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Ukraine-Krieg: Explosionen und Rauch nahe Lwiw - festgenommener Bürgermeister wieder auf freiem Fuß

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Von: Yasina Hipp

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Russische Truppen haben im Ukraine-Krieg die westukrainische Stadt Lwiw angegriffen. Im ganzen Land toben weiter Kämpfe News-Ticker.

Ukraine-News: Wohl 4000 Zivilisten aus Mariupol evakuiert

Update vom 26. März, 20.33 Uhr: Aus der heftig umkämpften Hafenstadt Mariupol, seien nach Informationen des russischen Verteidigungsministeriums, 4000 Zivilisten evakuiert worden. Die Stadt ist von russischen Truppen belagert, mehrere Versuche zur Einrichtung von Fluchtkorridoren für die zivile Bevölkerung sind bisher gescheitert. Russland und die Ukraine geben sich dafür gegenseitig die Schuld. Weiter berichtet das russische Verteidigungsministerium von mehr als 98.000 Menschen, denen in der vergangenen Woche wohl ohne ukrainische Hilfe die Flucht aus Mariupol gelungen sein solle. Diese Informationen sind nicht unabhängig überprüfbar.

Die ukrainische Hafenstadt Mariupol ist schwer gezeichnet vom Krieg.
Die humanitäre Situation in Mariupol ist katastrophal. © IMAGO/Xinhua/V Ictor

Update vom 26. März, 20.25 Uhr: Offenbar konnten ukrainische Streitkräfte ihre russischen Widersacher aus der kleinen Stadt Trostjanez, gut 50 Kilometer südlich von Sumy, vertreiben. Das berichten mehrere Medien unter der Berufung auf die 93. Brigade der ukrainischen Streitkräfte. Die russischen Truppen hätte in Trostjanez Waffen, Munition und Ausrüstung hinterlassen. Die Angaben lassen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Ukraine-Krieg: Soldaten aus Südossetien wollen russische Truppen unterstützen

Update vom 26. März, 19.28 Uhr: Die abtrünnige georgische Region Südossetien will, eigenen Angaben zufolge, mit Streitkräften den Verbündeten Russland im Krieg gegen die Ukraine unterstützen. „Unsere Jungs werden ihre militärische Pflicht mit stolz erhobener Fahne erfüllen“, erklärt der Machthaber Südossetiens, Anatoli Bibilow, in dem Messengerdienst Telegram. Wie viele Soldaten sich auf den Weg machen würden, teilt Bibilow nicht mit. Jedoch veröffentlicht er ein Video, in dem zu sehen war, wie mehrere Busse und Lastwagen unterwegs waren. Er sei sich sicher, dass die Soldaten für den Einsatz „brennen“ würden: „Sie verstehen genau, dass sie Russland verteidigen werden, dass sie auch Ossetien verteidigen werden“.

Bibilow orientiert sich in seinen Aussagen, an den Worten von Kreml-Chef Putin, der seinen Angriffskrieg unter anderem damit rechtfertigt, dass die Armee dort gegen „Nazis“ kämpfen würde. Bibilow sagt: „Wenn der Faschismus nicht an den fernen Grenzen zerschlagen wird, wird er sich morgen wieder hier manifestieren.“

Ukraine-News: Mindestens fünf Verletzte bei russischem Luftangriff auf Lwiw

Update vom 26. März, 17.43 Uhr: Bei den russischen Angriffen auf die westukrainische Stadt Lwiw (siehe Update von 16.13 Uhr) sind laut Angaben des Gouverneurs der Region, Maxym Kosytsky, mindestens fünf Menschen verletzt worden. Es habe am Mittag zwei Raketenangriffe der russischen Seite gegeben, berichtet Kosytsky auf dem Messengerdienst Telegram. Betroffen war wohl vor allem ein Viertel im Osten der Stadt. Unklar war zunächst weiterhin, ob Gebäude oder Infrastruktur angegriffen wurden.

