Midsummer-Festival ab Donnerstag: 2000 Bullis reif für die Insel

Sie kommen. Noch zweimal schlafen, dann heißt es nach zweijähriger Corona-Pause endlich wieder: Bullimania. Vier Tage lang herrscht beim 8. Midsummer-Bulli-Festival, Deutschlands einzigem Bulli-Festival am Meer und das größte Bulli-Festival in Europa, fröhlicher Ausnahmezustand.
Fehmarn – Von Donnerstag bis Sonntag (23. bis 26. Juni) ist der Kult-Bus Trumpf. Vom Ur-Bulli T1 bis zur neuesten Generation T6 sind sämtliche Baureihen vertreten. Und ihre Fahrer, die ihre Nostalgie-Boliden bei der traditionellen Ausfahrt am Festivalsonntag (ab 13.30 Uhr) nur zu gern präsentieren: Ob mit Pril-Blumen und Peace-Symbolen, der Inbegriff des Bullis, der gerade vom Woodstock-Festival nach Fehmarn gekommen zu sein scheint, ob Bullis, bei denen man vor lauter Aufklebern den Lack nicht mehr sieht oder solche im hippen Rost-Look. Bullis mit Wohnmobilaufbauten, Dachgepäckträgern oder offenen Ladeflächen. Bullis tiefergelegt oder mit Höherlegungsfahrwerk – auch unter den Tunern hat der VW-Bus viele Liebhaber. Man darf gespannt sein, was auf Fehmarn so alles auffährt. „Links hupen, rechts winken“ heißt es bei der Ausfahrt, wenn sich die mobilen Zuhause auf die rund 60 Kilometer lange Strecke rund um die Insel begeben werden. Es wird bunt, so viel steht fest. 2000 Bullis und andere Campingfahrzeuge dürften es dann sein, wenn alle mitfahren, die einen Platz im bereits vor Monaten restlos ausgebuchten Beachcamp bekommen haben.
Im Camp auf dem Festivalgelände wird das Bulli-Gefühl in den wunderschönen Mittsommernächten besonders zelebriert. Denn dort, Blech an Blech, bringt der Bulli zusammen, was für vier Tage zusammengehört: jung, alt, Musik machen, klönen, grillen, Bierchen trinken und einfach fünfe gerade sein lassen – mehr braucht es für die per se als gechillt bekannte Bulli-Gemeinde meistens nicht. Noch ein wenig über Reparaturtipps austauschen und das gute Wetter genießen, und schon hat sich die Fahrt nach Fehmarn bereits gelohnt.
„Blitzer“-Fotos als schöne Erinnerung
Doch vor Ausfahrt und Chillen im Camp heißt es erst einmal „Cheese“. Als schöne Festival-Erinnerung kann man sich im eigenen Bulli „blitzen“ lassen. Im Stil einer Geschwindigkeitskontrolle wird jeder Bulli geblitzt, und das, obwohl er garantiert nicht zu schnell war. Der „Bulliblitzer“ schießt Fotos, die die Fahrer sich anschließend gegen ein kleines „Bußgeld“ abholen können. Aber es wird nicht nur eingenommen, es werden auch Preise verteilt. Mannigfach. Der „Show & Shine-Preis“ für ganz besondere Bullis wird ebenso verliehen wie Pokale und der obligatorische Midsummer-Blumenkranz in den Kategorien „Schönster T1/T2/T3/T4/T5/T6“, „Schönster California“, „Schönster Hippie-Bus“, „Bester Bulli-Spruch“, „Bester Originalzustand“ und „Weiteste Anreise“.
Das Programm ist bunt gemischt. Beachcamper und Tagesgäste – die Veranstalter rechnen mit 30.000 bis 40.000 Gästen – kommen auf ihre Kosten. Der „Bullivard“ lädt zum Shoppen und Schlendern ein. Es gibt ein abwechslungsreiches Kinderprogramm. Für das leibliche Wohl ist gesorgt. Auch jede Menge Musik gibt‘s auf die Ohren.
Für Livemusik im Beachcamp sorgen unter anderem Mikko Jess aus Hamburg mit Akustik-Cover-Versionen von Rock-und-Pop-Klassikern der letzten drei Dekaden und der Lübecker Songschreiber Florian Künstler. Sein Material ist die eigene Biografie, das macht ihn so gut. Mit Hits der 80er-, 90er- und 2000er-Jahre garantiert der Auftritt von Baltic Beat eine großartige Stimmung. Fred Martin und Just Tony sind nicht nur zwei außergewöhnliche Straßenmusiker, sondern stehen vor allem für eine gute Show. Soul und Funk treffen auf Pop bei Heet & Smith. Zebra Soul begeistern mit einem Repertoire aus jazzigen, funkigen und modernen Versionen beliebter Popsongs.