Mehr Tempo beim Sundtunnel

Beim Bau des Sundtunnels zur Festen Fehmarnbeltquerung kommt wohl nun mehr Tempo auf. Der Bund hat vier Abschnitte der Schienenanbindung zum Pilotprojekt erklärt.
Fehmarn – Nun ist es fix. Eine Kommission des Bundes hat vier Abschnitte der Schienenanbindung für den Fehmarnbelttunnel zum Pilotprojekt für das sogenannte „Partnerschaftsmodell Schiene“ erklärt. Ziel ist eine Planungsbeschleunigung, die für den Bereich von Bad Schwartau bis Altenkrempe sowie den Fehmarnsundtunnel greifen soll.
Landesverkehrsminister Claus Ruhe Madsen (parteilos) hatte bereits im Rahmen seines Besuchs auf Fehmarn vor rund vier Wochen auf derartige Bestrebungen des Bundes verwiesen und wollte sich dieses Anfang Februar in einem Gespräch mit Bahnchef Richard Lutz bestätigen lassen. Doch die Unterredung platzte, da Madsen krankheitsbedingt absagen musste. Nun erreichte die Redaktion eine schlanke Pressemitteilung der Deutschen Bahn (DB), in der die Planungsbeschleunigung bestätigt wird.
Nach Mitteilung der DB handelt es sich bei den vier Abschnitten um Bereiche, die aufgrund von Bundestagsbeschlüssen „umfangreich angepasst“ werden mussten. Ziel sei es, alle am Bau beteiligten Partner frühzeitig an einen Tisch zu bringen, um „eine agile Planung und optimale Abläufe“ zu ermöglichen. So gelte es, Sachverhalte zwischen dem Bauherrn und den Genehmigungsbehörden sofort oder innerhalb nur weniger Tage zu klären. „Beteiligungsfristen bleiben von den Neuerungen unberührt“, heißt es in der Pressenotiz.
„Rückenwind“ für das Bahnprojekt
DB-Gesamtprojektleiterin Jutta Heine-Seela freut sich: „Durch die schnelleren Verfahren und die frühzeitige partnerschaftliche Zusammenarbeit bekommt das Bahnprojekt für Europa jetzt Rückenwind.“
Bahnsprecher Peter Mantik ist zuversichtlich, dass mit der Einstufung der vier Abschnitte als Pilotprojekt des Bundes das Gesamtprojekt der Schienenanbindung gestärkt und ein reibungsloser Übergang von Planen und Bauen erreicht wird. „Wir werden beweglicher und schneller“, so Mantik, der aber auch nicht in Euphorie ausbricht. Ziel bleibe es, Ende 2029 den Betrieb auf der Schiene aufzunehmen.
Dass dies ein ambitioniertes Ziel ist und bleibt, hatte bereits Minister Madsen im Januar gesagt. Aus Ministersicht aber durchaus realistisch, wenn es zu dem beschleunigten Verfahren komme (wir berichteten).