Ihre Indienststellung ist laut Scandlines im zweiten Halbjahr 2024 vorgesehen.

Die Bauarbeiten schreiten nach Reedereiangaben planmäßig voran. Die Cemre-Werft habe nun alle Stahlplatten zugeschnitten, „und die 36 Sektionen, aus denen die Fähre besteht, werden voraussichtlich bis Ende Juni zusammengeschweißt und auf der Helling platziert“, so Reedereisprecherin Anette Ustrup Svendsen. Der Stapellauf soll noch in diesem Herbst erfolgen.

Die mit einem Batterieantrieb ausgestattete Fähre wird unter dänischer Flagge und mit einer Dualbesatzung auf dem Fehmarnbelt in Betrieb gehen. Dies stelle für Scandlines „die betrieblich optimale Lösung“ dar, so Ustrup-Svendsen. Während der Ausbildung erwerben die Dualoffiziere Kompetenzen in verschiedenen Bereichen wie Navigation, Maschinenbau und Management. Sie können deshalb sowohl im Maschinenraum als technische Offiziere als auch auf der Brücke als Offiziere oder Kapitäne arbeiten. Diese Form der Ausbildung ist laut Ustrup-Svendsen nur in Dänemark möglich.

Auch im Schiffsrumpf der neuen emissionsfreien Scandlinesfähre wird in Istanbul hart gearbeitet. Die Arbeiten im Maschinenraum sind schon fortgeschritten.
Auch im Schiffsrumpf der neuen emissionsfreien Scandlinesfähre wird in Istanbul hart gearbeitet. Die Arbeiten im Maschinenraum sind schon fortgeschritten. © Scandlines/Cemre

Die Besatzung wird nach Angaben der Reederei voraussichtlich aus vier Dualoffizieren und zwei Schiffsassistenten bestehen, sodass „insgesamt zehn Dualoffiziere und fünf Schiffsassistenten für die feste Besatzung benötigt werden, da die ,PR24‘ voraussichtlich ganzjährig rund um die Uhr in Betrieb sein wird“, so Ustrup Svendsen.   

Im reedereieigenen Simulator in Puttgarden laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. So soll hier im ersten Quartal des kommenden Jahres ein digitaler Zwilling der „PR24“ installiert werden, damit die Besatzung ausreichend Zeit bekommt, „das Fahren mit der ,PR24‘ vor der Inbetriebnahme zu üben“, heißt es vonseiten der Reederei. Der in Rødby und Puttgarden erforderliche Umbau der Fährterminals schreitet derweil weiter voran und soll noch etwa ein Jahr in Anspruch nehmen. Im Juli und August sollen diese Arbeiten aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens ausgesetzt werden, um eine reibungslose Abfertigung zu ermöglichen.

2022: 5,5 Prozent Plus beim Frachtaufkommen

In diesem Zusammenhang erinnert Ustrup-Svendsen an ein seit 2012 fast ununterbrochen wachsendes Frachtgeschäft.  So wird die Route Puttgarden - Rødby für 2022 mit einem Plus von 5,5 Prozent in den Büchern geführt. „Am 13. April 2022 haben wir auf der Strecke Puttgarden - Rødby mit insgesamt 2655 Frachteinheiten an einem Tag einen neuen Rekord aufgestellt. Das zeigt, dass wir unseren Frachtkunden ein gutes und attraktives Produkt anbieten, das voll auf der Höhe der Zeit ist“, resümiert Ustrup-Svendsen.

„Viele Mitarbeitende sind an dem Projekt beteiligt. Der Umbau der Terminals mit der automatischen Nummernschilderkennung beim Check-in und die Inbetriebnahme unserer neuen Frachtfähre im Jahr 2024 werden dazu beitragen, die erforderliche Kapazität und unser weiteres Wachstum sicherzustellen“, blickt Nicolai Træde Vestergaard, Operations Excellence Manager der Reederei Scandlines, optimistisch in die Zukunft.

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