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Extreme Kostensteigerungen: Ausschreibungen gleichen derzeit einem Lotteriespiel

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Von: Patrick Rahlf

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Die Vollendung der Barrierefreiheit in Heiligenhafens Grundschule muss warten. Kostensteigerungen und Materialengpässe sind dafür verantwortlich.
Die Vollendung der Barrierefreiheit in Heiligenhafens Grundschule muss warten. Kostensteigerungen und Materialengpässe sind dafür verantwortlich. © Hans-Joerg Meckes

Die anhaltenden Baukostensteigerungen sowie Lieferengpässe von vielen Produkten bereiten nicht nur Privatpersonen Kopfzerbrechen. Auch die Stadt Heiligenhafen kann davon ein Lied sagen, wie Bauamtsleiter Roland Pfündl bestätigt hat.

Heiligenhafen – „Deshalb werden wir bei einigen Projekten vorübergehend die Reißleine ziehen müssen und diese zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufnehmen. „Betroffen davon ist unter anderem die Herstellung der Barrierefreiheit in der Theodor-Storm-Schule. Im Bereich der Aula soll unter anderem ein Aufzug gebaut werden, um Schülerinnen und Schülern, die beispielsweise im Rollstuhl sitzen, das problemlose Erreichen des oberen Stockwerks zu ermöglichen. In der Vergangenheit war im Außenbereich bereits eine Rampe gebaut worden, um einen barrierefreien Zugang zu ermöglichen. „Ursprünglich war geplant, die Maßnahme im Schulinneren in den Sommerferien durchführen zu lassen. Doch das kann bei der jetzigen Lage alles andere als gewährleistet werden. Es wäre zu riskant, wenn Teile nach Baustart nicht geliefert werden können, dann wird der Treppenbereich zur Dauerbaustelle. Besonders bei Stahl und Elektronik sieht es derzeit schlecht aus“, so Heiligenhafens Bauamtsleiter. Insgesamt 600000 Euro waren vor einiger Zeit für die Herstellung der Barrierefreiheit in Heiligenhafens Grundschule eingestellt worden, für die es eine 50-prozentige Förderung gibt. Ob dieser Betrag gehalten werden kann, sei sehr fraglich, erklärte Roland Pfündl. 

Der geplante Anbau am Kindergarten „Blauer Elefant“ soll hingegen wie geplant ausgeschrieben werden, um die Containerlösung zu beenden. Mit Kosten von 390000 Euro wurde vor einiger Zeit gerechnet. „Bei sämtlichen Ausschreibungen, die wir derzeit auf den Weg bringen, ist es ein Lotteriespiel, ob die Kostenkalkulation eingehalten werden kann“, so Pfündl. 

Nicht anders sieht es beim Projekt „Marina Blick“ am Standort der Slipanlage aus. 75 Prozent der Gesamtkosten in Höhe von 200000 Euro übernimmt das Land. „Doch wir alle tappen im Dunkeln, wie hoch der Endpreis am Ende sein wird. Das muss natürlich vorab geprüft werden.“ 

An der kontinuierlich auf den Weg gebrachten Modernisierung der Heilgenhafener Spielplätze würde man derweil gerne festhalten. Aber auch hier müsse man die Rückmeldungen der Firmen abwarten. 

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