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Tanzen und Singen auf Ukrainisch – Aufführung in der Grundschule

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Von: Hans-Jörg Meckes

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Fehmarn
Besonders viel Applaus kam von der dritten Klasse der Grundschule in Burg nach der Aufführung eines ukrainischen Tanzes mit teils akrobatischen Einlagen. © Hans-Jörg Meckes

In der Grundschule Burg wurde der Unabhängigkeitstag der Ukraine in der dritten Klasse auf Fehmarn gefeiert. Es gab eine Aufführung von Inselschülern.

Fehmarn – Am 24. August feiert die Ukraine jedes Jahr ihren Unabhängigkeitstag. Gerade den Ukrainern, die wegen des russischen Angriffskrieges auf ihr Heimatland jetzt auf Fehmarn wohnen, ist dieser Tag sehr wichtig. Deshalb brachten die ukrainischen Kinder von der Inselschule der dritten Klasse der Grundschule in Burg jetzt ihre Kultur mit verschiedenen Liedern und Tänzen näher. Lehrerin Veronika Kravets erklärte den Grundschülern dabei die schwierige Situation ihres Heimatlandes.

Ukrainische Kultur ist älter als 1500 Jahre

„Heute ist ein wichtiger Tag. Wir nennen die Ukraine eine junge Frau, weil sie erst 31 Jahre alt geworden ist“, sagte Kravets den Grundschülern. Am 24. August 1991 wurde die Ukraine unabhängig von der Sowjetunion. Die kulturelle Geschichte des Landes sei jedoch noch viel älter. „Sie hat eine lange Geschichte von mehr als 1500 Jahren“, betonte die Lehrerin, die im März als eine der ersten Kriegsflüchtlinge nach Fehmarn kam und seit Mai auch an der Grundschule mit unterrichten darf.

In der Ukraine fangen alle Veranstaltungen mit der Hymne an

Veronika Kravets, Lehrerin

Mit einem kurzen Video, das die beeindruckenden Landschaften und die Architektur ihres Landes zeigte, führte Kravets in die Aufführung ein. Die deutschen Mitschüler lernten die Nationalflagge, den Dreizack als Nationalsymbol sowie die Nationalhymne der Ukraine kennen. „In der Ukraine fangen alle Veranstaltungen mit der Hymne an“, erklärte die Lehrerin. Die sangen die ukrainischen Schülerinnen und Schüler auf der Bühne gekonnt vor. Besonders begeistert waren die deutschen Schüler von der Tanzaufführung und von dem Lied „Stefania“, mit dem die ukrainische Gruppe „Kalush Orchestra“ in diesem Jahr den Eurovision Songcontest gewann.

Fehmarn Nationalfeiertag Ukraine Grundschule
Die ukrainischen Kinder sangen Lieder aus ihrem Heimatland an ihrem Nationalfeiertag im Feierraum der Grundschule in Burg. © Hans-Jörg Meckes

Doch es ist Viktoria Kravets auch wichtig, dass die deutschen Schüler verstehen, weshalb gerade so viele ukrainische Kinder in ihrer Schule sind. Deshalb zeigte sie ihnen Bilder, die den Zustand ihres Heimatlandes nach den russischen Angriffen zeigen mit vielen zerstörten Häusern. „Am 24. Februar ist der Krieg in unser Land gekommen. Aber auf unserer Seite ist die Wahrheit, und deshalb soll wieder Frieden in die Ukraine kommen“, so Kravets, der die Situation, in der sich ihr Land befindet, sehr nahe geht.

Wir vergessen hier manchmal, was es woanders für Sorgen gibt.

Ines Schmidt, Schulleiterin der Grundschule Burg

Schulleiterin Ines Schmidt findet es wichtig, dass die deutschen und ukrainischen Schüler miteinander in Kontakt kommen: „Wir vergessen hier manchmal, was es woanders für Sorgen gibt. Die Schüler blühen auf, wenn sie zusammen sind.“ 17 ukrainische Kinder seien derzeit an der Grundschule, die im Unterricht Deutsch als Zweitsprache lernen. Am Anfang hatten sich viele damit schwer getan. Mittlerweile habe sich das aber geändert, so Schmidt. Natürlich sei es schwierig für die Schülerinnen und Schüler, Anschluss zu finden, wenn sie die Sprache noch nicht so gut beherrschen. In Fächern wie Sport und Mathe funktioniere das gemeinsame Lernen aber schon sehr gut, da die Sprache dabei nicht so stark im Vordergrund stehe.

Die Schulleiterin bewundert Veronika Kravets für ihren Mut, über das Thema mit den Kindern zu sprechen. Kravets sei auch zusammen mit den deutschen Lehrern im Unterricht und vermittelt notfalls auf Ukrainisch, wenn es Probleme bei der Verständigung gibt. Die Lehrer reden aber generell auch mit den ukrainischen Schülerinnen und Schülern auf Deutsch, damit sie sich an die Sprache gewöhnen, so Schmidt.

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