Eine große Familie wurde 50: TSV Gremersdorf lässt es richtig krachen

Der TSV Gremersdorf musste sich zwölf Monate lang in Geduld üben, dann war es am Sonnabend endlich soweit: Das 50-jährige Vereinsjubiläum konnte standesgemäß gefeiert werden. Während es am Nachmittag einen Familientag auf dem Sportplatz mit kurzweiligen Spielen gab, stand am Abend der offizielle Teil auf dem Programm.
Gremersdorf – Die Verantwortlichen schauten zurück auf eine fünf Jahrzehnte andauernde Erfolgsgeschichte des aktuell 364 Mitglieder umfassenden Vereins, der eine enorm wichtige Stellung in der kleinen Gemeinde an der A1 einnimmt. Im Anschluss wurde gegessen, getrunken und ordentlich im Festzelt gefeiert.
Als am 8. Februar 1971 der TSV Gremersdorf im Gasthaus „Zum weißen Roß“ gegründet wurde, konnte niemand der rund 70 Gründungsmitglieder ahnen, dass das Vereinsleben in der kleinen Gemeinde eine derartige Erfolgsgeschichte werden würde. Auf diese haben Vereinsverantwortliche, Bürgermeister und zahlreiche Gäste am Sonnabend stolz zurückgeblickt.

„Die Gründungsversammlung war eine wilde Party, bei der auf den Tischen getanzt wurde“, berichtete der langjährige Bürgermeister Klaus Klinckhamer, der damit die Lacher auf seiner Seite hatte. Das konnte der Gründungsvorsitzende Fritz Westensee vollumfänglich bestätigen: „Schon da hat sich gezeigt, dass dieser Verein gerne feiert – und das hat er sich bis heute erhalten.“ Legendär in der Region sei der Gremersdorfer Sportlerball, den es seit den 70er-Jahren gibt und bis heute, wenn nicht gerade Corona herrscht, gefeiert wird. Wie Westensee weiter ausführte, sei der Verein 1971 mit den Sparten Fußball, Tischtennis sowie Damen- und Kinderturnen gestartet. „Wir mussten bei Null anfangen, haben es aber mit zahlreichen Ehrenamtlern und der Unterstützung durch die Gemeinde geschafft, innerhalb weniger Jahre eine vernünftige Infrastruktur aufzubauen“, berichtete der Gründungsvorsitzende stolz.

Das konnte der aktuelle Bürgermeister Henning Pries bestätigen: „Hier haben schon immer alle angepackt und alles gegeben. Der Zusammenhalt und die Kameradschaft sind einzigartig.“ Somit sei der TSV eine echte Heimat und Anlaufstelle für zahlreiche Menschen geworden. „Der Verein ist Aushängeschild und Botschafter. Und auch ich habe so viele besondere Momente hier erlebt“, erklärte Pries.
Insgesamt stand Fritz Westensee 24 Jahre an der Spitze des Vereins, ehe ihn 1995 Jens Dombrowski abgelöst hat. Dieser war bis 2011 der Vorsitzende des TSV, ehe Claus-Peter Pries übernahm und das Amt schließlich 2015 an Walter Oeverdieck übergab. „Wir sehen uns in Gremersdorf eher wie eine große Familie und nicht als Verein, denn der Zusammenhalt ist wirklich einzigartig. Aus diesem Grund feiern wir auch nicht Jubiläum, sondern Geburtstag. Denn das macht man in Familien schließlich so.“ Oeverdieck habe in seiner Zeit als 1. Vorsitzender „unvergessliche Erfolge“ feiern dürfen „Der Gewinn des HP/FT-Cups und der Aufstieg in die Verbandsliga waren wirklich ganz besondere Tage für uns alle.“

Auch die Fußballabteilung der Damen war jahrelang ein echtes Aushängeschild des Vereins und spielte mit Trainer Dietrich Klinckhamer zeitweise in der Schleswig-Holstein-Liga. „Doch irgendwann fehlte das Personal und die Abmeldung war die bittere Folge“, so Oeverdieck. Dafür ist der Jugendbereich, in dem die Gremersdorfer an der SG Wagrien beteiligt sind, auf dem Vormarsch. „Und auch die anderen Sparten wie die zahlreichen Fitnessangebote, das Kinderturnen oder die neu ins Leben gerufene Dartsparte erleben einen Boom“, so der Vereinsvorsitzende, der betont: „Vor der Zukunft ist uns nicht bange.“
Auch Corona habe daran nichts ändern können. In den vergangenen zwei Jahren standen 17 Neueintritten lediglich zwei Austritte gegenüber.