Angriffe auf die westukrainische Stadt Lwiw.
Explosionen und Rauch nach Angriffen auf die westukrainische Stadt Lwiw. © Aleksey Filippov/AFP

Update vom 26. März, 17.31 Uhr: Offenbar haben die russischen Streitkräfte den Bürgermeister der Kleinstadt Slawutytsch, Juri Fomitschew, wieder freigelassen, nachdem sie ihn am Mittag festnahmen (siehe Update von 13.50 Uhr). Von der Freilassung berichtet der amerikanische TV-Sender CNN und bezieht sich auf ein Statement der ukrainischen Partei Slawa Narodu. „Der entführte Bürgermeister von Slawutytsch ist bereits auf freiem Fuß“, heiße es in dem Papier. „Die Kundgebungen [gegen die Russen] gehen in der Stadt weiter.“ Die Einwohner der Kleinstadt nahe der Atomruine von Tschernobyl protestieren gegen den Einzug der russischen Truppen in ihre Stadt.

Ukraine-Krieg: 200 Zivilisten im nordukrainischen Tschernihiw seit Kriegsbeginn getötet

Update vom 26. März, 16.34 Uhr: Die nordukrainische Stadt Tschernihiw hat seit Kriegsbeginn schwere Schäden hinnehmen müssen. „Die Stadt ist komplett verwüstet“, sagt Wladyslaw Atroschenko, Bürgermeister von Tschernihiw. Es seien mehr als 200 Zivilisten durch russische Truppen getötet worden. Vor dem Krieg zählte die Stadt, die rund 145 Kilometer nördlich der Hauptstadt Kiew, nahe der belarussischen und russischen Grenzen liegt, mehr als 285.000 Einwohner. Davon seien laut Atroschenko nicht einmal mehr die Hälfte übrig. Diese Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Der Bürgermeister beschreibt die katastrophalen humanitären Zustände in seiner Stadt. Russische Truppen hätten eine Brücke nach Kiew zerstört, weshalb nun die Einrichtung ziviler Fluchtkorridore nicht mehr möglich ist. Auch die Stromversorgung funktioniert nicht mehr.

Ukraine-Krieg: Nahe der westukrainische Stadt Lwiw hat es Explosionen und Rauch gegeben

Update vom 26. März, 16.13 Uhr: Offenbar hat es russische Angriffe in der Nähe der ukrainischen Stadt Lwiw, rund 80 Kilometer östlich von der polnischen Grenze, gegeben. Der CNN-Reporter John Bermann konnte nach eigenen Angaben nach einer Serie von drei Explosionen Rauch hinter einem Hügel aufsteigen sehen. „Wir sehen keine Angriffe in der Stadt selbst, aber Rauch, der nach drei großen Explosionen hinter dem Hügel am Horizont aufsteigt“, so Bermann. Zuvor habe das CNN-Team bereits Luftangriffssirenen gehört. 

Andrij Sadowyj, der Bürgermeister von Lwiw, bestätigte die russischen Angriffe aus der Luft nun auf dem Messengerdienst Telegram. Details seien laut Saowyj noch nicht bekannt, man warte noch auf Informationen der Militärverwaltung. An die Menschen in Lwiw appelliert er, weiterhin in Schutzräumen zu bleiben.

Ukraine-News: Zahlreiche ukrainische Gotteshäuser sind beschädigt oder zerstört

Update vom 26. März, 15.30 Uhr: Fast 60 Kirchen und Gotteshäuser anderer Religionen in der Ukraine sind nach Kiewer Zählung bislang durch den russischen Angriffskrieg zerstört oder beschädigt worden. Bis Freitag zählte die für Kirchenfragen zuständige Behörde 59 religiöse Stätten, die beschossen wurden. Die weitaus meisten getroffenen Objekte seien orthodoxe Kirchen. Schwere Verluste erlitt demnach vor allem die Ukrainische-Orthodoxe Kirche, die zum Moskauer Patriarchat gehört und im Osten des Landes besonders stark vertreten ist. So wurde das Erzkloster Mariä-Entschlafung in Swjatohirsk teilweise zerstört, das zu den heiligsten Klöstern der russischen Orthodoxie gehört.

