Teil 2: Systemrelevante Berufe in der Corona-Krise / Feuerwehr und Stadtwerke
Konsequent gehandelt
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Fehmarn –mb/lb– Sie sind für uns da – die Menschen, die in systemrelevanten Berufen tätig sind. Schon beim ersten Lockdown im Frühjahr hielten sie den Laden am Laufen. Das FT hat sich Berufsfelder herausgepickt und hat mit den Menschen gesprochen. Zweiter Lockdown wie erster Lockdown? Was ist anders, welche Maßnahmen waren und sind nötig?
- Fehmarns Feuerwehren haben Übungsbetrieb komplett eingestellt
- Gemeindewehrführung erarbeitet Konzept für Jahreshauptversammlungen
- Schichtbetrieb im Klärwerk
Der Übungsbetrieb wurde komplett bis vorerst zum Jahresende eingestellt. Zwar sei das Üben in kleinen Gruppen prinzipiell möglich, so Delfskamp, „da wollten wir aber konsequent zum Schutze der Gesundheit handeln“. Schwierig sei die Situation für die Kameraden, die in diesem Jahr als Anwärter zur Feuerwehr gestoßen seien. „Die Lehrgänge haben sie noch durchgezogen – jetzt fehlt ihnen aber die Übungspraxis“. Während „die geübten alten Hasen“ die Situation wesentlich besser verkraften könnten. Wie es sich im neuen Jahr verhalten werde, sei noch offen.
Derzeit erarbeite die Gemeindewehrführung ein Konzept für die anstehenden Jahreshauptversammlungen. „Laut Landesfeuerwehrverband müssen wir die Versammlungen nicht im ersten Quartal durchführen“, blickt Fehmarns Feuerwehrchef voraus. So sollen nach einer ersten Ideensammlung nur aktive Kameraden teilnehmen und die Versammlungen in den Fahrzeughallen stattfinden. An zwei Wochenenden habe die Stadtverwaltung zudem die Nutzung der Großsporthalle der Inselschule zugesagt, ist Delfskamp zufrieden mit ein wenig mehr räumlicher Flexibilität.
Auch wollen die Wehren auf Gäste sowie Ehrungen und Beförderungen verzichten. „Wahlen werden wohl per Briefwahl erfolgen“, so Delfskamp und weiß: „Da kommt noch einiges auf uns zu.“ Allerdings dürfe man sich auch nicht unterkriegen lassen, schließlich seien alle Teile der Gesellschaft gleichermaßen von den Einschränkungen betroffen. Zu den coronabedingten Einschränkungen für die Jahresversammlungen hatte die Stadt eine Abfrage bei den zehn Wehren durchgeführt, die derzeit ausgewertet wird.
Auf die Pandemie mussten sich auch die Stadtwerke Fehmarn einstellen. „Wir haben im ersten Lockdown Homeoffice eingeführt“, erklärte Werkleiter Sascha Deisinger. Im Klärwerk werde im Schichtdienst gearbeitet. Dort wurde nun im zweiten Lockdown das Büro für Außenstehende komplett gesperrt. „Ebenfalls gelten strenge Kontaktbeschränkungen“, so der Werkleiter. Auch in der Verwaltung würden die Mitarbeiter mittlerweile die ganze Zeit Maske tragen, und Trennwände sorgen für Sicherheit. „Wir haben die Pflicht zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung und die Hygieneregeln nochmals verschärft. Im Klärwerk haben wir neue Schutzausrüstung angeschafft“, erläuterte Deisinger weiter.
Das Virus ist auch im Abwasser nachweisbar
Hintergrund: Auch im Abwasser ist das Covid-19-Virus nachweisbar. „Wir haben deshalb zusätzlich Vollschutzmasken gekauft“, so der Werkleiter. Zusätzlich diene der Sicherheit die Anschaffung eines Tablets, mit dem das System des Klärwerkes gespiegelt wird. „So können wir die Technik von zu Hause aus steuern“, so Klärwerksmeister Simon Meyer. Alles geht aber nicht aus der Ferne. Im Falle eines Pumpenausfalls müsse er ins Klärwerk fahren, so Meyer.
Lesen Sie hier den ersten Teil der Serie.