Beziehungsprobleme? Phänomen „Man-Child“ kann Partnerschaften zerstören – was hilft
Wenn Ihr Mann oder Freund ständig kindliches Verhalten an den Tag legt, haben Sie wahrscheinlich das „Man-Child“-Problem. Es kann drastische Ausmaße annehmen.
Ihr Partner verhält sich ab und zu wie ein Zwölfjähriger? Kein seltenes Phänomen. Viele Männer behaupten ganz ehrlich von sich, dass sie sich im Grunde wie ihr minderjähriges Ich fühlen. „Das Kind im Manne“ ist manchmal allerdings so stark ausgeprägt, dass es die Beziehung gefährden kann. Denn wenige Frauen haben Lust, sich um ihren eigenen Partner so zu kümmern, als wäre er ein Kind. In Ihren Augen sollte eine gesunde Partnerschaft auf Augenhöhe stattfinden? Das ist nicht einfach, wenn der Freund oder Ehemann sich ständig wie ein Kind mit seinem Hobby „Modelleisenbahn“ beschäftigt, keinen Finger im Haushalt krümmt und ernsthafte Gespräche fast unmöglich sind, weil er in dem Fall sofort das Thema wechselt oder bei kleinster Kritik wie ein Kleinkind zu schmollen beginnt.
Sie haben den Verdacht, ein „Man-Child“, zu Deutsch so viel wie „Mann-Kind“, zu Hause sitzen zu haben? Folgende Anzeichen sprechen dafür:
- Er geht davon aus, dass ihm im Haushalt alles hinterher geräumt wird. Kochen, putzen, aufräumen – alles bleibt an Ihnen hängen.
- Arzttermine bis Urlaubsplanung: Ohne ständiges Erinnern und Nörgeln Ihrerseits, erledigt Ihr „Man-Child“ überhaupt nichts. Meist ist es auch die Frau, die eine To-do-Liste für ihn erstellt. Kurz gesagt: Ihr Partner bringt ohne Sie nichts zustande.
- Er zockt regelmäßig bis spät in die Nacht Videospiele.
- Reden kann das männliche Kind, doch an der Umsetzung scheitert es meist. Er wird seine Pläne nicht einhalten, Versprechen brechen und Sie immer wieder enttäuschen, heißt es auf dem Portal Romper.com.
- Ein „Man-Child“ will sich keine Verantwortung aufbürden. Deshalb fällt es ihm schwer, sich zu binden, so Psychology Today.
- Tiefgründige Gespräche über den Stand Ihrer Beziehung oder Lebensziele vermeidet das „Man-Child“ in der Regel.
- Er trinkt häufig über seinen Durst bis hin zum Exzess.

Lust-Killer „Kind im Manne“: Arbeitsaufteilung im Haushalt beeinflusst Libido der Frau
Für die meisten Frauen ist die Vorstellung, ein „Man-Child“ zu bemuttern, keine schöne. Vor allem im Haushalt zeigt sich oftmals ein Gefälle. Nämlich dann, wenn der Mann erwartet, dass die Frau mehr erledigt. Ein kanadisch-australisches Forscherteam fand heraus, dass das die Libido der Frau immens beeinträchtigen kann. Die Befragung von rund 1.000 Frauen weltweit ergab, dass es einen möglichen Zusammenhang zwischen wahrgenommener Abhängigkeit und dem sexuellen Verlangen der Frau gibt. Das Studienergebnis: Übernimmt die Frau mehr Aufgaben im Haushalt als der Mann, war die Wahrscheinlichkeit höher, dass sie ihn als abhängig wahrgenommen hat. Dies hatte zur Folge, dass die Lust auf den Partner vonseiten der Frau abnahm, so die Forscher.
„Man-Child“ gefährdet Beziehung? Was Sie tun können
Offenes Kommunizieren ist – wie in so vielen Fällen – ein wichtiger Lösungsweg. So sollten betroffene Frauen ihrem Partner offen und ehrlich sagen, dass sein Verhalten die Beziehung gefährdet. Wichtig ist vor allem, dass sie genau benennen, warum. Das ständige Um-die-Häuser-ziehen mit seinen Jungs, das nächtelange Sitzen vor der Spielekonsole oder fehlende Hilfe im Haushalt. Benennen Sie Ihr Problem so genau wie möglich und suchen Sie gemeinsam nach Lösungen. Nur noch eine statt drei „durchzockte“ Nächte pro Monat können bereits ein Anfang sein.
Auch eine Paartherapie kann Erfolg versprechen, wenn andere Bemühungen nicht fruchten.
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren RedakteurInnen leider nicht beantwortet werden.