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Geplantes Wohnquartier in der Gorch-Fock-Straße schreitet voran

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Von: Andreas Höppner

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Entwurf Kinder- und Jugendparlament Fehmarn
Lena Lauermann (l.) vom Planungsbüro „citiyförster“ am Entwurf in der Diskussion mit Vertretern des Kinder- und Jugendparlaments der Stadt Fehmarn. © Andreas Höppner

In der Gorch-Fock-Straße will die Stadt Fehmarn ein Wohnquartier entwickeln. Die Planungsbüros nehmen jetzt Ideen der Besucher mit in ihre Büros. Dabei soll Holz in den Wohnblöcken einen großen Anteil haben.

Fehmarn – Es geht voran, wenn auch nur in kleinen Schritten. Auf einer Fläche von etwas mehr als vier Hektar nördlich der Gorch-Fock-Straße möchte die Stadt Fehmarn ein Wohnquartier entwickeln, das Raum bietet für alle Generationen und vor allem bezahlbaren Wohnraum vorhält.

Nach einem ersten öffentlichen Workshop Ende Juni präsentierten drei Planungsbüros rund sieben Wochen später im Senator-Thomsen-Haus ihre Vorstellungen einer zukünftigen Wohnbebauung am Rande der Gorch-Fock-Straße. Das Interesse der Öffentlichkeit war groß, entsprechend dünn war die Luft im Senator-Thomsen-Haus. Politik, Verwaltung und Bürger aller Altersgruppen hatten sich versammelt, um zu erfahren, wie auf Fehmarn Wohnen in der Zukunft aussehen könnte. Stark vertreten war die Jugend mit vielen Mitgliedern des Kinder- und Jugendparlaments sowie Jugendpfleger Michael Likus.

Hausaufgaben von den Besuchern für die Planungsbüros

Den Vertretern der Planungsbüros „cityförster“ (Hannover), „eins:eins architekten“ (Hamburg) und „ifau“ (Berlin) wurden jeweils rund 15 Minuten eingeräumt, ihre Vorstellungen zu erläutern, bevor die interessierte Öffentlichkeit in Kleingruppen eigene Anregungen, Kritikpunkte und Ideen einbringen konnte. Diese nehmen die Planungsbüro sozusagen als Hausaufgabe mit ins Büro, um ihre Entwürfe anzupassen oder zu verfeinern, damit diese dann in einer weiteren öffentlichen Präsentationsrunde am 12. September (Montag) vorgestellt werden können – ein von allen Seiten gelobter städtebaulicher Dialog, der unter der Regie des Planungsbüros „luchterhandt & partner“ (Hamburg) durchgeführt wird.

Je nach Entwurf wird mit dem Bau von 200 bis 250 Wohneinheiten geplant. Kennzeichnend sind ein verhältnismäßig geringer Flächenverbrauch, sodass Doppelhäuser die kleinste Einheit sind, einen großen Anteil hingegen der Geschosswohnungsbau einnimmt. Denn nur auf diese Weise ist bei hohen Bodenpreisen und weiter steigenden Baukosten bezahlbarer Wohnraum in nennenswerter Größe überhaupt realisierbar. Freistehende Einzelhäuser finden sich in diesem Wohnquartier nicht wieder. 

Nachbarschaftliche genutzte Flächen sollen Vorrang haben

Eine große Rolle in den Planungen von „cityförster“ und „ifau“ spielen die auf dem Areal vorhandenen Knicks, die das Berliner Büro noch ausgebaut wissen möchte. Nachbarschaftlich genutzte Flächen sollten laut Christoph Schmidt (ifau) den Vorrang erhalten vor individuellen Gärten. Als älterer Mensch stehe man doch vor der Frage, ob man noch einen großen Garten benötige oder nicht vielmehr von der Nachbarschaft profitieren möchte, so Christoph Schmidt.

Lena Lauermann (cityförster) sprach von einem „Klimaquartier“ in dem das Baumaterial Holz einen großen Anteil besitzen solle. Gebäudetypenmix und eine einfache, autoarme Erschließung sind weitere Schlagworte. Auf besonderes Interesse vor allem beim jüngeren Publikum fiel ein im Südosten der Fläche platzierter sogenannter Mobilitätshub mit E-Ladesäulen, Pkw-Stellplätzen und Bushaltestelle.

100 Stellplätze für 200 Wohneinheiten vorgesehen

Als planerische Basis für seinen Entwurf hat Christoph Roselius (eins:eins) den für den Ortsteil Presen typschen Dreiseithof genommen. Hier spiele sich das Leben ab, weniger auf den Straßen, so Roselius, der dieses Prinzip auf das zu überplanende Gebiet übertragen und die verschiedenen Gebäudearten im Presen-Typus angeordnet hat. Die Erschließung spielt auch bei Roselius eine sekundäre Rolle, so sind bei ihm im Gebiet 100 Stellplätze für 200 Wohneinheiten vorgesehen.

Ein Thema, das im weiteren Verlauf der Planung keine kleine Rolle spielen dürfte, da dem Pkw im ländlichen Bereich eine andere Rolle zukommt als in der Stadt, wo der ÖPNV wesentlich breiter aufgestellt ist

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