Fehmarn: Verkehrsminister Madsen kommt – aber nicht ins Rathaus

Schleswig-Holsteins neuer Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen kommt nach Fehmarn. Ums Rathaus macht Madsen einen großen Bogen.
Fehmarn – Die Freude im Rathaus war groß, als vor einigen Tagen aus Kiel die Nachricht kam, dass der neue Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen am 12. August (Freitag) nach Fehmarn kommen würde, um mit Vertretern aus Stadtverwaltung und Politik alles rund ums Thema Feste Fehmarnbeltquerung diskutieren zu können. Mittlerweile ist Ernüchterung eingetreten, wie Äußerungen Bürgermeister Jörg Webers im Hauptausschuss verdeutlichen.
Der Weg nach Dänemark ist offenbar einfacher als ins Rathaus
Madsen kommt zwar, doch es reicht auf seiner Fahrt zur Besichtigung der dänischen Tunnelbaustelle auf Lolland nur zu einem 30-minütigen Stopp auf oder an der Fehmarnsundbrücke. Das sei die neueste Information aus dem Verkehrsministerium, so Jörg Weber, der lästerte: „Der Weg nach Dänemark ist offenbar einfacher als ins Rathaus.“ Die Enttäuschung darüber, dass Madsens Vorgänger Bernd Buchholz jahrelang einen Bogen ums Rathaus gemacht hat, wenn es darum ging, sich die Sorgen und Nöte der Region anzuhören, sitzt noch immer tief. Nichtsdestotrotz bleibt beim Bürgermeister die Hoffnung, dass Claus Ruhe Madsen schon in naher Zukunft zu einem längeren Gedankenaustausch nach Fehmarn kommt. „Ich werde ihn jeden Monat einladen, da kann er Gift drauf nehmen“, so Weber in aller Deutlichkeit.
Die Liste der Gesprächsthemen, die der Hauptausschuss bereits im Mai erstellt hat, ist lang. Da geht es um die Anbindung der ausgebauten B 207 und der neuen Schienentrasse an den Sundtunnel, den hochwassersicheren Ausbau der B 207 und der Schiene oder auch den Einsatz von lärmreduzierendem Asphalt. Nicht zu vergessen die verkehrliche Situation auf der Fehmarnsundbrücke, der Neubau der Amalienhofer Brücke oder die Anbindung des Fährhafens Puttgarden.
Der Minister möchte sich vor Ort einen Überblick über das Projekt verschaffen
Alles Themen, die einer längeren Unterredung bedürfen als nur eine halbe Stunde. Für den Minister geht es nämlich am 12. August gleich weiter mit der Fähre nach Lolland. „Der Minister möchte sich vor Ort einen Überblick über das Projekt verschaffen. Wir werden ihm auf einer Tour über die dänische Tunnelbaustelle bei Rødbyhavn zeigen, was schon gemacht wurde, welche Arbeiten gerade laufen und welches die nächsten Schritte sein werden“, teilt Denise Juchem, Pressesprecherin von Femern A/S, auf Nachfrage mit.
Verbindungsstraße zwischen B207 und K49 kurz angerissen
Kurz angerissen wurde im Hauptausschuss der kürzlich gestartete Bau einer Verbindungsstraße zwischen B207 und K49 (wir berichteten). Seit Wochenbeginn gibt es nun auch im Baustellenbereich auf der B207 eine Verkürzung der Zweispurigkeit in Richtung Norden und eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf 50 km/h. Parallel wird auf der K49 der Verkehr per Ampelschaltung einspurig am Baustellenbereich vorbeigeführt. Die Errichtung der Baustraße hat den Zweck, den Baustellenverkehr aus dem Ortsteil Puttgarden herauszuhalten. Die Bauarbeiten sollen bis zum 9. September andauern.
Laut Planfeststellungsbeschluss wird mit einem Baustellenverkehr in einer Größenordnung von täglich 100 Lkw gerechnet. Noch wird diese Zahl aber nicht erreicht. Für den Frühherbst geht Femern A/S laut Denise Juchem „von einer sehr viel geringeren Anzahl“ aus.