Vortrag von Windenergie Fehmarn: Volles Haus im Burg-Filmtheater

Zu einem Vortrag „Zeitenwende und Klimakrise – warum wir jetzt eine richtige Energiewende brauchen“ hatte Windenergie Fehmarn ins Burg-Filmtheater geladen.
- Sämtliche Plätze waren belegt.
- Weite Bereiche in den Tropen bei 4 Grad Ererwärmung unbewohnbar.
- Wasserstoff zbd E-Fuels zu ineffizient.
Fehmarn – Klimakrise und Energierevolution sind wichtige Themen der Gegenwart, die die Zukunft der Menschheit bestimmen. Mittlerweile hat die Gesellschaft ein hohes Maß an Sensibilität für diesen Themenkreis entwickelt. Auch auf Fehmarn, denn sämtliche Plätze im Burg-Filmtheater waren belegt bei einer von Windenergie Fehmarn organisierten Vortragsveranstaltung.
Prof. Dr. Volker Quaschning zog die Zuhörer mit dem Vortrag „Zeitenwende und Klimakrise – warum wir jetzt eine richtige Energiewende brauchen“ in seinen Bann. Zunächst wurden Klimakrise und globale Folgen thematisiert. Eindrucksvoll waren die Schilderungen einer Erderwärmung um 4°C, auf die die Welt zusteuere. Aufgrund der tödlichen Kombination von extremer Hitze und hoher Luftfeuchtigkeit würden weite Bereiche in den Tropen unbewohnbar, so Quaschning. Die Nahrungsmittelversorgung würde zusammenbrechen und die Welt, wie wir sie heute kennen, im Chaos versinken.
Nach dieser Schreckensvision verbreitete der Wissenschaftler aus Berlin aber wieder Optimismus, denn die beschriebene Entwicklung sei noch nicht unumkehrbar. Bei entschiedenem Handeln würde eine Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 bis 2,0°C möglich sein und die schlimmsten Folgen der Erdüberhitzung verhindern, so Quaschning. Doch wie CO2 reduzieren, das vor allem in den Bereichen Stromversorgung, Verkehr, Wärme und Industrie entsteht? Quaschning schlägt ein Bündel von Maßnahmen vor. Zunächst einmal Energie einsparen, was im Wärmebereich durch Dämmmaßnahmen und den Einsatz von Wärmepumpen gelingen könne. Im Verkehrssektor sieht er den Elektroantrieb als zukunftsweisend, Wasserstoff und E-Fuels seien zu ineffizient und verbrauchten zu viel Energie. Überall, wo es möglich sei, auch in der Industrie, werde man direkt Strom nutzen und nicht erst aufwändig Wasserstoff und E-Fuels produzieren, ist der Energieprofessor überzeugt.
„Die Zukunft der Stromproduktion liegt bei uns in Wind und Sonne“, so Quaschning, der die Wind- energie als „Arbeitspferd“ bezeichnete, ohne die die Stromrevolution nicht gelingen werde. „Sie muss im Winter den Großteil der Energie liefern. Im Sommer übernimmt dann die Solarenergie diese Rolle.“ Für Windparks und Freiland-Fotovoltaik müssten dafür jeweils zwei Prozent der Landesfläche ausgewiesen werden. Kernkraft biete „keine wirkliche Alternative“. Selbst bei Ausblendung aller Risiken und Endlagerproblematik wären 100 neue AKWs notwendig, um 50 Prozent der Energieversorgung zu gewährleisten, so Quaschning. Wichtig ist deshalb die Energiespeicherung. Um über den Winter zu kommen, müsse ein Teil der sommerlichen Stromproduktion trotz des schlechten Wirkungsgrades in Form von Wasserstoff oder Methan gespeichert werden. Das Gute daran sei, dass dafür „die bestehende Gasinfrastruktur genutzt werden kann“. Quaschnings Fazit: „Wenn wir jetzt den Klimaschutz zu unserem ,Man-to-the-Moon-Projekt‘ machen, können wir unsere Welt auch für die nächste Generation bewahren.“
Zweiter Referent des Abends war Fritz Halla von Enervis, eine Unternehmensberatung für die Energiewirtschaft. Er befasste sich mit den Entwicklungen am Windenergiemarkt und ging auch auf lokale Aspekte ein. So hätten sich durch gestiegene Rohstoff- und Finanzierungskosten die Investitionssummen für Windkraftanlagen deutlich nach oben entwickelt. Durch das Ausschreibungsregime stünden Anlagen auf Fehmarn in deutschlandweitem Wettbewerb. Und zusätzlich sollen Standorte in Süddeutschland verbesserte Förderkonditionen erhalten, so Halla.
Um wettbewerbsfähig zu bleiben, gehe auch auf Fehmarn die Tendenz zu höheren Anlagen – ab 200 Meter aufwärts. „150-Meter-Anlagen sind nicht mehr konkurrenzfähig und werden kaum noch produziert.“ Windenergie Fehmarn will in Kürze über den eigenen Youtube-Kanal über die Veranstaltung informieren.