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65 Prozent wollen keine weitere Steinwarder-Bebauung
Klares Nein zum Schwimmbad
- vonPatrick Rahlfschließen
Beim Bürgerentscheid stimmten 65 Prozent der Bürger gegen das Schwimmbad und das Hotel in Heiligenhafen. Das „Bündnis Steinwarder“ freute sich riesig über das Votum. Bürgermeister Kuno Brandt sprach von einem eindeutigen Ergebnis.
- Die Wahlbeteiligung lag bei 47,42 Prozent.
- „Bündnis Steinwarder“ ist für eine „sanfte Weiterentwicklung“ des Tourismus.
- Bürgermeister Kuno Brandt hatte im vergangenen Jahr den Bürgerentscheid angeregt.
Heiligenhafen – Die Bürgerinnen und Bürger haben entschieden: Es wird kein weiteres Hotel auf dem Steinwarder geben, und auch die Schwimmbadpläne sind vom Tisch. 2536 Abstimmende (65,03 Prozent) haben sich anlässlich des Bürgerentscheides gegen die von der Heiligenhafener Stadtvertretung mehrheitlich befürworteten Projekte ausgesprochen und für die Aufhebung der Beschlüsse gestimmt. 1364 Personen (34,97 Prozent) hätten an den Hotel- und Schwimmbadplänen auf dem Steinwarder gerne festgehalten. Insgesamt lag die Wahlbeteiligung bei 47,42 Prozent.
„Wir freuen uns riesig über das deutliche Ergebnis“, sagte Jörn Brauer, Sprecher des Steinwarder-Bündnisses, heute Abend kurz nach 19 Uhr und ergänzte: „Der Bürgerentscheid hat deutlich gezeigt, dass die Bürgerinnen und Bürger kein ‚Weiter so‘ wollen. Der Tourismus ist sehr wichtig und muss auch in Heiligenhafen weiterentwickelt werden, aber bitte sanft, nachhaltig und naturnah.“ Mit der heutigen Abstimmung werde das Engagement des Steinwarder-Bündnisses nicht enden, bekräftigte Jörn Brauer unterdessen. „Wir wollen uns dafür einsetzen, dass die Potenzialfläche, in Zusammenarbeit mit dem Nabu, als Naturerlebnispfad gestaltet wird.“
Der Bürgerentscheid hat deutlich gezeigt, dass die Bürgerinnen und Bürger kein ‚Weiter so‘ wollen.
Und auch wenn ein Schwimmbad nach der heutigen Abstimmung erst einmal in weite Ferne gerückt ist, dürfe man das Thema nicht aus den Augen verlieren. „Wir unterstützen ein Regionalschwimmbad, an dem sich weitere Gemeinden und Städte aus der Region beteiligen – aber natürlich an einem anderen Standort“, so der Bündnissprecher, der sich bei seinen zahlreichen Mitstreitern für deren monatelangen Einsatz bedankte. „Wir haben per Videokonferenz auf unseren Sieg angestoßen“, sagte Jörn Brauer lachend.
Brandt hätte sich noch etwas mehr Wahlbeteiligung erhofft
Heiligenhafens Bürgermeister und Abstimmungsleiter Kuno Brandt sagte heute Abend auf HP-Nachfrage: „Das Ergebnis ist absolut eindeutig, auch wenn ich mir noch eine etwas höhere Wahlbeteiligung gewünscht hätte.“ Brandt war es, der im Spätsommer vergangenen Jahres einen Bürgerentscheid zur Steinwarder-Zukunft angeregt hatte, der von der Mehrheit der Stadtvertretung abgelehnt wurde. Daraufhin gründete sich bekanntlich das Steinwarder-Bündnis und ging den Umweg über ein Bürgerbegehren. Der erfolgreiche Bürgerentscheid ist gleichzusetzen mit einem neuen Beschluss der Stadtvertretung. Die Projekte sind nun gestoppt, und es muss geprüft werden, wie mit bestehenden Verträgen umgegangen wird. Schließlich sind seit dem Beschluss der Stadtvertretung im August 2019 viele Dinge angeschoben worden.
Das Ergebnis ist absolut eindeutig, auch wenn ich mir noch eine etwas höhere Wahlbeteiligung gewünscht hätte.
Von Michael Jesse, dem Sprecher der Initiative „Pro Schwimmbad“, gab es heute Abend (14. Februar) kein Statement zum Ausgang des Bürgerentscheides. Sein Handy war ausgeschaltet.