Fehmarnsundbrücke: Die 10-km/h-Staufalle

Bis zum 12. Juni wird die Fehmarnsundbrücke zum Nadelöhr. Der Verkehr wird auf 10 km/h im Zuge der Sanierung heruntergebremst.
- 20 km/h ab dem 12. Juni.
- Zeitverluste bis zu 45 Minuten.
- Fahrbahnübergang zum Festland soll 2023 saniert werden.
Fehmarn – „Und täglich grüßt das Murmeltier“ – der Titel der US-amerikanischen Filmkomödie aus den 1990er-Jahren hat sich in Deutschland schnell zu einem geflügelten Wort entwickelt und lässt sich perfekt übertragen auf die sich vor allem in den Sommermonaten wiederholende Staulage auf beiden Seiten der Fehmarnsundbrücke. Verschlimmert hat sich die Lage noch dadurch, dass im Zuge der Sanierung des „Kleiderbügels“ der Verkehr am Übergang zur Insel auf 10 km/h heruntergebremst wird und fast zum Stehen gebracht wird. Eine Situation, die noch bis zum 12. Juni Bestand haben wird.
Verlegte Stahlschwelle soll verlängert werden
In der Folgezeit soll es an dieser Stelle dann wenigstens mit 20 km/h weitergehen können. Das teilt Bahnsprecher Peter Mantik auf Nachfrage des FT mit. Die am Fahrbahnübergang verlegte Stahlschwelle soll dann verlängert werden, „sodass der sechs Zentimeter hohe Absatz angenehmer zu überfahren ist und der Rückstau an der Brücke verringert wird“, blickt Mantik voraus.

Allerdings: Ein Rückstau an der Brücke sagt noch nichts über die Länge der Blechlawine aus, die sich gerade bei höherem Verkehrsaufkommen zur Reisezeit auf dem Festland oder auf der Insel bildet. Jüngstes Beispiel ist das verlängerte Himmelfahrtswochenende, an dem sich bereits am Mittwoch der Verkehr in Fahrtrichtung Norden bis nach Heiligenhafen zurückstaute und Verkehrsteilnehmern Zeitverluste von bis zu 45 Minuten einbrachte.
Mit der Erneuerung der Fahrbahnübergänge wollte die Deutsche Bahn eigentlich wesentlich schneller fertig sein, doch wie so häufig bei Sanierungen: Während der Arbeiten kommen weitere Baumängel zum Vorschein, die behoben werden müssen. So müssen laut Mantik die unter dem Fahrbahnübergang liegenden Betonkonsolen umfassend saniert werden, anschließend die Stahlkonstruktion am Fahrbahnübergang.
Abschluss im November
Regionalmanager Jürgen Zuch hat von dem zuständigen Ingenieur erfahren, dass die 20-km/h-Beschränkung voraussichtlich bis Ende August andauern wird. Nach Angaben von Peter Mantik soll der Einbau des neuen Fahrbahnübergangs an verschiedenen Wochenenden im Herbst und unter einer einspurigen Verkehrsführung mit Ampelschaltung erfolgen. Mit einem Abschluss dieser Arbeiten rechnet die Deutsche Bahn im November. Ab 2023 will die Bahn dann den Fahrbahnübergang zum Festland sanieren.
Es ist wirklich ein Debakel, wie wir verkehrlich betroffen sind
„Es ist wirklich ein Debakel, wie wir verkehrlich betroffen sind“, spricht Jürgen Zuch Klartext. Für die kommenden Jahre sieht er kaum eine Entschärfung der Situation, denn die Fehmarnsundbrücke wird noch bis mindestens 2024 saniert, während die mit dem Ausbau der B207, der Errichtung des Fehmarnsundtunnels und dem zweigleisigen Ausbau der Bahntrasse verbundenen Einschränkungen erst noch auf die Region zukommen.