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Fehmarns Kleingärtner geben Tipps für die Gartensaison

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Von: Nicola Krüger

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Der Kleingarten von Klaus Klüver auf Fehmarn ist stets akkurat. Die ersten Gemüsesorten wie Kartoffeln sind bereits eingepflanzt.
Der Kleingarten von Klaus Klüver ist stets akkurat. Die ersten Gemüsesorten wie Kartoffeln sind bereits eingepflanzt. © Nicola Krüger

Die Gartensaison startet im Mai erst richtig durch, doch was ist zu tun im eigenen Kleinod? Fehmarns Kleingärten haben einige Tipps parat.

Fehmarn – Die Tage vom 11. bis zum 15. Mai werden als Eisheilige bezeichnet. Sie beginnen mit Mamertus, gefolgt von Pankratius, Servatius, Bonifatius und enden am 15. Mai mit dem Tag der Heiligen Sophia. Bei den Eisheiligen handelt es sich um Bischöfe und christliche Märtyrer aus dem 3. bis 5. Jahrhundert. 

Eine Bauernregel sagt: „Vor Nachtfrost du nie sicher bist, bis Sophie vorüber ist“. Und tatsächlich gibt es unter Kleingärtnern das ungeschriebene Gesetz, bestimmte Pflanzen erst nach dem 15. Mai ins Freie zu setzen, denn sie können der Kälte nicht standhalten. Die Kleingärtner Fehmarns berichten gegenüber dem FT, dass sie sich durchaus an diese Regeln halten. „Wenn wir kalte Füße haben, fühlen wir uns nicht wohl. Den Pflanzen geht es genauso“, sagt der Vorsitzende des Kleingärtnervereins Burg auf Fehmarn, Heinz Matthias Lafrenz. Im Gespräch berichtet er, gemeinsam mit den Vereinsberatern Eva-Maria Breuker, Judith Fedtke und Klaus Klüver, wie sie es schaffen, sich zu einem großen Teil mit selbst Angebautem aus ihren rund 300 Quadratmeter großen Kleingärten zu versorgen. Timing ist alles, daher sollten vor den Eisheiligen nur Kälteunempfindliches gepflanzt werden. 

Über den Kleingartenverein

Der Kleingartenverein Burg auf Fehmarn zählt aktuell 130 Mitglieder. Auf der Gesamtfläche von 45146 Quadratmetern finden sich 125 Gärten mit jeweils circa 300 Quadratmetern. Leerstand gibt es nicht, dafür eine Warteliste mit vielen Interessierten. Die Gärten sind so individuell wie die Menschen, die sie bewirtschaften. Ob eingezäunter Hundespielplatz, Kinderspielplatz, Rückzugsort oder als Nutzgarten – in der Anlage des Kleingartenvereins ist alles zu finden. Die Parzellen befinden sich an der Krankenkoppel, der Apothekerkoppel und der Sundchaussee. Genutzt wird das Areal zu einem Drittel für die Freizeitgestaltung, und zwei Drittel werden als Ackerland genutzt.

Fehmarns Kleingärtner haben bereits mit der Gartenarbeit begonnen, denn Kartoffeln, Porree und diverse Blattsalate sind schon unter der Erde. Mitte und Ende Mai, also jetzt, geht es mit dem kälteempfindlichen Gemüse weiter. Zucchini, Tomaten, Salate oder Bohnen werden jetzt als vorgezogene Pflanzen, aber auch als Aussaat, in die Beete gesetzt. Mai sei außerdem die Zeit für Karotten, Radieschen, Rettich, Kopf- und Eisbergsalat sowie Spinat, berichtet Judith Fedtke. Trotzdem sollte auf die frisch eingesetzten Gemüsepflanzen ein Auge geworfen werden, denn Regen, Hagel und auch Sturm schaden den Pflanzen. „Tomaten sollten vor Wasser von oben geschützt werden. Auch Jungpflanzen sollten dann besser abgedeckt werden oder sicher in einem Gewächshaus gezogen werden“, so Eva-Maria Breuker.

Klaus Klüver weiß, dass vorgezogene Pflanzen beispielsweise auf dem Wochenmarkt zu erwerben sind. „Damit geht es natürlich schneller. Das Gemüse kann man auch im Supermarkt kaufen, aber so macht es mehr Spaß. Es braucht nur Lust und etwas Geduld, denn gerade Eingepflanztes kommt nicht direkt nach zwei Wochen. Der grüne Daumen dafür kommt mit der Zeit von ganz alleine“, so Berater Klüver.  

Die Kräuterzucht geht ebenfalls in die nächste Runde. Heinz Matthias Lafrenz empfiehlt die Aufzucht von Küchenkräutern auch im heimischen Garten, auf dem Balkon und – teilweise – auch auf dem Fensterbrett. 

Dill, Majoran, Oregano, Petersilie oder Basilikum werden bis zu den Eisheiligen in Töpfen gezogen, danach kann man sie ins Freie setzen oder, beispielsweise Kresse, problemlos auch in der Wohnung ziehen, berichtet Kleingärtner Lafrenz. „Die Aussaat vieler Kräuter kann ebenfalls Mitte Mai beginnen“, ergänzt Klaus Klüver.

Da der nächste Winter bestimmt kommt, ist jetzt die Zeit, vorbereitend auf die Winterernte beispielsweise Porree und Rosenkohl zu pflanzen.

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