Ebenso seien eine römisch-katholische Kirche und fünf evangelische Kirchen von den Kämpfen betroffen gewesen, zählte der Staatliche Dienst für Nationalitätenpolitik und Gewissensfreiheit in Kiew. Auch je drei islamische Moscheen und jüdische Synagogen wurden beschädigt. Russland hat die benachbarte Ukraine am 24. Februar angegriffen.

Ukraine-Krieg: Mariupol weiterhin unter Beschuss – Frankreich, Türkei, Italien erwägen humanitäre Hilfe

Update vom 26. März, 14.35 Uhr: Um die Hafenstadt Mariupol wird nach ukrainischen wie russischen Angaben weiter heftig gekämpft. Die russische Armee beschieße aus der Luft und mit Artillerie zivile und militärische Objekte, teilte der ukrainische Generalstab in seinem Bericht Samstagmittag mit. Am Boden versuchten russische Kräfte, in das Stadtzentrum vorzudringen. Auch der ukrainische Präsidentenberater Olexij Arestowytsch sprach von Straßenkämpfen in Mariupol.

Von russischer Seite veröffentlichte das Oberhaupt der Teilrepublik Tschetschenien, Ramsan Kadyrow, Videos über den angeblichen Einsatz seiner Kämpfer in Mariupol. Die strategisch wichtige Industrie- und Hafenstadt ist der einzige Abschnitt am Asowschen Meer, den Russland noch nicht kontrolliert. Durch die Kämpfe seit Anfang März ist die Stadt mit ihren einst mehr als 400.000 Einwohnern stark zerstört worden. Frankreich erwägt gemeinsam mit der Türkei und Griechenland eine Rettungsaktion für die bedrängte Zivilbevölkerung (siehe Update vom 26. März, 7.51 Uhr). Eine Reaktion aus Russland gab es dazu zunächst nicht.

Ukraine-Krieg: Russland will bei Invasion keine Reservisten einsetzen

Update vom 26. März, 14.25 Uhr: Das russische Verteidigungsministerium hat bekräftigt, im Ukraine-Konflikt keine Reservisten einsetzen zu wollen. „Das Verteidigungsministerium der Russischen Föderation zieht keine Reservisten ein und plant auch nicht, Reservisten in die Militärstationen einzuberufen“, erklärte ein Ministeriumssprecher am Samstag. Anrufe, die russische Männer in den vergangenen Tagen angeblich von der russischen Armee erhalten hätten, seien „gefälscht“.

In den vergangenen Tagen hätten russische Männer Telefonanrufe erhalten, in denen ihnen eine „aufgezeichnete Stimme“ mitgeteilt habe, dass sie vom Militär einberufen würden. Diese Anrufe seien allesamt gefälscht und „von ukrainischem Territorium aus getätigt worden“, erklärte der Ministeriumssprecher. Es handele sich um eine „Provokation“ durch die Ukraine.

Ukraine-Krieg: Russische Armee nimmt wohl Kleinstadt bei Atomruine von Tschernobyl ein

Update vom 26. März, 13.50 Uhr: Die russische Armee hat nach ukrainischen Angaben die Kontrolle über die Kleinstadt Slawutytsch übernommen, den Wohnort des Personals der Atomruine von Tschernobyl. Wie die Militärverwaltung der Region Kiew am Samstag im Messengerdienst Telegram mitteilte, drangen russische Soldaten in die Stadt ein, besetzten das städtische Krankenhaus und nahmen den Bürgermeister gefangen.

Die Militärverwaltung veröffentlichte Bilder, auf denen sich Dutzende Menschen um eine ukrainische Flagge versammeln und „Ruhm der Ukraine“ skandieren. „Nach den jüngsten Informationen wurde der Bürgermeister der Stadt, Juri Fomitschew, gefangen genommen“, teilte die Militärverwaltung weiter mit.

