Pistorius besucht ukrainische Soldaten: „Geht nicht nur um Waffen und Munition“
Selenskyj warnt vor einem Weltkrieg, sollte China sich einmischen. Russland kundschaftet Ziele in der Nordsee aus. Die aktuellen News im Ukraine-Krieg.
- Selenskyj warnt vor Weltkrieg: China darf kein Verbündeter Russlands werden
- Droht Putin Putsch? Kreml-Chef gerät zunehmend unter Druck
- „Ukraine gehen Geschosse aus“: Estland warnt vor Munitions-Notstand - EU beziffert Russlands Verbrauch
- Dieser News-Ticker zum Militär-Geschehen im Ukraine-Krieg wird ist beendet. Die weiteren Entwicklungen hier.
Update vom 21. Februar, 07.52 Uhr: Der ukrainische Generalstab schätzt die Gefahr massiver russischer Luftschläge weiter als hoch ein. In der Region Donezk gab es am Montag ukrainischen Berichten zufolge mindestens einen Toten und zwei Verletzte.
Landesweit herrschte anderthalb Stunden lang Luftalarm. Auslöser sollen aufgestiegene russische Kampfjets in Belarus gewesen sein. Diese können Kinschal-Hyperschallraketen abfeuern, die von der Ukraine nicht abgefangen werden können.
Präsident Wolodymyr Selenskyj zeigte sich dennoch siegessicher. Die Ukraine werde diese „historische Konfrontation“ gewinnen, sagte er am Montagabend in einer Videoansprache. „Der Aggressorstaat, der sich immer mehr zu einem Terrorstaat entwickelt, wird für seine Verbrechen zur Rechenschaft gezogen werden.“ Die gesamte freie Welt helfe Kiew, die Freiheit, Unabhängigkeit und internationale Rechtsordnung zu verteidigen.
Boris Pistorius besucht Hunderte ukrainische Soldaten
Update vom 20. Februar, 18.20 Uhr: Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) besuchte am Montag Hunderte ukrainische Soldaten, die sich derzeit auf dem Truppenübungsplatz Munster befinden. Sie werden am Kampfpanzer Leopard 2 und am Schützenpanzer Marder ausgebildet. Pistorius zeigte sich beeindruckt, wie schnell sich die Ukrainer mit den deutschen Waffensystemen vertraut machen. Zwölf Stunden am Tag und sechs Tage die Woche durchlaufen die Ukrainer in Niedersachsen die Panzer-Ausbildung der Bundeswehr in nur fünf Wochen. Normalerweise dauert sie Monate. Aber die Soldaten seien „hochmotiviert“, sagt Oberstleutnant Markus D., der am Marder ausbildet. „Sie wissen, wofür sie das machen.“

Bis Ende März, sollen die von Deutschland zugesagten Panzer in der Ukraine ankommen, bekräftigte Pistorius. „Ausbildung ist eine ganz besondere Stärke unserer Bundeswehr“, betonte der Verteidigungsminister. Deutschland passe sich hierbei „flexibel an den Bedarf in der Ukraine an“. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs seien in Deutschland bereits „1200 ukrainische Soldaten in komplexen Bereichen - also jenseits der Grundausbildung - ausgebildet“ worden, so Pistorius. „Bis Ende dieses Jahres werden das über 3000 sein.“ Dies zeige, dass es bei der Unterstützung „eben nicht nur um Material und Stückzahlen, um Waffen und Munition“ gehe.
Selenskyj warnt vor Weltkrieg – Putins Russland nimmt Nordsee für Sabotage ins Visier
Update vom 20. Februar, 16.05 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj warnt vor chinesischer Unterstützung im Ukraine-Krieg. „Für uns ist es wichtig, dass China die Russische Föderation in diesem Krieg nicht unterstützt“, so der 45-Jährige in einem Interview mit der Welt. „Denn falls sich China mit Russland verbünden sollte, gibt es einen Weltkrieg, und ich denke doch, dass China sich darüber im Klaren ist.“
Allerdings sehe er derzeit keine Anzeichen für ein chinesisches Eingreifen. China hatte auf der Münchner Sicherheitskonferenz einen Friedensplan für den Ukraine-Krieg angekündigt. Zeitgleich warnte der Außenminister der USA, Antony Blinken, vor Waffenlieferungen aus China an Russland.

