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Wenn der Grill wieder eingepackt werden muss: Wachdienst kontrolliert auf Fehmarn

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Von: Nicole Rochell, Reinhard Gamon

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Zwei Security-Kräfte bei ihrer Kontrolle in Westermarkelsdorf
Die Security-Kräfte bei ihrer Kontrolle auf dem öffentlichen Strandparkplatz in Westermarkelsdorf. © Reinhard Gamon

Auf Fehmarn sorgt ein Sicherheitsdienst erneut für Ordnung. Vorgaben aufgrund der Corona-Pandemie werden kontrolliert.

Fehmarn – Es war schon mal voller, auf den Parkplätzen Fehmarns. Das haben die Einheimischen durchaus schon anders erlebt. Die Security-Kräfte auch, die im Auftrag des Ordnungsamtes der Stadt Fehmarn wie bereits im vergangenen Jahr, so auch schon in diesem, unterwegs waren, um die Einhaltung der Vorgaben aufgrund der Corona-Pandemie zu kontrollieren.

Bekanntlich dürfen derzeit auch auf Camping- und Wohnmobilstellplätzen keine Gäste zu touristischen und anderen privaten Zwecken beherbergt werden. Wer meint, das ginge auf einem Parkplatz, liegt falsch. Merke: Der Tagestourismus ist gestattet, und natürlich auch das Parken auf den jeweils ausgewiesenen Stellplätzen zu gewissen Zeiten, aber am Ende des Tages müssen die Tagestouristen die Insel wieder verlassen. 

Wachdienst seit Ostern unterwegs

Auch an diesem Wochenende war das zweiköpfige Team der Vitense Gruppe Sicherheitsdienst und Wachdienst Lübeck zu Kontrollfahrten auf Fehmarn unterwegs. Seine Tätigkeit auf der Insel hat es im Juni 2020 aufgenommen. Seit Ostern sind beide Kräfte, die namentlich nicht genannt werden möchten, wieder im Auftrag der Stadt unterwegs und werden es auch am kommenden Wochenende noch sein. Danach will die Stadt erst einmal die dann geltenden Corona-Richtlinien abwarten. 

13 öffentliche Park- und Wohnmobilstellplätze hatte das Security-Team, das am Wochenende auf Fehmarn im Einsatz war, am Sonnabend anzufahren. Das teilt die Stadt Fehmarn im Vorfeld mit. Kontrollvorgänge auf privat betriebenen Parkplätzen und Privatgrundstücken gehören nicht zu ihrem Betätigungsfeld. Dort greift die derzeit geltende Landesverordnung in dieser Form nicht. 

Stellen wir Verdachtsfälle fest, sprechen wir die Inhaber der Fahrzeuge wegen des Grundes und Dauer des Parkens an.

Wachdienst-Mitarbeiter

Am Sonnabend war es verhältnismäßig ruhig. „Stellen wir Verdachtsfälle fest, sprechen wir die Inhaber der Fahrzeuge wegen des Grundes und Dauer des Parkens an“, sagen sie. Dabei werden nicht nur Wohnmobile, sondern auch Kleinbusse, umgebaute Nutzfahrzeuge, abgestellte Wohnwagen und kleinere Kraftfahrzeuge, die zum Übernachten grundsätzlich genutzt werden könnten, ebenfalls ins Blickfeld genommen. Treffen sie jemanden an, der dort nicht mehr sein darf, wird der freundlich aber bestimmt aufgefordert, Parkplatz und Insel unverzüglich zu verlassen. Treffen sie den Fahrer später noch immer an, erfolgt die Meldung an die Stadt Fehmarn. Die wiederum wird nach Einzelfallprüfung gemäß des Ordnungswidrigkeiten-Gesetzes Maßnahmen einleiten.