Ukraine-Krieg: Einwohner von Slawutitsch nahe Tschernobyl protestieren gegen russische Besatzung

Update vom 26. März, 12.30 Uhr: Im IPPEN-Interview blickt derweil Osteuropa-Korrespondentin Aleksandra Fedorska aus Polen auf den Ukraine-Krieg und die Reaktion auf einen möglichen Angriff auf Nato-Gebiet.

Update vom 26. März, 11.30 Uhr: In der nordukrainischen Stadt Slawutitsch nahe dem stillgelegten Atomkraftwerk Tschernobyl haben Einwohner am Samstag gegen die russische Besatzung demonstriert. Sie entrollten eine große ukrainische Fahne, wie die Militärverwaltung des Gebietes Kiew mitteilte. Russische Soldaten schossen nach diesen Angaben in die Luft, um die Menschen auseinanderzutreiben. In Slawutitsch wohnt das Personal, das früher das AKW Tschernobyl betrieb und jetzt die stillgelegten Anlagen überwacht. Die Sperrzone um Tschernobyl ist seit den ersten Tagen des Krieges von russischen Kräften besetzt. Nun seien russische Truppen auch nach Slawutitsch eingedrungen und hätten ein Krankenhaus besetzt, schrieb Oleksandr Pawljuk, Chef der Militärverwaltung, auf Telegram. Auch in russisch besetzten Städten im Süden des Landes kommt es immer wieder zu proukrainischen Kundgebungen.

Für Samstag wurden zehn humanitäre Korridore eingerichtet, um Zivilisten die Flucht aus besonders umkämpften Regionen zu ermöglichen. Das teilte die ukrainische Vizeregierungschefin Irina Wereschtschuk in Kiew mit. Die Korridore liegen im Umland Kiews und im ostukrainischen Gebiet Luhansk.

Ukraine-Krieg: Klitschko verhängt erneut Ausgangssperre für Kiew

Update vom 26. März, 11.20 Uhr: Erneute Ausgangssperre im Ukraine-Krieg für Kiew: Bürgermeister Vitali Klitschko hat eine solche Maßnahme für die Bevölkerung der ukrainischen Hauptstadt angekündigt. Die Ausgangssperre werde am Samstag um 20 Uhr (Ortszeit; 19 MEZ) beginnen und „bis mindestens 7 Uhr am Montag dauern“, erklärte Klitschko auf Telegram. Über die erneute Ausgangssperre habe das „Militärkommando“ entschieden. Seit Beginn der russischen Invasion wurden bereits mehrfach Ausgangssperren in Kiew verhängt.

Update vom 26. März, 11 Uhr: Russland lässt nach Einschätzung des britischen Verteidigungsministeriums mit seinen Angriffen auf große ukrainische Städte wie Charkiw, Tschernihiw und Mariupol nicht nach. Dabei verlassen sich die russischen Streitkräfte vor allem „auf den wahllosen Einsatz von Luft- und Artilleriebombardierungen, um zu versuchen, die Verteidigungskräfte zu demoralisieren“, wie das Ministerium am Samstag unter Berufung auf Geheimdienstinformationen im Kurznachrichtendienst Twitter mitteilte. Es sei wahrscheinlich, dass Moskau auf diese Weise „seine eigenen bereits beträchtlichen Verluste auf Kosten weiterer ziviler Opfer begrenzen“ wolle.

Ukraine-Krieg: Russischer Raketenangriff soll Arsenal mit Waffen und Militärtechnik zerstört haben

Update vom 26. März, 10 Uhr: Die russischen Streitkräfte haben nach eigenen Angaben bei einem Raketenangriff in der Ukraine erneut ein Arsenal mit Waffen und Militärtechnik zerstört. Vier Raketen vom Typ „Kaliber“ seien von einem Kriegsschiff im Schwarzen Meer abgefeuert und in dem Depot in der Nähe der Großstadt Schytomyr eingeschlagen. Die wichtige Industriestadt Schytomyr liegt rund ein 120 Kilometer westlich von Kiew. Insgesamt seien innerhalb von 24 Stunden 117 militärische Objekte zerstört worden, darunter sechs Kommandostellen und drei Kampfflugzeuge, teilte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, am Samstag mit.