Update vom 20. Februar, 14.35 Uhr: Kritische Offshore-Infrastruktur wie Internetkabel, Gasleitungen und Windkraftanlagen sind im niederländischen Teil der Nordsee zum Ziel potenzieller russischer Sabotageaktivitäten geworden. Russland kartiere diese Infrastruktur heimlich und unternehme Aktivitäten, „die auf Vorbereitungen von Störungen und Sabotage hindeuten“, heißt es in einem gemeinsamen Bericht des Militärgeheimdienstes MIVD und des Inlands- und Auslandsgeheimdienstes AIVD. Russische Akteure hätten in den vergangenen Monaten das Energiesystem in der Nordsee ausgekundschaftet. „Es ist das erste Mal, dass wir das gesehen haben“, erläutert MIVD-Chef Jan Swillens.
Droht Putin Putsch? „In Russland gibt es keine Loyalität“
Update vom 20. Februar, 12.05 Uhr: Präsident Putin gerät immer mehr unter Druck: Er braucht laut Einschätzungen der russischen Elite einen Sieg in der Ukraine, um sein eigenes Überleben zu sichern. „In Russland gibt es keine Loyalität“, sagte ein russischer Milliardär der Washington Post. Die Zweifel an Putins brutaler Kriegstaktik nähmen zu, so der Bericht. Für viele Geschäftsleute und Staatsbeamte hätte Putin mit den Verlusten im Ukraine-Krieg den Fortschritt in den 30 Jahren seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion zunichtegemacht.
Doch ein Großteil der Oligarchen fürchtet dem Bericht zufolge den Kreml-Chef noch immer und schweigt bislang. „Die Elite weiß zwar, dass es ein Fehler war, hat aber immer noch Angst, selbst etwas zu tun“, sagt der ehemals russische Diplomat Boris Bondarev.
Update vom 20. Februar, 10.55 Uhr: Der Ukraine-Krieg läuft mit unverminderter Härte weiter: Sowohl Russland als auch die Ukraine vermeldeten am Montagmorgen Erfolge. Laut dem Portal Nexta herrschte am Vormittag zudem wieder einmal Luftalarm im gesamten Land.
Die Ukraine berichtete, man habe am Sonntag 20 Schläge auf „Personal-“ und „Ausrüstungsschwerpunkte“ der Invasionstruppen ausgeführt. Russland habe 820 Soldaten verloren, zudem unter anderem sechs Panzer und sieben Artilleriesysteme. Diese Angaben lassen sich nicht unabhängig verifizieren. Aus der EU kamen am Montag allerdings Warnungen vor einem Munitionsnotstand auf ukrainischer Seite.
Der Tschetschenenführer Ramsan Kadyrow erklärte indes laut der Staatsagentur Tass, russische Truppen hätten eine „strategisch wichtige Anhöhe“ nahe der Siedlung Bilohoriwka in der Oblast Luhansk eingenommen. Die ukrainische Webseite pravda.com.ua meldete unter Berufung auf Kiews Generalstab, Russland fahre weiter Offensiven bei Bachmut, Kupiansk, Lyman, Awdijiwka und Schachtarsk. Im Bereich Cherson seien auch Zivilisten zu Tode gekommen.
„Ukraine gehen Geschosse aus“: Estland warnt vor Munitions-Notstand - EU beziffert Russlands Verbrauch
Update vom 20. Februar, 10.40 Uhr: Die Ukraine steht laut dem estnischen Außenminister Urmas Reinsalu vor einem Munitionsproblem im Abwehrkampf gegen Russland. „Der Ukraine gehen die Geschosse aus“, sagte Reinsalu am Rande eines Treffens der EU-Außenminister in Brüssel.
„Heute haben wir die Situation, dass Russland an einem Tag so viel Geschosse nutzt wie in der EU in einem Monat produziert werden“, ergänzte der Minister. Die derzeitigen Produktionskapazitäten der europäischen Rüstungsindustrie seien „absolut inakzeptabel“.
Estland wirbt bereits seit längerem für ein europäisches Beschaffungsprogramm. Dabei geht es dem Außenminister zufolge um Artilleriemunition im Kaliber 155 Millimeter. Ziel sei, zunächst eine Million Artilleriegeschosse zu liefern. Die Kosten bezifferte Reinsalu auf vier Milliarden Euro. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell sagte, es werde alles dafür getan, um ausreichend Munition zur Verfügung zu stellen. Nach Borrells Angaben verschießt Russland im Krieg gegen die Ukraine derzeit rund 50.000 Artilleriegeschosse pro Tag.
