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Lkw liefern 420 Ladungen Sand an den Strand von Heiligenhafen

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Von: Patrick Rahlf

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Seit Tagen im Dauereinsatz: Ein Lkw nach dem anderen fährt am Strand vor und bring Nachschub. 5600 Kubikmeter Sand hat Heiligenhafen in diesem Winter am Steinwarder verloren.
Seit Tagen im Dauereinsatz: Ein Lkw nach dem anderen fährt am Strand vor und bring Nachschub. 5600 Kubikmeter Sand hat Heiligenhafen in diesem Winter am Steinwarder verloren. © Rahlf

Die Wiederherstellung des Badestrandes im zentralen Bereich des Steinwarders ist angelaufen. Auf einer Länge von rund 500 Metern sind insgesamt 5600 Kubikmeter Sand durch Hochwasserereignisse Ende Januar sowie Mitte Februar verlorengegangen. 

Heiligenhafen – „Es war alternativlos, diesen Sand wieder aufschütten zu lassen, bevor die Sommersaison beginnt“, erklärte Bürgermeister Kuno Brandt am Montagvormittag. Die Maßnahme soll in der kommenden Woche abgeschlossen sein. 

Insgesamt 420 Lkw-Ladungen Sand werden nötig sein, um 5600 Kubikmeter Sand an Heiligenhafens Strand zu bringen. Das Sandmaterial stammt aus landseitigen Quellen, das gutachterlich ausdrücklich zugelassen wurde, bekräftigte HVB-Geschäftsführer Joachim Gabriel . Die Verlegung einer Spülleitung auf dem Ostseegrund sei dagegen keine Option gewesen, da dafür weitere zeitaufwendige Genehmigungsverfahren notwendig gewesen wären. Die Baustelleneinrichtung hätte darüber hinaus alleine 100000 Euro gekostet. 

Aufschüttung kostet 260000 Euro

Nun kostet die Maßnahme die Stadt 260000 Euro inklusive der Planungskosten. „Wir haben den vollen Betrag beim Land angemeldet. Wie hoch am Ende die Förderung sein wird, können wir noch nicht sagen. Ein Sonderfonds ist vorhanden, aber natürlich waren auch andere Gemeinden von den Sturmfluten massiv betroffen“, sagte Kuno Brandt. Es werde aber davon ausgegangen, dass mit einer Zuwendung in Höhe von 50 Prozent gerechnet werden kann. 

Tourismusleiter Eike Doyen, Bürgermeister Kuno Brandt und HVB-Geschäftsführer Joachim Gabriel machten sich am Montagvormittag ein Bild von der Sandaufschüttung.
Tourismusleiter Eike Doyen, Bürgermeister Kuno Brandt und HVB-Geschäftsführer Joachim Gabriel machten sich am Montagvormittag ein Bild von der Sandaufschüttung. © Rahlf

Die rund 5600 Kubikmeter Sand, die im Winter verloren gegangen sind, befinden sich derweil an der Spitze des Graswarders. Das hätten Luftaufnahmen gezeigt, so Kuno Brandt, dem es ebenso wenig wie Joachim Gabriel und Tourismusleiter Eike Doyen gefällt, dass die Stadt erneut Geld in die Hand nehmen muss, um die Sturmschäden zu beheben. „Wir haben leider noch immer keine Genehmigung für die Verlängerung der Buhnen erhalten. Seit 2019 werden wir vertröstet, dabei liegen mittlerweile alle geforderten Gutachten vor“, so Brandt. Unter anderem hätte es eine küstenmorphologische Gesamtbetrachtung gegeben, die positiv ausgefallen sei. „Das Monitoring des Testbuhnenfeldes lässt sich ebenfalls positiv bewerten. Um eine noch effektivere Wirkung zu erzielen, müssten die Buhnen aber verlängert werden“, ergänzte der Bürgermeister. Es sei allen Beteiligten bewusst, dass es sich um ein sensibles Thema mit vielen unterschiedlichen Meinungen handele. „Die Alternative wäre, nichts zu tun. Und das will sich die Stadtvertretung auch nicht vorwerfen lassen“, so Brandt, der zeitnah mit dem Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein (LKN) ein Gespräch führen will. Die Kommunalpolitik hat sich schon vor langer Zeit für eine Verlängerung des Buhnenfeldes ausgesprochen, um den Sandtransport zu verlangsamen. Ebenfalls sollen die vorhandenen Steinbuhnen durch Holzbuhnen ersetzt werden.    

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