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Russland-Spionage beim BND: Mutmaßlicher „Kurier“ am Münchner Flughafen verhaftet

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Von: Florian Naumann, Christian Stör

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Flughafen München
Passagiere stehen am Flughafen München an Check-in-Schaltern. © Sven Hoppe/dpa/Archivbild

Ein BND-Mitarbeiter ist wegen mutmaßlicher Spionage für Russland in Untersuchungshaft. Nun ist auch ein mutmaßlicher Mittäter festgenommen worden.

Karlsruhe/Berlin - Im Eklat um mögliche Russland-Spionage beim Bundesnachrichtendienst (BND) ist nun in München auch ein möglicher Mittäter unter dem Verdacht des Landesverrats festgenommen worden. Die Ermittler griffen schon am Sonntag (22. Januar) zu. Das teilte der Generalbundesanwalt am Donnerstag (26. Januar) in Karlsruhe mit. Der Mann sei bei seiner Einreise aus den USA am Flughafen München gefasst worden.

Der Mann werde verdächtigt, die von dem BND-Mitarbeiter ausspionierten geheimen Informationen als Kurier nach Russland gebracht und dort einem Geheimdienst übergeben zu haben, hieß es. Der Festgenommene sei deutscher Staatsangehöriger und kein BND-Mitarbeiter. Ein Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs habe Untersuchungshaft angeordnet. Der nun Festgenommene sei mit dem schon zuvor festgenommenen BND-Mann bekannt.

Russland-Spionage beim BND? Mitarbeiter vor Weihnachten festgenommen

Vor Weihnachten war ein BND-Mitarbeiter wegen des Verdachts auf Landesverrat festgenommen worden. Er wird verdächtigt, geheime Informationen an den russischen Nachrichtendienst weitergegeben zu haben. Bei dem Inhalt handele es sich um ein Staatsgeheimnis im Sinne des Strafgesetzbuchs, teilte die Bundesanwaltschaft mit. Landesverrat kann nach dem Strafgesetzbuch in besonders schweren Fällen wie diesem mit einer Freiheitsstrafe von mindestens fünf Jahren oder auch einer lebenslangen Freiheitsstrafe geahndet werden.

Die Bundesregierung nimmt den mutmaßlichen Spionagefall im Bundesnachrichtendienst nach eigenen Angaben „sehr ernst“. Die Ermittlungsbehörden würden bei der Aufklärung umfassend unterstützt, hatte die stellvertretende Regierungssprecherin Christiane Hoffmann vor dem Jahrenswechsel erklärt. „Das Bundeskanzleramt und der Bundeskanzler sind frühzeitig eingebunden worden in diesen Fall.“ Es sei allerdings sehr wichtig, dass nichts öffentlich werde, was der russischen Seite die Möglichkeit geben könne, Erkenntnisse zu ziehen. (dpa/AFP/fn)

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