Neubaugebiet in Großenbrode: Gemeinde will 50 Grundstücke veräußern

Für Großenbrodes künftiges Neubaugebiet sei die Nachfrage nach Bauplätzen sehr hoch, sagt Bürgermeister Jens Reise. Ein Thema wird auch die Ortsentlastungsstraße sein, deren Realisierung keineswegs sicher sei.
- Im Neubaugebiet soll eine neue Straße von Hohenweide an den Schleppenweg führen.
- Derzeit existiere eine Grafik über die Ortsumgehungsstraße, die der Bürgermeister als „Falschdarstellung“ bezeichnet.
- Ob Großenbrode eine Entlastungsstraße überhaupt bekommt, ist noch nicht sicher.
Großenbrode – Östlich der Straße Am Süderfeld und der Sportplätze entsteht Großenbrodes Neubaugebiet mit 50 Grundstücken. Nach Auskunft von Bürgermeister Jens Reise sei die Nachfrage nach Bauplätzen immens, mehr als 90 Interessenten würde es bislang geben. „Wir hoffen auf das Erschließungsrecht Anfang 2023“, sagte Reise der HP, der betonte, dass die Vergabe der Baugrundstücke über die Gemeinde erfolge. „Es werden keine Investoren dazwischenfunken. Die Gemeinde wird das Baugebiet erschließen und die Bauplätze später kostenneutral an Erstwohnsitzler veräußern.“
Im Zuge der Erschließung des Neubaugebietes, in dem es auch eine Fläche für gemeindlichen Geschosswohnungsbau geben soll, wird eine neue Straße von Hohenweide bis an den Schleppenweg führen. „Sie wird weitere Abzweigungen innerhalb des Neubaugebietes haben“, berichtete Jens Reise. Diese Gesamtplanung ist von der Großenbroder Gemeindevertretung auf den Weg gebracht worden und liegt noch bis 3. Juni im Amt Oldenburg-Land zur Einsichtnahme aus.

Falschdarstellung verunsichert Bevölkerung
Darüber hinaus kursiert derzeit eine Grafik in der Gemeinde, auf der eingezeichnet wurde, wie über den Schleppenweg hinaus eine Ortsumgehungsstraße verlaufen könnte. Diese verläuft an den jetzigen Bahngleisen, die bald nicht mehr benötigt werden, in Richtung Norden und führt direkt Am Norderfeld auf die Nordlandstraße zu. „Das ist eine Falschdarstellung, die die Bevölkerung verunsichert“, erklärte Jens Reise, der ergänzte: „Auf der selbstgemalten Zeichnung sieht es so aus, als würde die Umgehungsstraße fast durch die Gärten der Häuser Am Norderfeld führen. Das stimmt so einfach nicht.“
Die Gemeindevertretung hätte in einem Grundsatzbeschluss festgelegt, dass ein großzügiger Abstand eingehalten werden soll, ebenfalls soll ein bepflanzter Wall das Wohngebiet von der Straße abtrennen. Dieses Versprechen sei im Januar dieses Jahres erst von der Gemeindevertretung erneuert worden. Bekanntlich gibt es die Überlegung, in Zusammenarbeit mit der Entwicklungsgesellschaft Ostholstein (EGOH) nördlich vom Norderfeld Gewerbeflächen für Logistik- und Handwerksbetriebe auszuweisen.
Auf der selbstgemalten Zeichnung sieht es so aus, als würde die Umgehungsstraße fast durch die Gärten der Häuser Am Norderfeld führen. Das stimmt so einfach nicht.
Verkehrsgutachten spricht gegen Ortsumgehung
Doch ob Großenbrode die Entlastungsstraße, die von der Nordlandstraße bis Hohenweide führen würde und einen nicht unerheblichen Teil des Südstrandverkehrs aufnehmen könnte, überhaupt bekommt, sei nach Aussage von Jens Reise gar nicht sicher. „Ein vorgestelltes Verkehrsgutachten ist bekanntlich zu dem Ergebnis gekommen, dass Großenbrode kein überhöhtes Verkehrsaufkommen hat. Deshalb wird es schwer, diese Straße überhaupt genehmigt zu bekommen. Mit Fördergeldern können wir aufgrund des Gutachtens leider auch nicht rechnen“, erklärte der Bürgermeister abschließend.