Update vom 20. Februar, 6.05 Uhr: Wolodymyr Selenskyj hat sich nach eigenen Angaben von Generälen über die Lage an der Front habe informieren lassen. Details nannte der ukrainische Präsident in seiner jüngsten Videoansprache nicht. „Die Situation ist sehr schwierig“, sagte er mit Blick auf die Kämpfe in der Ostukraine.
„Wir kämpfen. Wir brechen den feindlichen Eindringling und fügen Russland sehr empfindliche Verluste zu“, sagte Selenskyj. Je mehr Verluste Russland in Bachmut, Wuhledar und anderen Orten im Donbass erleide, desto schneller könne die Ukraine den Krieg mit einem Sieg beenden.
Ukraine-Krieg: Kiew meldet Tote in Region Cherson
Update vom 19. Februar, 21.20 Uhr: Bei russischen Angriffen in der Region Cherson sind nach ukrainischen Angaben am Sonntag drei Menschen getötet worden. Vier weitere Menschen, darunter zwei Kinder, seien verletzt worden, als eine Granate in den Hof eines Hauses in dem Dorf Burgunka in der südukrainischen Region einschlug, teilte die Regionalverwaltung im Onlinedienst Telegram mit. In dem Dorf sei zudem ein achtjähriger Junge durch russischen Beschuss verletzt worden.
Im September hatte der russische Präsident Wladimir Putin die Annexion von vier ukrainischen Regionen verkündet, darunter Cherson. Mitte November wies Moskau seine Truppen an, sich aus der Stadt zurückzuziehen.
In Russland erklärte der Gouverneur der Grenzregion Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, auf Telegram, dass eine junge Frau im Dorf Nowaja Tawolschanka durch ukrainischen Beschuss getötet worden sei.
Leichte Kampfpanzer aus Frankreich für die Ukraine
Update vom 19. Februar, 16.22 Uhr: Leichte Kampfpanzer für die Ukraine: Frankreich beginnt in den kommenden Tagen mit der Lieferung. Auch die Ausbildung ukrainischer Soldaten an den Schützenpanzern vom Typ AMX-10 stehe „kurz vor dem Abschluss“, die Lieferung werde „bereits Ende kommender Woche“ beginnen. Das sagte Verteidigungsminister Sébastien Lecornu in einem am Sonntag veröffentlichten Interview mit der Tageszeitung Le Parisien.
Ukraine-Krieg: Noch eine Wagner-Gruppe?
Update vom 19. Februar, 15.00 Uhr: Noch eine Wagner-Truppe? Tschetschenen-Machthaber Kadyrow will nach dem Vorbild von Prigoschins Söldnern ebenfalls eine Streitmacht aufbauen. Die beiden zeigen sich zusammen.
Update vom 19. Februar, 11.28 Uhr: Der tschetschenische Machthaber Ramsan Kadyrow hat ein „Angebot“ des Wagner-Söldner-Finanziers Jewgeni Prigoschin „wahrscheinlich“ abgelehnt. Das berichtet das US-Institut für Kriegsstudien (ISW) in seiner jüngsten Analyse zum Ukraine-Krieg. Für Prigoschin gehe es dabei um mehr „Autorität“ in Russland.
Bei dem Angebot handelte es sich laut dem ISW um den Vorschlag, eine „Informationsattacke“ gegen das russische Verteidigungsministerium zu führen. Zuvor habe Prigoschin bekanntgegeben, die Wagner-Gruppe habe mit dem russischen Militär „nichts zu tun“. Das ISW schätzt die Sache jetzt so ein, dass für Kadyrow „die formalen Bindungen zum Kreml nützlicher sind, als es eine Allianz mit Prigoschin sein könnte“.
Ukraine-News: Russland setzt wohl Lenkwaffen vom Typ Kalibr ein
Update vom 19. Februar, 9.38 Uhr: Russland hatte am Samstag erneut mit Raketen, darunter auch mit Lenkwaffen vom Typ Kalibr, auf die Ukraine geschossen. In der westukrainischen Stadt Chmelnyzkyj wurden Einschläge gemeldet. Zwei Personen wurden Behördenangaben zufolge verletzt, mehrere Wohnhäuser beschädigt.
