Kann der Turm noch kippen?

Fehmarn – Von Andreas Höppner Was wird aus dem geplanten Aussichtsturm, der im Zuge des Neubaus der Binnenseepromenade in Burgtiefe auf der Landspitze der Tiefehalbinsel ein markanter Fixpunkt des gesamten Projektes werden soll? Ausschussvorsitzender Gunnar Mehnert (WUW) schwang sich in der Sitzung des Finanzausschusses zum größten Kritiker auf und forderte den Verzicht auf den Turmbau.
Mehnert: In den Auflagen nichts gefunden
„Ich habe nichts gefunden, dass es Auflage ist, diesen Turm überhaupt zu bauen“, so Mehnert, der nach seiner Auffassung „über eine Million Euro“ kosten werde. Das Geld könnte eingespart werden, meinte der Ausschussvorsitzende, als es darum ging, den Wirtschaftsplan 2020 des Tourismus-Service Fehmarn (TSF) zu beraten. Volker Aermes, stellvertretender Tourismusdirektor, erinnerte daran, dass der Turm stets als Teil des Gesamtprojektes eingestuft worden sei. Doch Mehnert blieb hart. „Wenn wir das Ding nicht bauen müssen, sollten wir es rausnehmen.“
Teile des Ausschusses bezweifelten jedoch, dass die Sache quasi mit einem Federstrich einfach beendet werden könne. Sie erinnerten an den abgeschlossenen Architektenwettbewerb, die bereits erfolgten umfangreichen Planungen und mögliche vertragliche Bindungen. „Lasst es uns prüfen, damit das Ding nicht gebaut wird“, empfahl Marco Eberle (Grüne), offensichtlich auch kein Freund des Turmbaus. Heinz Jürgen Fendt (SPD) meinte zwar, man könne es prüfen lassen, er verwies aber darauf, dass alles – inklusive Turm – beschlossen worden sei. Und Andreas Hansen (FWV) erinnerte daran, dass der Wirtschaftsplan im Tourismusausschuss ohne Gegenstimme durchgegangen ist. Man sei hier aber im Finanzausschuss, ließ Mehnert den FWV-Fraktionschef wissen.
Zur Erinnerung: Bei der Mitte November im Tourismusausschuss erfolgten Abstimmung über den Wirtschaftsplan hatten sich die zwei WUW-Vertreter enthalten. Zum Turmbau hatte Tourismusdirektor Oliver Behncke in der damaligen Sitzung Verzögerungen aufgrund der komplexen Planung eingeräumt, sie aber als unschädlich bezeichnet, da der Bewilligungszeitraum von den Fördermittelgebern um sechs Monate auf 30. Juni 2021 verlängert worden sei.
In der Sitzung der Stadtvertretung am Donnerstag (12. Dezember) dürfte Finanzausschussvorsitzender Gunnar Mehnert das Thema sicherlich erneut aufgreifen, wenn in der Tagesordnung der Wirtschaftsplan des TSF aufgerufen wird.