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Restaurants in Burg hoffen auf Urlauber

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Von: Hans-Jörg Meckes

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Silvia Friedrich und Simone Drbohlaw vor dem Kartoffelhaus in Burg auf Fehmarn
Silvia Friedrich (l.) und Simone Drbohlaw bedienen die Gäste im Kartoffelhaus in Burg. © Hans-Jörg Meckes

Derzeit ist die Anzahl an Touristen im Ortskern von Burg noch sehr überschaubar. Die Restaurantbetreiber hoffen, dass sich das mit dem Ferienbeginn nun ändert. Personal lässt sich überall weiterhin nur schwierig finden.

Fehmarn – Bereits mitten in der Corona-Lockdown-Zeit hatten viele im Gastronomiebereich mit Personalmangel zu kämpfen. Für Restaurants wird es immer schwieriger, Mitarbeiter in der Küche und für die Bedienung der Gäste zu finden. Auch jetzt zu Ferienbeginn sieht das auf Fehmarn nicht anders aus, wie die Betreiber erzählen.

In der letzten Woche sah die Situation bei Simone Drbohlaw und Silvia Friedrich im Kartoffelhaus in Burg noch recht übersichtlich aus. Doch ihnen falle es genauso schwierig, Personal zu finden, wie anderen Betrieben. „Die Situation ist hier genauso schlecht, aber irgendwie kriegen wir das über die Bühne“, äußert sich Inhaberin Simone Drbohlaw zuversichtlich. Zusammen mit Silvia Friedrich und einer Hilfskraft bedienen sie ihre Gäste im Ortskern. Da derzeit noch nicht so viele Urlauber da waren, konnten sie die Arbeit im Restaurant gut bewerkstelligen. Für die nächsten Wochen hoffen sie aber auf weitere Gäste. „Schon im letzten Jahr habe ich ab September dienstags einen Ruhetag eingeführt“, so Drbohlaw weiter. Das hing aber nicht nur mit dem Personalmangel zusammen, sondern auch mit zu wenigen Gästen. Die beiden gehen für die nächsten Wochen aber davon aus, dass die Straßen sich füllen, wenn in weiteren Bundesländern wie Nordrhein-Westfalen die Ferien beginnen.

Urlauber achten mehr auf ihr Geld

Nur ein paar Häuser weiter hofft auch Shafi Azizi auf weitere Urlauber in den nächsten Wochen. Er betreibt das „Family Haus 4 Azizi“ und bietet Burger, Pizzen sowie Wraps an. „Es ist ruhig zurzeit, weil alles teurer wird“, so Azizis Eindruck. Er befürchtet, dass die Touristen auf Fehmarn in diesem Jahr nicht mehr so oft ins Restaurant gehen wie in den Vorjahren. „Nur weil die Leute hier Urlaub machen, heißt das nicht, dass sie jeden Tag hier essen gehen.“ Wegen der hohen Benzinkosten würden sich Familien genau überlegen, ob sie im Urlaub noch zusätzlich ins Restaurant gehen wollen, vermutet Azizi und erwähnt dabei auch die gestiegenen Kosten, die Restaurants für Energie und Zutaten aufwenden müssten. Dadurch würden auch die Speisen zwangsläufig teurer.

Am Wochenende waren zwar viele Touristen wegen des Midsummer-Bulli-Festivals auf Fehmarn, aber „die zieht es bei dem heißen Wetter alle zum Strand“, so Azizi weiter. Davon hätten die Restaurants in den anderen Orten auch nichts. Er hofft, dass sich mit dem Ferienbeginn die Situation in Burg noch ändert und mehr Leben in den Ortskern einkehrt. „Wir sind alle vom Tourismus abhängig.“

Shafi Azizi und Fawad Azizi vor ihrem Restaurant in Burg auf Fehmarn
Die Brüder Shafi (r.) und Fawad Azizi hoffen, dass sich der Burger Ortskern zu den Ferien mit Urlaubern füllt. © Hans-Jörg Meckes

Momentan hat das „Family Haus 4 Azizi“ drei Mitarbeiter. Die Suche nach weiteren Kräften gestalte sich hier genauso schwierig. „Wir finden keine“, so der Betreiber, der sich während der Corona-Lockdowns mit wenig Personal und den staatlichen Hilfen über Wasser gehalten hat. „Es wäre schön mit fünf Leuten, zwei vorne und drei in der Küche“, sagt er. Doch es sei schwierig, die künftige Situation einzuschätzen, die nach dem Sommer auf die Gastronomie zukomme. In Burg hat er sein Restaurant am 1. März 2019 eröffnet – ein knappes Jahr vor dem Beginn der Corona-Pandemie.

Trotz aller Zweifel sieht der Gastronom aber auch positive Seiten in diesem Jahr. „Wir durften schon das Ostergeschäft, Pfingsten und Himmelfahrt mitnehmen. Das ist schon mal besser als in den zwei Jahren davor.“

Familienbetriebe haben ihr Stammpersonal

Besser haben es in der Gastronomie zurzeit Familienbetriebe wie das Pfannkuchenhaus in der Burger Bahnhofstraße. „Wir haben unser Stammpersonal“, erklärt Chefin Anna Schulzeck auf Nachfrage. Wenn Personal bei ihr im Restaurant ausfalle, seien immer vier Personen aus der Familie da, die einspringen könnten. „Das Wichtigste ist abgedeckt“, so Schulzeck.

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