Oldenburg: Saniertes Stadttheater ist offiziell eröffnet

Oldenburgs Stadttheater wurde komplett saniert und ist jetzt auf dem neuesten Stand der Technik. Heute wurde es offiziell eröffnet. Finanzielle Hilfe gab es aus der Bundespolitik.
- Stadt Oldenburg investierte 5,3 Millionen Euro in das Stadttheater.
- Alle Räumlichkeiten des Gebäudes sind jetzt barrierefrei.
- Bei den Sanierungsarbeiten musste das Stadttheater zwischenzeitlich in seinen Rohbauzustand versetzt werden.
Oldenburg – Nach mehr als eindreiviertel Jahren ist die Aula des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums, die gleichzeitig auch das Stadttheater von Oldenburg ist, saniert und auf den modernsten Stand gebracht worden. Heute Mittag wurde das Gebäude offiziell eröffnet, am Abend fand bereits das erste Konzert statt.
Erste Anzeichen dafür, dass eine Sanierung notwendig war, zeigten sich bereits im Jahr 2015, führte Oldenburgs Bürgermeister Jörg Saba (parteilos) aus. „2015 lösten sich einige Teile aus der Decke in diesem Saal.“ Zunächst habe es nach einer normalen Reparatur ausgesehen, aber dann kam eine mittlere Katastrophe auf die Stadt zu, so Saba. „Nach und nach zeigten sich immer mehr Mängel – eine defekte Lüftungsanlage, Brandschutzmängel, veraltete Elektrik, fehlende Barrierefreiheit et cetera.“ Es stellte sich die Frage, ob umfangreich saniert oder neu gebaut werden müsse, blickte der Bürgermeister zurück. „Letztlich hat die Selbstverwaltung im Jahr 2019 die erforderlichen Mittel für eine Grundsanierung freigegeben. Mit dem Bau begonnen wurde dann im Oktober 2020.“

752.000 Euro Unterstützung aus Bundesprogramm
Nun, Ende Juni 2022, sind die Arbeiten beendet, Oldenburg verfüge wieder über eine moderne Aula und ein Stadttheater. „5,3 Millionen Euro hat die Stadt investiert – deutlich mehr als ursprünglich kalkuliert wurde“, betonte Saba. Er erinnerte dabei an die zunächst unbekannten Mängel, die plötzlich auftauchten: „Bei der Demontage der Verkleidungen und Einbauten sind Schäden und Schadstoffe entdeckt worden, die die Gesamtkosten nicht unerheblich erhöht haben.“ Zugute kam der Stadt dabei der Zuschuss in Höhe von 752.000 Euro aus dem „Impuls-2030-Programm“, dem Bundesprogramm kommunaler Einrichtungen. Deshalb dankte Saba auch den beiden Bundestagsabgeordneten aus Ostholstein, Ingo Gädechens (CDU) und Bettina Hagedorn (SPD), die sich „mit Nachdruck für diese Förderung eingesetzt haben“. Einen maßgeblichen Anteil hatte aber auch Sabas Amtsvorgänger Martin Voigt, der frühzeitig mit der Bundespolitik Kontakt aufnahm.

Das Gebäude verfüge nun über eine integrierte Mensa, Musikunterrichtsräume und einen Veranstaltungsraum, der Platz für bis zu 352 Besucher bietet, erklärte Oldenburgs Verwaltungschef weiter. Alle Räume seien barrierefrei erreichbar.
Alle Verantwortlichen des Projektes mussten viel Ausdauer mitbringen, damit es vollendet werden konnte, betonte im Anschluss Timo Gaarz (CDU), der Ostholsteins Landrat Reinhard Sager (CDU) vertrat. „Im Frühjahr 2019 erfolgte ein mutiger Beschluss der kommunalen Selbstverwaltung, auch im Geiste des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums, dass die Wagrienschule und das Gymnasium zusammengelegt werden sollen – das Ergebnis ist ein modernes Schulkonzept.“ Mit dem Einbau eines Aufzuges sowie einer induktionsgesteuerten Audioanlage sollen möglichst alle Bürger die grundsanierte Aula gleichermaßen erleben und genießen können, so Gaarz. „Die Aula ist ein kultureller Leuchtturm für die Stadt und auch für den Kreis.“

Gebäude bei Sanierung in den Rohbauzustand versetzt
Architekt Jürgen Ruoff erklärte, dass die Aula für die Sanierungsarbeiten in einen Rohbauzustand versetzt worden sei. „Es ist zu vergleichen mit einem Oldtimer, der völlig in seine Einzelteile zerlegt wird und anschließend wieder zusammengebaut wird, damit am Ende alle Teile wieder reibungslos ineinandergreifen sollen.“ Das Gebäude sei energetisch komplett saniert und brandschutztechnisch auf den neuesten Stand gebracht worden, betonte Ruoff. „Ich freue mich auf die kommenden kulturellen Highlights“, so der Architekt.