Von unabhängiger Seite überprüfbar waren diese Angaben nicht. Veröffentlicht wurde erneut auch ein Video, auf dem der Abschuss von Raketen zu sehen war. Beobachter kommentierten zuletzt, dass das russische Militär seine Angriffe in der Ukraine auch für eine beispiellose Waffenschau nutze, um seine Raketen vorzuführen.

Das russische Verteidigungsministerium veröffentlichte nach Spekulationen um den Verbleib von Ressortchef Sergej Schoigu am Samstag ein Video von einer Sitzung der Militärführung. Dabei sagte Minister Schoigu, dass die Rüstungsaufträge trotz der westlichen Sanktionen gegen Russland erfüllt würden. Zudem sagte er, dass die Ausrüstung der Streitkräfte mit Hochpräzisionswaffen ungeachtet der „militärischen Spezial-Operation“ in der Ukraine weiter gehe.

Ukraine-Krieg: Ukrainische Truppen versuchen Cherson von Russland zurückzuerobern

Update vom 26. März, 9.15 Uhr: Die ukrainischen Streitkräfte kämpfen nach Angaben eines Vertreters des US-Verteidigungsministeriums darum, die wichtige Stadt Cherson im Süden von den Russen zurückzuerobern. Das russische Militär habe keine so feste Kontrolle mehr über die Stadt wie zuvor, weswegen Cherson nun wieder als „umkämpftes Gebiet“ zu bewerten sei. Cherson am Beginn des Dnipro-Mündungsdeltas sei eine strategisch bedeutende Hafenstadt, sagte der Beamte. Falls es den Ukrainern gelingen sollte, die Stadt zurückzuerobern, würde das den russischen Angriff auf die nahe umkämpfte Großstadt Mykolajiw erschweren. Zudem würde es eine mögliche Bodenoffensive in Richtung der Hafenstadt Odessa deutlich erschweren.

Das ukrainische Militär hält einen großangelegten Angriff russischer Truppen auf Kiew immer noch für möglich. Dazu ziehe der Gegner weiterhin starke Kräfte zusammen, sagte Ukraines Heeres-Stabschef Olexander Grusewitsch. Zudem würden nach Erkenntnissen der Aufklärung in der Kaukasus-Republik Dagestan spezielle Einheiten für diesen Einsatz vorbereitet. Diese Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen. Zuletzt war es ukrainischen Truppen gelungen, in der Umgebung von Kiew mehrere Stellungen und Ortschaften zurückzuerobern.

Ukraine-Krieg: Frankreich will Rettungsaktion für Mariupol starten – Absprache auch mit Russland geplant

Update vom 26. März, 7.51 Uhr: Frankreich will mit der Türkei und Griechenland eine humanitäre Aktion in Gang setzen, um kurzfristig Menschen aus der schwer umkämpften ostukrainischen Hafenstadt Mariupol zu retten. Das kündigte Präsident Emmanuel Macron am Freitagabend nach dem EU-Gipfel in Brüssel an. Aus Großbritannien kommen neue Sanktionen gegen Personen und Firmen in Russland. Und US-Präsident Joe Biden will am Samstag bei seinem Besuch in Warschau eine Rede zum Ukraine-Krieg halten.

Bei der Planung für die internationale Rettungsaktion für die Bürger von Mariupol gebe es bereits konkrete Gespräche mit dem Bürgermeister sowie eine Abstimmung mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, sagte Macron in Brüssel. Eine Absprache sei nun auch mit Russland erforderlich, dessen Truppen die Stadt seit Wochen belagern. Selenskyj bezeichnete die Lage in Mariupol als „absolut tragisch“. Russische Militärs erlaubten keine humanitäre Hilfe für die Bewohner. „Sie benutzen die Bewohner von Mariupol bestenfalls für ihre Propagandisten“, sagte er am Freitagabend in einer Videoansprache. Bislang sei es gelungen, in dieser Woche etwas mehr als 26.000 Zivilisten aus der heftig umkämpften Stadt zu bringen.

