Svenja Bertschat wird Heiligenhafens neue Wehrführerin

Die Feuerwehr in Heiligenhafen hat Svenja Bertschat zu ihrer neuen Wehrführerin gewählt. Sie tritt ab April die Nachfolge von Michael Kahl an, der aus beruflichen Gründen nicht zur Wiederwahl antrat.
Heiligenhafen – Die freiwillige Feuerwehr in Heiligenhafen wird ab April zum ersten Mal von einer Frau geführt. Svenja Bertschat übernimmt dann die Nachfolge des bisherigen Wehrführers Michael Kahl, der aus beruflichen Gründen etwas kürzertreten möchte. Bestätigt wird die neue Wehrführerin am 23. März von der Stadtvertretung. Das gelte aber als Formalie, betonte Heiligenhafens Bürgermeister Kuno Brandt (parteilos). Ihr Amt wird sie am 1. April antreten.
Die Kameraden wählten Svenja Bertschat auf der Jahreshauptversammlung in einer geheimen Wahl mit 58 Ja-Stimmen und sechs Gegenstimmen zur neuen Wehrführerin. Drei Stimmen waren ungültig. Von den 89 aktiven stimmberechtigten Mitgliedern waren 67 anwesend. Für die noch 42-Jährige, die nächsten Monat 43 Jahre alt wird, steht eine spannende Zeit bevor. „Ich habe seit letztem Sommer mit Michael Kahl Gespräche geführt und lange überlegt“, sagte Bertschat, die bislang noch keine Erfahrung in der Wehrführung gesammelt hat. Mit 240 Einsätzen allein im vergangenen Jahr 2022 habe die Feuerwehr zudem eine Menge zu tun. Schließlich sei Bertschat aber zum Entschluss gekommen, dass sie diese neue Aufgabe annehmen möchte. Seit 1995 ist sie Mitglied der Feuerwehr, 1998 war sie sogar die erste Frau, die von der Jugendfeuerwehr in die aktive Wehr übergetreten ist. Im Kreis Ostholstein ist sie die erste Gemeindewehrführerin überhaupt.

Bertschats Stellvertreter wird künftig Martin Buckmann sein, der mit 62 Ja-Stimmen und fünf Gegenstimmen gewählt wurde. Er folgt auf Marc Wegener, der sein Amt ebenfalls nicht weiterführen möchte. Zweiter stellvertretender Wehrführer bleibt Andreas Klöpper. Zum neuen Schriftführer wurde Steffen Kasulke gewählt, der auf Vivien Conrad folgt. Sven Möhlmann wurde zum stellvertretenden Kassenprüfer gewählt.
Viele Beförderungen und Ehrungen
In die aktive Wehr sind Laurin Krielke, Torben Quadt, Jan-Hendrik Hinz und Marcel Vogel eingetreten, die Aufnahmen erfolgten einstimmig.
Florian Frambach und Fabian Waltemathe wurden zu Oberfeuerwehrmännern befördert. Hauptfeuerwehrfrauen beziehungsweise -männer dürfen sich ab jetzt Anna Franik, Max-René Hampf, Jan Johansson, Thomas Krüger, Tim Maaß, Thomas Schütze und Tijan Seidel nennen.
Zur Löschmeisterin und zu Löschmeistern wurden Svenja Bertschat, Yanneck Gnewuch und Daniel Dzinczuk befördert. Sven Hartmann stieg zum Oberlöschmeister auf, und Mike Wohnrade zum Hauptlöschmeister drei Sterne.
Für ihre zehnjährige Mitgliedschaft wurden Kevin Hinrichs und Tobias Melzer geehrt. 20 Jahre sind Heinz Blöß und Yanneck Gnewuch bereits in der Feuerwehr, und Eike-Torben Ossenbrüggen kann auf eine 30-jährige Mitgliedschaft zurückblicken.

Der derzeitige Wehrführer Michael Kahl sagte, dass das Maximum in der Umsetzung der Feuerwehr mit den Voraussetzungen erreicht sei. „Die mangelnde Tagesverfügbarkeit, die teils ernüchternde Bereitschaft, an Einsätzen teilzunehmen, lassen die Zeiten nicht schöner werden.“ Dennoch nahm die Wehr in 2022 sieben neue Mitglieder auf.
Bürgermeister Kuno Brandt dankte den Kameraden für ihren unermüdlichen Einsatz für die Bürger. Bekanntlich will die Feuerwehr in Zukunft an den Höhenweg umziehen. Das Grundstück, auf dem das neue Gerätehaus gebaut werden soll, müsse aber noch biologisch auf Vorkommen der Feldlerche untersucht werden, informierte Brandt. „Ich hoffe, dass ich am 1. April sagen kann, wie es mit dem Feuerwehrhaus weitergeht.“