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ÖPNV: Betreiberwechsel verzögert sich im Kreisnorden

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Von: Hans-Jörg Meckes

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Ein Bus der Autokraft hält am Niendorfer Platz in Burg auf Fehmarn
Derzeit fahren im Norden von Ostholstein wie hier am Niendorfer Platz in Burg noch die Busse der Autokraft. Doch im letzten Jahr ist die Vergabe für das Linienbündel Nord an die Rohde Verkehrsbetriebe GmbH gegangen. © Hans-Jörg Meckes

Die Rohde Verkehrsbetriebe GmbH übernimmt das Linienbündel Nord im ÖPNV von der Autokraft. Der Betreiberwechsel verzögert sich jedoch auf unbestimmte Zeit.

Ostholstein – Noch sind auf den Straßen im Norden von Ostholstein die Busse der Autokraft unterwegs. Doch letztes Jahr hatte der Kreis Ostholstein die Vergabe europaweit ausgeschrieben. Dabei ging der Zuschlag an die Rohde Verkehrsbetriebe GmbH aus Husum. Die sollte das Linienbündel Nord in Ostholstein ursprünglich schon Mitte Dezember 2021 übernehmen. Jetzt verzögert sich aber der Betreiberwechsel weiter. 

Aufgrund von verschiedenen Nachprüfungsverfahren vor der Vergabekammer musste die Betriebsaufnahme verschoben werden.

Annika Sommerfeld, Sprecherin des Kreises Ostholstein

„Aufgrund von verschiedenen Nachprüfungsverfahren vor der Vergabekammer musste die Betriebsaufnahme verschoben werden“, teilt Ostholsteins Kreissprecherin Annika Sommerfeld mit. In der Folge sei der bisherige Betreiber Autokraft, der zur Deutschen Bahn gehört, im Rahmen einer Interimsvergabe beauftragt worden, zunächst bis zum 31. Juli das nördliche Verkehrsnetz von Ostholstein weiter zu bedienen, so Sommerfeld.

Interimsvergabe an Autokraft wird verlängert

Die Autokraft habe vor der Vergabekammer und dem Schleswig-Holsteinischen Oberlandesgericht weitere Nachprüfungsverfahren angestrengt, die zu erneuten Verzögerungen geführt hätten, erklärt die Kreissprecherin. Diese führen laut Sommerfeld nun dazu, „dass die Interimsvergabe an die Autokraft wiederum verlängert werden muss, um der Rohde Verkehrsbetriebe GmbH eine ausreichende Rüstzeit zu verschaffen“. Ein genauer Zeitpunkt für die Betriebsaufnahme durch die Rohde Verkehrsbetriebe GmbH stehe derzeit noch nicht fest. Laut deren Mitteilung werde derzeit intensiv daran gearbeitet, Fahrzeuge und Fahrpersonal zu beschaffen.

Vonseiten der Autokraft gab es ebenfalls keine Angaben zum Zeitrahmen des Betreiberwechsels. Eine Bahnsprecherin betont aber: „Es wird bei der Autokraft keine betriebsbedingten Kündigungen geben.“

Preis der Bieter sei ausschlaggebend

„Die Leistungen der Linienbündel werden europaweit öffentlich ausgeschrieben“, erklärt Sommerfeld auf Nachfrage. Dabei mache der Kreis Ostholstein als Aufgabenträger für den straßengebundenen öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) eine Vielzahl detaillierter Vorgaben, wie zum Beispiel zum Fahrplan, zu Sozialstandards, der Fahrzeugausstattung und -qualität, zum Fahrzeug- und Haltestellendesign sowie der Pünktlichkeit der Busse. Diese Vorgaben müssten alle Bieter zwingend einhalten, betont die Kreisprecherin. „Für die Zuschlagsentscheidung maßgeblich ist dann der von den Bietern angebotene Preis für die vom Kreis definierte Leistung.“ Das Vergabeverfahren für das Linienbündel Nord wurde über ein entsprechendes Portal digital durchgeführt, so Sommerfeld. 

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