Waffen im Ukraine-Krieg: Russland steigert Produktion von Hyperschallraketen
Update vom 18. Februar, 21.48 Uhr: Die russische Rüstungsindustrie hat nach eigenen Angaben die Produktion von Hyperschallraketen des Typs Kinschal („Dolch“) deutlich gesteigert. „Auf‘s Fließband gebracht wurde sie schon lange, zunächst war keine große Anzahl erforderlich. Jetzt steigern wir“, sagte der Chef der russischen Rüstungsholding Rostec, Sergej Tschemesow, am Samstag im russischen Fernsehen.
Seinen Angaben zufolge hat Russland in allen Bereichen der Rüstungswirtschaft die Produktion enorm hochgefahren. „In einigen Fällen auf das 50-fache“, sagte Tschemesow. Demnach haben speziell die Munitionsfabriken ihren Ausstoß deutlich erhöht.
Russische Militärblogger haben zuletzt allerdings von einem Munitionsmangel der Einheiten an der Front berichtet. Tschemesow, der als enger Vertrauter von Kremlchef Wladimir Putin gilt, sagte zudem, dass Russland bis Jahresende 300 neue Kampfhubschrauber produzieren werde. Das entspricht etwa der Menge, die ukrainische Militärs nach eigenen Angaben seit Kriegsbeginn abgeschossen haben.
Ukraine-News: Neue Offensive im Sommer 2023?
Update vom 18. Februar, 20.10 Uhr: Eine baldige Offensive der Ukraine? Dem ehemaligen Chef der CIA, General David Petraeus, zufolge werden die ukrainischen Truppen in diesem Sommer in der Lage sein, die russischen Streitkräfte weiter zurückzudrängen, abhängig von Waffenlieferungen und -strategien.
Es bedarf dafür erfolgreicher kombinierter Waffenkriegsführung – ein komplementärer Ansatz, bei dem sich mehrere Arten von Kampfeinheiten gegenseitig unterstützen – um erfolgreich zu sein, sagte Petraeus gegenüber dem US-Sender CNN auf der Münchner Sicherheitskonferenz.
„Sie können den Feind dazu bringen, zusammenzubrechen und idealerweise zu kollabieren – und das ist diesen Sommer zumindest lokal möglich – und hoffentlich ausreichend, um die Landbrücke zu durchtrennen, die Russland errichtet hat und die es ermöglicht, sich entlang der Südostküste der Ukraine mit der Krim zu verbinden“, unterstrich Petraeus, der US- und Koalitionskommandant der Kriege in Afghanistan und im Irak war und später als Direktor der CIA diente. So könne man mit der Isolierung der Krim beginnen und russische Streitkräfte „aufteilen“.
Ukraine-Krieg: Ukrainische und russische Truppen liefern sich Gefechte
Update vom 18. Februar, 18.20 Uhr: Die ukrainische Nachrichtenplattform Ukrinform berichtet von mehreren Kampfhandlungen: In südlicher Richtung führten die Raketen- und Artillerieeinheiten der Streitkräfte der Ukraine mehr als 70 Feuerangriffe pro Tag durch. So verhindere man, dass die russische Sabotage-Aufklärungsgruppe auf einer der Inseln im Dnipro-Delta landete und das feindliche Boot samt Personal zerstörte.
„Unsere Raketen- und Artillerieeinheiten haben mehr als 70 Feuereinsätze absolviert. Bei einem weiteren Versuch der feindlichen DRG, auf einer der Inseln im Dnipro-Delta zu landen, wurde ein umgebautes ziviles Motorboot samt Personal zerstört“, zitierte die Plattform das Einsatzkommando „Süd“ auf Facebook.
Nach Angaben des Kommandos setzten ukrainische Verteidiger infolge von Kampfhandlungen zehn russische Soldaten außer Gefecht. Zudem seien zwei feindliche Drohnen vom Typ Orlan-10, eine elektronische Kampfstation sowie ein Panzerabwehrraketenkomplex und ein großkalibriges Artilleriegeschütz der Invasoren zerstört worden.
Update vom 18. Februar, 15.20 Uhr: Russisches Militär meldet Erfolg im Ukraine-Krieg: Das russische Militär von Wladimir Putin hat nach eigenen Angaben eine weitere Ortschaft im Gebiet Charkiw im Nordosten der Ukraine erfolgreich eingenommen.
