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Grundstein für Erweiterung der Feuerwehrtechnischen Zentrale in Lensahn gelegt

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Von: Hans-Jörg Meckes

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Feierliche Grundsteinlegung: Ostholsteins zukünftiger Landrat Timo Gaarz (v.l.), Kreiswehrführer Michael Hasselmann, der amtierenden Landrat Reinhard Sager und Kreispräsident Harald Werner setzten die Spaten an.
Feierliche Grundsteinlegung: Ostholsteins zukünftiger Landrat Timo Gaarz (v.l.), Kreiswehrführer Michael Hasselmann, der amtierenden Landrat Reinhard Sager und Kreispräsident Harald Werner setzten die Spaten an. © Hans-Jörg Meckes

In Lensahn ist am Mittwoch der Grundstein für den Erweiterungsbau der Feuerwehrtechnischen Zentrale in Lensahn gelegt worden. Das sind die Gründe für den 14 Millionen Euro teuren Bau.

Von einem Meilenstein sprach Ostholsteins Landrat Reinhard Sager (CDU) bei der Grundsteinlegung für den Erweiterungsneubau der Feuerwehrtechnischen Zentrale (FTZ) in Lensahn am Mittwoch. Der mittlerweile 30 Jahre alte Bau der FTZ entspreche nicht mehr den zukünftigen Anforderungen an Ausbildungs-, Reparatur- und Lagermöglichkeiten. Das nun hinzukommende Gebäude wird eine Grundfläche von rund 2200 Quadratmetern haben und soll den neusten Standards entsprechen. Kosten: 14 Millionen Euro.

Das bisherige Gebäude der FTZ in Lensahn besteht aus einem zweigliedrigen Baukörper mit Holz und Ziegeln.
Das bisherige Gebäude der Feuerwehrtechnischen Zentrale (FTZ) in Lensahn besteht aus einem zweigliedrigen Baukörper mit Holz (links) und Ziegeln. © Hans-Jörg Meckes

Es sei eine kluge Entscheidung des Kreistags gewesen, als dessen Mitglieder im Dezember 2019 die Weichen für den Erweiterungsneubau für die FTZ gestellt haben und damit den drängenden Bedürfnissen des Kreisfeuerwehrverbandes, der Feuerwehrtechnischen Zentrale und des Katastrophenstabes nachkamen ‒ „mit dieser Entscheidung haben sich die Kreistagsmitglieder klar zugunsten der Feuerwehren und des Ehrenamtes positioniert“, betonte Sager. 128 Feuerwehren mit mehr als 3900 freiwilligen Mitgliedern gebe es im Kreis. Die Einsatzfähigkeit und die Ausbildung der Feuerwehr- und Katastrophenschutzeinheiten sei enorm wichtig und bedürfte daher der bestmöglichen Förderung, machte der Landrat deutlich.

Gebäude wird die neusten Standards erfüllen

Das zukünftige Gebäude werde die neusten Standards erfüllen, versprach Sager. Erreicht werde das unter anderem mit einer Luft-Wärme-Pumpe mit Pufferspeicher, einer Fotovoltaikanlage sowie Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung. Das Land fördert das Projekt mit 350.000 Euro. Architekt Niklas Reinink vom Planungsbüro DPA aus Hamburg sagte, mit der Grundsteinlegung werde das Projekt jetzt für alle richtig sichtbar. „Wir haben uns für einen Massivbau entschieden, weil das Schutzziel überwogen hat.“ Dennoch werde es sich bei dem Erweiterungsbau um ein aus zwei Materialien zusammengesetztes Gebäude handeln, weil dies auch bei dem vorhandenen Gebäude so sei, erklärte Reinink. „Wir planen mit einer Vorhangfassade, die sich an dem Holz orientiert und einem Ziegelbauteil.“ Im Erdgeschoss werden verschiedene Werkstätten für die Arbeit der FTZ sowie Stellplätze und Lagerräume entstehen. Im Obergeschoss werden unterschiedlich große Besprechungsräume sowie ein großer Versammlungsraum geplant, der auch als Stabsraum im Katastrophenfall genutzt werden kann. Auch die Technische Einsatzleitung (TEL) wird dort zum ersten Mal eine Heimat finden, mit Räumen zum Umkleiden, Sanitärbereichen und Stellplätzen. Es wird erwartet, dass das barrierefrei geplante Gebäude im ersten Quartal 2025 fertiggestellt ist.

Gemeinsam mit dem amtierenden Landrat Reinhard Sager, dem zukünftigen Landrat Timo Gaarz und Kreispräsident Harald Werner nahmen Kreiswehrführer Michael Hasselmann und Niklas Reinink die feierliche Grundsteinlegung vor. Um der Nachwelt einen Eindruck von der heutigen Lebenswelt zu geben, wurden aktuelle Zeitungen, ein Bauplan, ein Bild von der Baustelle sowie ein aktueller Euro-Münzsatz in die Kapsel beigelegt.

Anfänge der FTZ gehen auf das Jahr 1952 zurück

Der Kreis Ostholstein unterhält nach den Vorgaben des Brandschutzgesetztes eine Feuerwehrtechnische Zentrale (FTZ). Im Jahr 1952 wurde die damalige sogenannte Kreisschlauchpflegerei in Lensahn in Betrieb genommen. Geführt wurde sie vom damaligen „Zweckverband Kreisschlauchpflegerei Kreis Oldenburg/Holstein“. Die Aufgaben der Feuerwehren sind stetig gewachsen, sodass Verbesserungen der Räumlichkeiten für die Schlauchpflege notwendig wurden. Deshalb bat der damalige Zweckverband den Kreis Ostholstein, eine überörtliche Einrichtung für die damaligen Feuerwehren im Kreis zu errichten. Das erforderte ein neues Gebäude, da die Substanz des vorhandenen Gebäudes abgängig war.

 1985 wurde mit dem Bau begonnen, Richtfest war im Oktober 1987. Bei der Betriebsaufnahme der FTZ in Lensahn wurden zu diesem Zeitpunkt die modernsten technischen Einrichtungen für die Schlauch- und Atemschutzpflege vorgesehen. Der Kreisfeuerwehrverband Ostholstein erhielt nun auch offiziell den Auftrag, die Ausbildung der Mitglieder der freiwilligen Feuerwehren zu übernehmen. Die Ausbildung der Truppführer fand bei der Feuerwehr in Oldenburg, die der Maschinisten bei den Feuerwehren in Heiligenhafen, Neustadt und Eutin statt. Nachdem die FTZ fertiggestellt war, gab es einen zentralen Ort, an dem die Ausbildungen angeboten wurden.

Weitere Aufgaben kamen hinzu, und der Platzbedarf wurde größer, sodass ein weiteres Grundstück neben der bisherigen Einrichtung hinzugekauft wurde. 2002 wurde ein erster Entwurf für den Bau eines Übungsplatzes vorgestellt. Auch ein Anbau mit Atemschutzwerkstatt war vorgesehen. Der Übungsplatz der FTZ steht seitdem dem Kreisfeuerwehrverband sowie den im Kreis Ostholstein ansässigen freiwilligen Feuerwehren für die praktische Ausbildung zu Verfügung.

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