Ukraine-Krieg: Großangelegter Angriff russischer Truppen auf Kiew nicht ausgeschlossen

Update vom 25. März, 22.56 Uhr: Das ukrainische Militär schließt einen großangelegten Angriff russischer Truppen auf die Hauptstadt Kiew weiterhin nicht aus. Olexander Grusewitsch, der ukrainische Heeres-Stabschef, begründet dies mit dem weiteren Zusammenziehen starker Kräfte auf russischer Seite. Außerdem würden in der Kaukasus-Republik Dagestan spezielle Einheiten für diesen Einsatz vorbereitet werden. Diese Angaben lassen sich jedoch nicht unabhängig überprüfen.

Ukrainische Truppen starten Offensive um besetztes Cherson zurückzuerobern

Update vom 25. März, 21.31 Uhr: Offenbar ist die ukrainische Armee dabei, die südukrainische Stadt Cherson zurückzuerobern. Dies berichtet ein Vertreter des US-Verteidigungsministeriums und sagt in Washington: „Die Ukrainer versuchen, Cherson zurückzugewinnen, und wir würden sagen, dass Cherson derzeit wieder umkämpftes Territorium ist.“ Anfang März war Cherson, nahe der Krim gelegen, von russischen Truppen eingenommen worden. Nun scheint die Situation nicht mehr so eindeutig zu sein. „Wir können nicht genau bestätigen, wer die Kontrolle über Cherson hat, aber die Stadt scheint nicht so eindeutig unter russischer Kontrolle zu sein wie zuvor“, so der Pentagon-Vertreter.

Der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak berichtet auf seinem Twitter-Kanal von Einwohnern, die Massenproteste in den besetzten Städten organisieren würden und schreibt dazu „Cherson ist unglaublich!“.

Ukraine-Krieg: Russischer Angriff trifft Kommandozentrum der ukrainischen Luftwaffe

Update vom 25. März, 20.42 Uhr: Russische Marschflugkörper haben die ukrainische Kommandozentrale der Luftwaffe angegriffen und „erhebliche Schäden angerichtet“, so das Kommando der ukrainischen Luftwaffe im Messengerdienst Telegram. Einige der Marschflugkörper hätten nach ukrainischen Angaben abgefangen werden können, andere hätten die Gebäude voll getroffen, so die ukrainische Luftwaffe in einem weiteren Post auf Twitter. Die beschossene Zentrale liegt in der Stadt Winnyzja, rund 240 Kilometer südwestlich von der Hauptstadt Kiew.

Ukraine-Krieg: Pentagon-Vertreter meint Russland habe sich überschätzt

Update vom 25. März, 19.28 Uhr: Putin und seine Armee haben sich überschätzt. Dessen ist sich ein hochrangiger Vertreter des US-Verteidigungsministeriums mit Blick auf die offenbar veränderte Militärstrategie Russlands (siehe Erstmeldung) sicher und äußert sich gegenüber Journalisten so: „Offensichtlich haben sie ihre Fähigkeit, Kiew einzunehmen, überschätzt. Und offen gesagt haben sie ihre Fähigkeit überschätzt, irgendein Bevölkerungszentrum einzunehmen: Und sie haben den ukrainischen Widerstand eindeutig unterschätzt.“ Ein russischer Vormarsch auf die Hauptstadt Kiew sei derzeit, laut dem Pentagon-Vertreter, nicht zu beobachten: „Sie graben sich ein, sie bauen Verteidigungspositionen auf.“

Ukraine-News: Weitere deutsche Waffenlieferungen sind in der Ukraine angekommen

Update vom 25. März, 19 Uhr: Mit 1500 Luftabwehrraketen vom Typ „Strela“, 100 Maschinengewehre MG3 und acht Millionen Schuss Munition für Handfeuerwaffen sind weitere Waffen aus Deutschland in der Ukraine eingetroffen. Das berichtet die Deutsche Presse-Agentur und bezieht sich dabei auf ukrainische Regierungskreise. Außerdem seien rund 350.000 Esspakete, 50 Fahrzeuge für den medizinischen Transport und Material für die medizinische Versorgung in dem von Russland angegriffenen Land angekommen.