„Im Raum Kupjansk wurde die Ortschaft Hrjanykiwka im Gebiet Charkiw durch Angriffshandlungen der Heeresgruppe „West“ vollständig befreit“, vermeldete der Sprecher des Verteidigungsministeriums in Moskau, Igor Konaschenkow, am Samstag (18. Februar). Im Herbst hatten die russischen Truppen in der Region eine Niederlage erlitten und mussten sich fast vollständig aus dem Gebiet zurückziehen.
Russisches Militär meldet Erfolg: Einnahme von Ortschaft im Gebiet Charkiw
Hrjanykiwka liegt wenige Kilometer östlich des Flusses Oskil, den die Russen bei ihrem Rückzug im Ukraine-Krieg im vorherigen Herbst zunächst als neue Verteidigungslinie aufbauen wollten. Dann mussten sich Putins Truppen jedoch deutlich weiter zurückziehen.
Die Front verlief weitgehend an der Gebietsgrenze zwischen Charkiw und Luhansk. Nur im Norden, der an Russland grenzt, konnten sie sich halten. Inzwischen konnte das russische Militär in der Region zumindest teilweise das Heft des Handelns zurückerobern und konnte bei der aktuellen Entwicklung im Krieg in der Ukraine die Rückgewinnung einiger Ortschaften im Nordosten des Landes vermelden.
Ukraine-Krieg: US-Regierung vermeldet 9000 tote Wagner-Söldner
Erstmeldung vom 18. Februar, 14.00 Uhr: Washington, D.C. – Im Ukraine-Krieg kommen immer wieder Berichte und Schätzungen über hohe Verluste der Armee von Wladimir Putin auf. So soll Russland beispielsweise jüngst eine ganze Elite-Brigade verloren haben. Doch während auch immer wieder die Berichterstattung auf die hohen Verluste der Wagner-Gruppe verweist, gab nun die US-Regierung eine Einschätzung der tatsächlich getöteten Soldaten von als Putins Koch bekannten Jewgeni Prigoschin, vor dem die Angst im Kreml wächst, Söldnertruppe in der Ukraine bekannt.
Demnach sollen in Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine bereits etwa 9000 Wagner-Söldner in Kampfhandlungen getötet worden sein. „Davon sind etwa die Hälfte der Männer seit Mitte Dezember gefallen“, das erklärte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, am Freitag (18. Februar/Ortszeit) im Weißen Haus in Washington, D.C.
„Kanonenfutter“ im Ukraine-Krieg: Wagner-Gruppe wirft Rekruten „buchstäblich in einen Fleischwolf“
Insgesamt seien seit Kriegsbeginn vor fast einem Jahr nach Erkenntnissen der US-Geheimdienste etwa 30.000 Angehörige der Wagner-Truppe verwundet oder getötet worden. Allerdings sind solche Angaben aus dem Kriegsgebiet von unabhängiger Seite oft kaum oder nur sehr schwer zu bestätigen.
Kirby sagte über die Verfahrensweise der Wagner-Gruppe, die von „Putins Koch“ Jewgeni Prigoschin geleitet wird, im Ukraine-Krieg: „Sie behandeln ihre Rekruten – größtenteils Sträflinge – im Grunde genommen wie Kanonenfutter. Sie werfen sie buchstäblich in einen Fleischwolf, auf unmenschliche Weise, ohne zu zögern.“
Wagner-Gruppe im Ukraine-Krieg: Hohe Verluste der Söldner in Bachmut
Kirby bezog sich bei seiner Aussage vor allem auf die derzeitigen schweren Kämpfe um die Stadt Bachmut im Osten der Ukraine. Auch dort sind Wagner-Söldner, die aufgrund des Machtkampfes zwischen Putins Verteidigungsminister und seinem Koch Prigoschin um Munition betteln müssen, im Einsatz. Das britische Verteidigungsministerium hatte am Freitag die Zahl von 40.000 bis 60.000 getöteten Soldaten auf russischer Seite seit Beginn des Ukraine-Kriegs genannt.
Die Gesamtzahl an Toten oder Verletzten auf russischer Seite wurde von London auf 175.000 bis 200.000 beziffert. Nach Einschätzungen liege die „Verlustquote“ der Wagner-Söldner wahrscheinlich bei bis zu 50 Prozent im Krieg in der Ukraine.