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Wie soll sich der Tourismus in Heiligenhafen entwickeln? Stadt plant eine Zukunftskonferenz

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Von: Patrick Rahlf

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Besonders in Ostseenähe hat sich Heiligenhafen in den vergangenen Jahren komplett verändert
Besonders in Ostseenähe hat sich Heiligenhafen in den vergangenen Jahren komplett verändert © Rahlf

Frank Simoneit vom Büro CUBFS hat in der Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses am Montagabend ein mögliches Beteiligungsverfahren von Bürgerinnen und Bürgern für eine angestrebte Zukunftskonferenz zum Thema Tourismus vorgestellt. 

Heiligenhafen – „Seit einigen Jahren ist zu beobachten, dass die touristische Entwicklung von großen Teilen der Bevölkerung zunehmend kritisch gesehen wird. Dies wird an Bürgerbegehren gegen weitere touristische Maßnahmen an vielen Küstenorten deutlich“, erklärte Frank Simoneit. Deshalb sei es umso wichtiger, ein repräsentatives Meinungsbild zu erhalten, das beim zukünftigen politischen Kurs Berücksichtigung finden soll.

„Es findet ein Prozess der Veränderung statt. Die Frage ist, ob Sie diesen steuern und moderieren wollen, oder eben nicht“, so der Tourismusexperte von der Nordsee, der auch als Dozent an der FH Westküste lehrt. Heiligenhafen habe in den vergangenen zehn Jahren eine starke touristische Expansion erlebt. „Ihre Stadt wird nicht ohne Grund häufig in meinen Tourismus-Vorlesungen an der Fachhochschule genannt“, so Frank Simoneit. 

Doch wie könnte eine Heiligenhafener Zukunftskonferenz konkret aussehen? An dieser würden 60 bis 80 Heiligenhafenerinnen und Heiligenhafener teilnehmen. „Diese Gruppe sollte einen Querschnitt des Ortes repräsentieren. Von Jung bis Alt sollte alles dabei sein“, sagte Simoneit. Es werde einen Vorbereitungstag für alle Teilnehmer geben, die eigentliche Konferenz soll an einem Tag im Herbst von 9 bis 19 Uhr stattfinden.

„Mir persönlich wäre es wichtig, die schweigende Masse anzuhören. Jene Heiligenhafener, die meist still sind und die erst bei einem Bürgerentscheid nach ihrer Meinung gefragt werden.“

Heiligenhafens Bürgermeister Kuno Brandt

„Mir persönlich wäre es wichtig, die schweigende Masse anzuhören. Jene Heiligenhafener, die meist still sind und die erst bei einem Bürgerentscheid nach ihrer Meinung gefragt werden“, sagte Bürgermeister Kuno Brandt (parteilos). So sah es auch Claus Meyer (SPD): „Nicht nur Vereins- und Interessenvertreter sollten an der Konferenz teilnehmen, sondern am liebsten viele normale Bürger aus sämtlichen Altersschichten.“

Frank Simoneit betonte abschließend, dass eine Zukunftskonferenz zum Thema Tourismus bei Tagungsende nicht das Ziel verfolge, Probleme zu lösen. Es werden ein Meinungsbild erstellt und gemeinsame Zielsetzungen formuliert. Wie die Auswahl der Teilnehmer erfolgt, darüber müsse man zeitnah nachdenken. Hier gebe es unterschiedliche Modelle, die sich in der Vergangenheit an anderen Orten bewährt hätten. Abschließend empfahl der Stadtentwicklungsausschuss der Stadtvertretung, 25000 Euro für die Zukunftskonferenz in den Haushalt einzustellen. 

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