Fehmarnbelt: Frachter „Emil“ notankerte in Fahrrinne

Am Mittwoch musste der Massengutfrachter „Emil“ im Fehmarnbelt mitten in der Fahrrinne der Scandlines-Fähren wegen eines Maschinenausfalles notankern.
- „Emil“ ist 291,8 Meter lang und 45 Meter breit.
- Notschlepper „Bugsier 30“ wurde zur Sicherheit zu „Emil“ beordert.
- Frachter fährt unter Flagge der Kaimanninseln.
Fehmarn – Zu einem Maschinenausfall kam es am Mittwoch auf dem Massengutfrachter „Emil“ im Fehmarnbelt. Gegen 10.15 Uhr muste das 291,8 Meter lange und 45 Meter breite Schiff 4,2 Seemeilen nordöstlich von Puttgarden mitten in der Fahrrinne der Scandlines-Fährschiffe notankern.
Besatzung versuchte fieberhaft Maschine wieder in Gang zu bringen
Fieberhaft versuchte die Besatzung mit Bordmitteln, die Maschine wieder in Gang zu bringen, was bis Redaktionsschluss nicht gelang. Zur Sicherheit beorderte das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) Ostsee den Notschlepper „Bugsier 30“ zum manövrierunfähigen Frachter. Der Schlepper ist für gewöhnlich im Zuge der Festen Fehmarnbeltquerung im Einsatz.

Wie eine WSA-Sprecherin auf Nachfrage mitteilte, werde „Emil“ in den nächsten freien Hafen, Kiel oder Lübeck, geschleppt, sofern der Maschinenschaden nicht behoben werden könne. Zu einer möglichen Ankerdauer von „Emil“ konnte das WSA nichts sagen. Dies sei davon abhängig, ob Ersatzteile an Bord seien oder ob diese beschafft werden müssten.
Der Frachter stört zum Glück unseren Fährverkehr nicht.
Durch die Verkehrszentrale Travemünde wurden die anderen Schiffe im Belt gewarnt. „Mit ordentlichem Aufwand mussten die Schiffe um ‚Emil‘ herum manövrieren“, teilte Torsten Tamm von der Bundespolizei See auf Nachfrage mit. „Der Frachter stört zum Glück unseren Fährverkehr nicht“, erklärte Scandlines-Sprecherin Anette Ustrup Svendsen.
Von Singapur unbeladen nach Tallin unterwegs
„Emil“ wurde 2012 gebaut. Der Frachter fährt unter Flagge der Kaimaninseln und ist unbeladen. Von Singapur aus war „Emil“ auf dem Weg nach Tallin. Heimathafen ist George Town.
Update vom 9. September 2022: Der Frachter konnte um 20.21 Uhr am Mittwochabend den Anker lichten und seine Fahrt nach Tallin fortsetzen. „Wir wurden um Unterstützung gebeten“, erklärte Dr. Adrian Schaefer-Rolffs von Femern A/S. Morgens bezog der von den Erbauern des Fehmarnbelttunnels bereit gehaltene Assistenzschlepper „Bugsier 30“ Stellung neben dem manövrierunfähigen Frachter. Laut Schafer-Rolffs durfte „Emil“ eine Seemeile westlich des Tunnelgrabens ankern. Außerdem wurde Femern A/S bei der Mobilisierung von Technikern behilflich zu sein. „Wir haben die Techniker mit Erlaubnis von Scandlines am Fährhafen Puttgarden abgeholt. Mit dem Inspektionsschiff ‚Achiever“ haben wir die Techniker rübergefahren“, berichtete Schaefer-Rolffs. Um 19.36 Uhr habe „Emil“ die Leistung der Hauptmaschine wieder aufgenommen. Es folgte eine Testphase.