Die Bundesregierung wolle sich jedoch nicht mehr zu solchen Waffenlieferungen äußern, so die stellvertretende Regierungssprecherin Christiane Hoffmann.

Ukrainische Truppen haben im Krieg einen weiteren russischen General getötet

Update vom 25. März, 17.57 Uhr: Bei einem Bombenangriff auf den Flughafen von Tschornobajiwka in der Region Cherson töteten ukrainische Truppen einen weiteren russischen General, berichtet der ukrainische Präsidentenberater Oleksij Arestowytsch. Bei dem General handele es sich um Jakow Rjasanzew, den Kommandanten der 49. Armee des südlichen Distrikts. Rjasanzew wäre bereits der sechste General dessen Tod die Ukraine vermeldet. Überprüfen lassen sich diese Angaben nicht.

Die russische Seite hat bisher nur den Tod von General Andrej Suchowezki sowie des stellvertretenden Chefs der Nordmeerflotte, Kapitän Andrej Palij bestätigt.

Ukraine-News: Offenbar ist die „Befreiung des Donbass“ das neue Hauptziel der russischen Truppen

Erstmeldung: Kiew/Moskau - Während in der ganzen Ukraine weiter der Krieg tobt, Städte zerstört werden und Menschen flüchten müssen, scheint Russland seine Strategie offenbar ändern zu wollen. Derzeit blockieren russische Truppen noch die Städte Charkiw und Sumy, rund 450 Kilometer östlich von Kiew. Im Nordosten sollen sich nach ukrainischen Angaben die russischen Kämpfer sogar zurückgezogen haben. Diese Angaben sind allerdings nicht unabhängig überprüfbar.

Jedoch scheint eine Verlagerung des Fokus der russischen Armee in Richtung Osten geplant zu sein. Der stellvertretende Generalstabschef Sergej Rudskoj erklärte dies bei einem Briefing des russischen Verteidigungsministerium zum Fortschritt der so genannten militärischen „Spezialoperation“ in der Ukraine. Laut Rudskoj seien „ukrainische Kampfeinheiten in bedeutendem Umfang reduziert worden“, und damit eines der gesetzten Ziele des Angriffskriegs erreicht worden. Deswegen könne die russische Armee nun „den Großteil ihrer Anstrengungen auf das Hauptziel richten: Die Befreiung des Donbass“. Dies berichtet die russische Nachrichtenagentur Interfax. Generell werde aber außerdem nicht ausgeschlossen, verbarrikadierte ukrainische Städte zu stürmen.

Ukraine-Krieg: Russland veröffentlicht neue Todeszahlen - Experten zweifeln

Erstmals gab die russische Seite seit Wochen auch neue Todeszahlen aus den eigenen Reihen bekannt. Demnach sollen bisher 1351 russische Soldaten getötet worden sein, 3825 weitere verletzt. Überprüfbar sind diese Angaben nicht, Experten gehen allerdings von einer deutlich höheren Zahl an Todesopfern aus und sprechen von mehreren Tausend getöteten russischen Soldaten. Auf ukrainischer Seite seien, laut den Angaben aus Moskau, 14.000 Soldaten getötet worden und 16.000 verletzt. Die Ukraine selbst hatte zuletzt von rund 1300 ukrainischen getöteten Soldaten (12. März) gesprochen. Auch hier gilt: Eine unabhängige Überprüfung der Zahlen ist nicht möglich. *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA

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