Cannabis und Sport: Wirkt sich Kiffen positiv auf den Trainingserfolg aus?
Immer wieder werden Leistungssportler aufgrund von Cannabis-Konsum von Wettkämpfen ausgeschlossen. Marihuana ist auf der Doplingliste vertreten, weil es angstlösend wirkt.
Cannabis rauchen oder essen kann bei jedem unterschiedliche Effekte entfalten. Die einen erfreuen sich an Hochgefühlen und könnten die ganze Welt umarmen. Andere werden müde, bekommen trockene Augen, fühlen sich schwindelig und halluzinieren. In der Medizin sind die in Cannabis enthaltenen Substanzen vor allem wegen ihrer schmerzstillenden und muskelentspannenden Wirkung interessant.
Auch schlaffördernde Effekte wurden nachgewiesen. So verbessert in Cannabis enthaltenes CBD den Schlaf und lindert Schmerzen, wie die Rheumaliga Schweiz informiert. Ob der Konsum von Gras, Weed oder Marihuana die sportliche Leistungsfähigkeit positiv beeinflusst, wurde in vielen Studien untersucht. Zwar stuft die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) die Droge als illegales Dopingmittel ein, jedoch kommen einige Forschende zu dem Schluss, dass Cannabis Kraft und Ausdauer nicht verbessert.
Auch die Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin informiert, dass es keine Evidenz für eine direkte Leistungssteigerung durch Cannabis-Konsum gibt. Diese könnte aber indirekt gegeben sein, heißt es weiter.

Angstlösende Wirkung von Cannabis kann Sportlern im Wettkampf nützen
Denn in niedriger Dosis wirkt Cannabis angstlösend, was vor allem in Wettkampfsituationen hilfreich sein kann. Außerdem entspannt der Konsum die Muskulatur, verstärkt impulsives Verhalten und verringert das Schmerzempfinden. Allesamt Gründe, warum es etwa bei Risikosportarten den Athleten dabei helfen kann, unter Druck besser zu agieren. So berichten Sportler der Deutschen Zeitschrift für Sportmedizin zufolge, dass sie weniger Schmerz empfinden oder diesen besser aushalten und die Konzentration sich verbessert durch Cannabis-Konsum. Auch der mit dem Konsum einhergehende tiefere Schlaf und die Eindämmung unangenehmer Gefühle können bestimmten Sportlern helfen, mit Trainingsbelastungen, Druck, Misserfolgen oder Verletzungen umzugehen, zitiert die Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin eine US-kanadische Studie.
Aus diesen Gründen zählt Cannabis auch zu den im Sport verbotenen Drogen, deren Konsum unter anderem mit Disqualifikation geahndet werden.
Cannabis mit negativen Folgen für Hobbysportler
Für Hobbysportler, die einem Breitensport wie Joggen, Schwimmen oder Radfahren nachgehen, ergeben sich nach aktuellem Wissensstand keine positiven Effekte von Cannabis. Im Gegenteil: Der Konsum führt nicht selten zu Schwindel, Benommenheit, verlangsamter Reaktionszeit, Koordinationsproblemen und gestörtem Raum- und Zeitempfinden. Die Verletzungsgefahr steigt infolge.
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren RedakteurInnen leider nicht beantwortet werden.