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Dachstuhlbrand mit unbekannter Ursache
Großbrand in Neue Tiefe
- vonArne Jappeschließen
- Andreas Höppnerschließen
Zu einem Großeinsatz in Neue Tiefe mussten mehrere Ortswehren der Insel Fehmarn ausrücken. Ein Dachstuhlbrand hielt zeitweise bis zu 110 Einsatzkräfte in Atem.
- Mehrere Ortswehren im Einsatz in Neue Tiefe.
- Schadenshöhe geschätzt bei 1,1 Millionen Euro.
- Polizei ermittelt wegen Bandursache.
Fehmarn – Großeinsatz für mehrere Feuerwehren der Insel Fehmarn am gestrigen Abend (7. Februar). Sie mussten gegen 17 Uhr zu einem Dachstuhlbrand nach Neue Tiefe in die Bürgermeister-Fox-Straße ausrücken. Das als Ferienwohnanlage genutzte Mehrfamilienhaus mit fünf Wohneinheiten brannte im Dach- und Obergeschoss. Personen waren nicht gefährdet, doch es dürfte größerer Sachschaden entstanden sein.
Nach Mitteilung des stellvertretenden Gemeindewehrführers und Einsatzleiters Heino Lafrenz war zunächst die Freiwillige Feuerwehr Burg vor Ort, wo Wehrführer Dirk Westphal nach einer ersten Einschätzung der Lage das Einsatzstichwort erhöhte, sodass weitere Wehren nachalarmiert wurden. Zunächst kam die Meeschendorfer Wehr hinzu, dann musste die Landkirchener Wehr hinzugezogen und schließlich auch noch die Gefahrgutgruppe Fehmarn für die Einsatzlogistik nachgeordert werden. „Somit sind etwa 70 bis 80 Leute im Einsatz“, so Heino Lafrenz. In Spitzenzeiten waren es etwa 110 Einsatzkräfte.
Das Feuer in dem Wohnhaus mit mehreren Wohneinheiten sei aus unbekannter Ursache im Dachgeschoss ausgebrochen, berichtete der Einsatzleiter. Bekämpft wurde der Brand von mehreren Seiten. Im Einsatz war auch die große Drehleiter der Burger Wehr, sodass Unmengen von Wasser auch von oben auf den Brandherd gepumpt werden konnten.
Die Bedingungen für jeden Einzelnen sind extrem.
„Wir mussten durch den enormen Einsatz von Atemschutzgeräteträgern weitere Kräfte alarmieren“, ergänzte Lafrenz zu einem späteren Zeitpunkt. „Die Bedingungen für jeden Einzelnen sind extrem“, ließ Heino Lafrenz wissen. Atemschutzgeräteträger können etwa 20 Minuten im Einsatz sein und müssen danach eine Erholungspause haben.
Kamineffekt erschwert das Löschen
Laut Lafrenz habe das Löschen erst keinen großen Erfolg gehabt. Das Löschwasser konnte nicht an das eigentliche Feuer kommen, da die Platten der Anlage im Weg waren. Immer wieder schlugen Flammen durch das Dach und Fensteröffnungen. Erschwerend kam für die Einsatzkräfte hinzu, dass der stürmische Wind die Flammen immer wieder anfachte und dass eine Fotovoltaikanlage auf dem Dach installiert war. Heino Lafrenz sprach von einem „Kamineffekt“, der zwischen fester Dachhaut und Fotovoltaikanlage entstehen würde.
Im späteren Verlauf des Einsatzes demontierten die Einsatzkräfte nach Absprache mit einem Fachberater die Platten und konnten so an die Glutnester kommen. Die Einsatzkräfte mussten zum Eigenschutz sogar Salz streuen, da das Löschwasser aufgrund des Dauerfrostes auf der Fahrbahn gefror. Der Einsatz dauerte bis 0.30 Uhr an.
Es wird zurzeit in alle Richtungen ermittelt.
Das Gebäude ist derzeit unbewohnbar, teilte die Polizei mit und schätzt die Schadenshöhe auf etwa 1,1 Millionen Euro. „Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Es wird zurzeit in alle Richtungen ermittelt. Ein technischer Defekt könnte brandursächlich sein“, sagte heute (8. Januar) Pressesprecher Stefan Muhtz.