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Heiligenhafens SPD regt Immobilien-Tauschbörse an

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Von: Patrick Rahlf

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SPD-Ortsvereinsvorsitzende in Heiligenhafen, Monika Rübenkamp
Die Ortsvereinsvorsitzende Monika Rübenkamp sieht ihre SPD auf dem richtigen Kurs (Archivbild) © Hans-Jörg Meckes

Die SPD diskutierte kürzlich über die Wohnraumsituation in Heiligenhafen. Dabei wurde auch die Idee einer Tauschbörse eingebracht.

Heiligenhafen – Der Diskussionsbedarf war bei der jüngsten mitgliederoffenen Vorstandssitzung des Heiligenhafener SPD-Ortsvereins gegeben. Es ging um die generelle Frage, ob sich die hiesige SPD für die richtigen Themen einsetzen würde. 

Ob die Wohnungssituation, die ärztliche Versorgung, Solardächer auch auf Mietshäusern oder Arbeitsplätze im Tourismus – es gibt in Heiligenhafen große Brocken, die es zu stemmen gilt, so die Meinung der Sozialdemokraten. Und finanziert werden müssten diese auch noch.

Wohnraumsituation: Idee einer Tauschbörse

Die Wohnraumsituation, so waren sich alle einig, hat sicher viele Perspektiven. „Die große politische Frage des Wohnungsbaus lautet doch, ob wir es schaffen, bezahlbaren Wohnraum für die Menschen zu schaffen“, so die SPD-Ortsvereinsvorsitzende Monika Rübenkamp. 

Der Kreis derjenigen, die eher in kleineren, energieeffizienten Wohnungen leben möchten und nicht immer mehr für die Miete vom Gehalt ausgeben möchten, werde größer. „Ältere Menschen bleiben lieber in ihren Wohnungen, die zwar zu groß sind, aber eine neue Wohnung ist zu teuer. Junge Familien mit Kindern benötigen größere Wohnungen, finden aber keine, die bezahlbar wäre. Der Traum vom eigenen Haus ist wohl ebenfalls schwer umsetzbar derzeit. Wäre hier vielleicht eine Tauschbörse möglich?“, regen die Heiligenhafener Sozialdemokraten an.

Aktuell würden viele Betriebe beklagen, dass die Gewinnung von Mitarbeitenden nur noch gelingen würde, wenn Wohnraum angeboten werden könne. „Das muss ein Schwerpunkt für Heiligenhafen werden, wenn wir Arbeitsplätze erhalten wollen und neue Einwohnerinnen und Einwohner gewinnen wollen. Heiligenhafen benötigt auch den Zuwachs von jungen Menschen.“ Sonst würden Infrastrukturmaßnahmen wie Schulen und Kitas bald nicht mehr notwendig vor Ort sein.

Ärztliche Versorgung sei wichtig

Eine gute ärztliche Versorgung sei auch ein Grund, sich für Heiligenhafen zu entscheiden sowie eine gute fachärztliche Erreichbarkeit. Bei der von der SPD initiierten Gesprächsrunde hätten Teilnehmer bereits geschildert, wie aufwendig und kostspielig Anfahrten seien und dass einige Praxen bereits einen Aufnahmestopp verhängt hätten. „Stimmt die Versorgungsdichte noch mit der demografischen Entwicklung überein? Die Errichtung von medizinischen Versorgungszentren ist sicher auch kritisch zu sehen, sollte aber nicht völlig aus dem Auge verloren werden, wenn sie im Ergebnis die ärztliche Versorgung in Heiligenhafen verbessert“, fasste Monika Rübenkamp die Diskussion zusammen. 

Mobil zu sein, das sei ein Bedürfnis für alle Altersgruppen. Aus Sicht der SPD ist die Beauftragung eines Mobilitätskonzeptes durch die Stadtvertretung der richtige Weg gewesen. „Ungeduld und symbolische Aktivitäten bringen uns nicht zum Ziel. Die Aufteilung der Verkehrsflächen muss neu gedacht werden. Dazu kommen dann die Überlegungen, wo stellen wir Ladesäulen auf oder welche Abstellqualitäten benötigen wir für Fahrräder? Wo sind neue Aufenthaltsflächen für alle sinnvoll, und wie wird Heiligenhafen klimaneutral(er) ?“

Andere Städte hätten sich bereits ehrgeizige Ziele gesetzt. Geht das auch in Heiligenhafen? „Aus Sicht der SPD ist es dringend erforderlich, die Nutzung von Mietshäusern für Solaranlagen zu vereinfachen, damit auch Mieterinnen und Mieter günstiger Strom beziehen können“, sagte Monika Rübenkamp 

Benötigt Heiligenhafen ein Schwimmbad?

Auch die Frage nach einem Schwimmbad wurde diskutiert. „Benötigen wir ein Schwimmbad ? Die SPD meint: Ja. Schwimmen ist nachweislich gesundheitsfördernd und verbessert motorische Fähigkeiten von Kindern. Doch immer weniger Kinder können schwimmen. Lernen wirklich alle Kinder in Heiligenhafen in der Ostsee schwimmen oder nehmen Eltern lange Wege und Wartezeiten in Kauf, um ihren Kindern schwimmenlernen zu ermöglichen ?“ Begrüßenswert sei derweil die geplante Tourismuskonferenz im Herbst. „Die schnelle Entwicklung Heiligenhafens muss reflektiert werden, um festzulegen, wie es weitergehen soll“, so die SPD-Ortsvereinsvorsitzende. 

Die lebhafte Diskussion über viele Themen mit Expertinnen und Experten aus den jeweiligen Bereichen hätte abschließend gezeigt, dass großes Interesse bestehe, mit der Reihe „SPD im Gespräch“ weiterzumachen. Der Vorstand sagte schon mal zu, als Nächstes zum Thema „Kindergarten“ einzuladen. 

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