Zwei Drittel der Deutschen sollen am Post-Holiday-Syndrom leiden: Sie auch? Das Tief dauert meist drei Tage
Gestresst vor dem Urlaub und sofort wieder gestresst nach der Auszeit? Die Erholung hält oft nicht lange an. Die Fachwelt spricht vom Post-Holiday-Syndrom.
Dem Urlaub blickt wohl jeder Arbeitnehmer sehnsüchtig entgegen. Ausschlafen, den lieben langen Tag keine Termine wahrnehmen und zu Hause oder auf Reisen die Seele baumeln lassen: Die Urlaubstage sind dazu da, um sich voll und ganz zu entspannen. Doch längst nicht allen gelingt das. Zwei Drittel der deutschen Büroarbeiter können im Urlaub nicht abschalten, heißt es in einem Report des Touristikunternehmens TUI. So sollen 66 Prozent der Befragten laut einer YouGov-Studie selbst im Urlaub mit dem Kopf noch bei der Arbeit sein. Nicht wenige arbeiten sogar während ihrer freien Tage.
Wer während der Urlaubstage schlecht abschalten kann, startet nicht selten wie gerädert in den Arbeitsalltag. Rund zwei Drittel aller Arbeitnehmer sollen dem TUI-Bericht zufolge vom Post-Holiday-Syndrom betroffen sein. Dabei handelt es sich nicht um einen reinen Modebegriff, sondern um ein von der psychologischen Fachwelt anerkanntes Stimmungstief – das allerdings scharf von einer Depression abgegrenzt werden muss.
Das Post-Holiday-Syndrom kann sich unter anderem durch folgende Symptome äußern:
- Angst und Gereiztheit
- Konzentrationsmangel
- Schlechte Laune
- Schlaflosigkeit
- Kopfschmerzen

Einfache Aufgaben bevorzugen: Tipps gegen das Post-Holiday-Syndrom
Im Schnitt dauert der Tschüss-Urlaub-Blues zwischen einem und drei Tagen, informiert die Siemens-Betriebskrankenkasse (SBK). In der Regel beginnt er mit dem Ende des Urlaubs. Doch das Post-Holiday-Syndrom kann auch bereits in den letzten Urlaubstagen einsetzen. Nämlich dann, wenn sicher ist, dass die ersten Arbeitstage nach der Auszeit stressig verlaufen werden. Dann sinkt die Stimmung sogar bis zu zwei Tage vor Urlaubsende in den Keller, zitiert die SBK eine Information des niederländischen Tourismusforschers Jeroen Narwijn.
Sie hängen schon am ersten Arbeitstag nach einem schönen Urlaub wieder durch? Es gibt einige Strategien, die das Post-Holiday-Syndrom besser überwinden lassen oder vorbeugen. Versuchen Sie es zum Beispiel mit folgenden Tipps:
- Planen Sie nach einer Reise ein paar Tage Urlaub in Ihrem Zuhause ein. So können Sie sich langsam wieder an den Alltag gewöhnen.
- Planen Sie gedanklich sofort die nächste Auszeit. Manchen Menschen hilft es, mehrere kleine Urlaube im Jahr einzuplanen und nicht ein oder zwei sehr lange Reisen. So muss nicht so viel Zeit bis zur nächsten Erholungsphase überbrückt werden.
- Versuchen Sie bereits ein paar Tage vor dem ersten Arbeitstag, Ihren Schlafrhythmus wieder an die gewohnten Arbeitszeiten anzupassen.
- Steigen Sie mit einfachen Aufgaben ein und nicht mit einem herausfordernden Großprojekt.
- Achten Sie darauf, ausreichend Pausen während des Arbeitstages und keine Überstunden zu machen. Das gilt nicht nur für die Zeit nach dem Urlaub, weil dieses Verhalten einem Burnout vorbeugt.
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren RedakteurInnen leider nicht beantwortet werden.