Infolgedessen müssen die Betreffenden mit einem Bußgeldbescheid beziehungsweise Bußgeldverfahren durch die Kreisverkehrsbehörde rechnen. „In vielen Fällen folgen die Fahrzeuginhaber, wenn sie von uns vernünftig angesprochen werden, unseren Anweisungen, aber es kommt auch schon im Einzelfall vor, dass die betreffenden Personen uneinsichtig sind, unsachlich mit uns diskutieren wollen oder auch schon einmal ausfällig werden. Dann besteht bei uns Handlungsbedarf“, sagen die Kontrollkräfte. „Bei Nichteinhaltung unserer Aufforderungen fotografieren wir das betreffende Kennzeichen, das Fahrzeug und den Standort. Die Personalien dürfen wir nicht abfordern.“ In ihrer Meldung ans Ordnungsamt geben sie noch einmal den Sachverhalt wieder, fügen die Zeit der Feststellung und ihre Namen an, um im Fall eines Verfahrens als Zeugen dazu gehört zu werden. Doch das sei seit ihres Einsatzes auf Fehmarn noch nicht vorgekommen.

Der Sicherheits vor einem Fahrzeug in Lemkenhafen
Ruhig sah es am Sonnabend in Lemkenhafen auf dem Parkplatz aus. Die Eigentümer dieses abgestellten Fahrzeugs wurden nicht angetroffen. In diesem Fall erfolgt die Registrierung für weitere Maßnahmen. © Reinhard Gamon

„Im vergangenen Jahr haben wir rund einhundert Sachverhalte als Vorgänge an die Stadt Fehmarn gemeldet. In diesem Jahr waren es bisher rund 20 Fälle“, wissen die Kontrollkräfte zu berichten. Erfahrungsgemäß sind die Feststellungen an längeren Wochenenden und bei guten Witterungsbedingungen größer.

Grill musste wieder eingepackt werden

Im Rahmen ihrer Kontrolle am Sonnabend wurden auf den Parkplätzen am Fehmarnsund, am Hafen Burgstaaken, in Lemkenhafen und am Strandparkplatz in Bojendorf keine Verstöße gegen das Campingverbot festgestellt. Auf dem Parkplatz am Strand von Westermarkelsdorf stand ein Camper. Drei junge Männer, die dazugehörten, hatten das Fahrzeug dort abgestellt, um mehrere Stunden zu angeln. Sie wollten noch am selben Abend zurück nach Lübeck. Einen Grill hatten sie bereits in Betrieb genommen. Die jungen Männer wurden aufgefordert, zusammenzupacken. Der Grill stelle „ein nicht erlaubtes Campingmerkmal“ dar. – Sie rüsteten den Grill ab, das Abendessen musste warten.  

Auf einem Parkplatz am Grünen Brink trafen die Security-Kräfte ein großes Luxus-Wohnmobil an, und mit ihm ein älteres Paar aus dem Kreis Stade, das gerade fern sah. Auf Nachfrage bestätigte das Paar, dass es auf dem Parkplatz beabsichtigt habe, die Nacht zu verbringen. Beide gaben an, die Regelung über das Campingverbot nicht gekannt zu haben. Sie zeigten sich einsichtig, entschuldigten sich und verließen den Parkplatz umgehend – überwacht durch die Kontrollkräfte. 

Dass es im Rahmen ihrer Kontrollen auch zu Eskalationen kommen kann, ist den Security-Kräften bewusst. Sollte es zu solchen Situationen kommen, fordern die Sicherheitskräfte die Polizei an. „Darauf brauchten wir aber glücklicherweise bisher nicht zurückzugreifen“, sagten beide. Inzwischen sind sie und ihr Fahrzeug vielen Bürgern bekannt. Sie würden häufig auf ihre Kontrollfahrten angesprochen. 

Bei Hinweisen auf verbotenes Campen geben die Kontrollkräfte diese Informationen an die Stadt weiter. Auch werden Hinweise auf Verstöße direkt von Bürgern an die Stadt gemeldet. Solche Informationen werden dann in die nächsten jeweiligen Aufträge an den Sicherheitsdienst eingearbeitet.

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