Tafel schlägt Alarm: Vorratsregale sind leer, doch immer mehr Menschen brauchen Hilfe

So langsam wird es eng. Monika Knoepfle, Vorsitzende der Heiligenhafener Tafel, ist ratlos und verzweifelt zugleich. „Wir schaffen es einfach nicht mehr, all unsere Kundinnen und Kunden zu versorgen. Es werden immer mehr, und ich weiß einfach nicht mehr weiter.“
Heiligenhafen – Seit dem Ausbruch des Ukraine-Krieges ist die Anzahl der Personen, die Unterstützung bei der Tafel suchen, sprunghaft nach oben gegangen. Die nackten Zahlen belegen das, denn im Durchschnitt hat die Tafel in der Warderstadt 180 Kunden, seit einigen Wochen sind es mehr als 300.
„Viele Flüchtlinge kommen nun zu uns, was dazu führt, dass die Lage wirklich ernst ist. Unser Vorratslager war im Winter noch gut gefüllt, jetzt sind die Regale komplett leer. Wir sind auf jede einzelne Lebensmittelspende angewiesen“, sagt Monika Knoepfle, die seit Mittwoch eine große Box vor ihrer Haustür in der Fischerstraße 13 aufgebaut hat. In diese können Bürgerinnen und Bürger Lebensmittelspenden und Hygieneartikel reinlegen. „Das ist wirklich schon etwas Verzweiflung, aber ich hoffe sehr, dass auf diesem Wege etwas zusammenkommt. Es muss nicht viel sein, schön wäre es nur, wenn möglichst viele mitmachen.“ In der Zeit von 11 bis 18 Uhr ist die Box in der Fischerstraße montags bis sonnabends geöffnet.
„Wir werden im Regen stehen gelassen“
Monika Knoepfle weiß, dass die aktuellen Probleme auch alle anderen Tafeln in Deutschland kennen. „Wir sind da kein Einzelfall. Niemand von uns war darauf vorbereitet, dass sich die Anzahl an hungrigen Mäulern plötzlich fast verdoppelt. Aber nun werden wir von der Politik und allen anderen Institutionen alleine im Regen stehen gelassen.“
Zeitnah will die Tafel auch wieder eine „Kauf ein Teil mehr“-Aktion in den heimischen Supermärkten durchführen.