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Buhnen sollen Strand verbessern

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Nur einen Meter konnte der Holzpfahl von der Ramme in den Boden getrieben werden. Der harte Mergeluntergrund stoppte die Proberammung. Nun müssen sich die Gemeindevertreter mit den Mehrkosten auseinandersetzen. © Peter Foth

GROSSENBRODE · Wer im Sommer am Großenbroder Strand liegt, kann bei klarem Wetter schon mal Mecklenburg-Vorpommern am Horizont auftauchen sehen. Die Strände am gegenüberliegenden Ufer zeichnen sich durch tolle Sandstrände aus. Der Schlüssel zur optimalen Strandbildung sind Holzbuhnen, die an den Küsten von Mecklenburg-Vorpommern überall zu finden sind.

In der Großenbroder Gemeindevertretung ist man sich sicher, dass auch der Großenbroder Strand im Norden des Ostseeheilbades mit Holzbuhnen breiter werden könnte. Ein Versuch macht klug. Dafür hatte man gestern (29. Januar) das erfahrene Expertenteam der Firma Brünnich-Wasserbau aus Kühlungsborn nach Großenbrode geholt. Doch die Proberammung gestaltete sich schwierig, da sich der Mergeluntergrund als sehr fest und hart erwies. Mergel hat sehr unterschiedliche Entstehungsbedingungen. Er entsteht, wenn gleichzeitig das feine Material (Ton, Schluff) abgelagert und Kalk ausfällt oder ebenfalls abgelagert wird.

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Nachdenkliche Gesichter bei Jochen Gemeinhardt, Geschäftsführer der in Gründung befindlichen Tourismus GmbH (von links), dem Werkleiter des Kurbetriebes Hans-Heinrich Schnöder, CDU-Fraktionssprecher Jens Reise und Klaus Jäcker (FDP). Mit diesen Schwierigkeiten beim Buhnenbau hatte keiner gerechnet. © Peter Foth

Für Diplom-Ingenieur Heinz Büchner vom Hamburger „b&o Ingenieurbüro“ gibt es aber auch hierfür eine Lösung. So könnte der harte Untergrund vor dem Rammen geschlitzt werden. Jede zusätzliche Maßnahme ist mit Mehrkosten verbunden. Auf die Frage nach den Kosten für das Versuchsbuhnenfeld kam die Antwort der anwesenden Gemeindevertreter zögerlich. Klaus Jäcker (FDP) sprach dann aber von etwa 500 000 Euro. Für den Werkleiter des Kurbetriebes Hans-Heinrich Schröder wäre der Buhnenbau an diesem Strandabschnitt ein Schritt in die richtige Richtung. Schließlich habe es früher hier schon immer Holzbuhnen gegeben, sagte Schröder. Auch CDU-Fraktionssprecher Jens Reise setzt auf den Buhnenbau, denn die vorhandenen Steinbuhnen hätten durch ihre Lee-Wirkung nicht zur Strandbildung beigetragen. Jochen Gemeinhardt, Geschäftsführer der in Gründung befindlichen Tourismus GmbH, wünscht sich einen Strand, der von den Badegästen angenommen wird.

An der Seebrücke und weiter nach Süden habe Großenbrode einen wunderbaren Sandstrand, der selbst die Heiligenhafener im Sommer anzieht. Wenn es in Großenbrode gelingt, mit durchlässigen Holzbuhnen eine Strandverbesserung zu erhalten, wäre das wegweisend für andere Ostseebäder in der Kieler und Lübecker Bucht. Auch in Heiligenhafen hatte es 2010 eine Debatte über Holz- oder Steinbuhnen gegeben. Während hier die Buhnenbauer aus Mecklenburg-Vorpommern durchaus Vorteile sahen, konnten sie sich gegen die Argumente der Wasserbauer aus Schleswig-Holstein nicht behaupten. Wie geht es nun in Großenbrode weiter? Ohne Beschlusslage kein Auftrag, sagte Hans-Heinrich Schröder. Die nächsten Sitzung der Gemeindevertretung sei im März. Wenn es erforderlich sei, müsse man eben eine Sondersitzung einberufen, stellte Hans-Heinrich Schröder fest, denn diese Baumaßnahme dürfe nicht in die kommende Saison fallen. · ft

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