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38,4 Grad: Hitzerekord!

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Der Sprung ins Wasser war eine Möglichkeit, am Mittwoch der Hitze in Schleswig-Holstein zu entkommen.
Der Sprung ins Wasser war eine Möglichkeit, am Mittwoch der Hitze in Schleswig-Holstein zu entkommen. © DPA

Schon am Vormittag über 30 Grad: Der Norden hat am Mittwoch mächtig geschwitzt. Am Nachmittag reichte es dann sogar für einen neuen Temperaturrekord.

Kiel – Volle Strände, Badewasser im Meer über 20 Grad, unter der Hitze stöhnende Menschen – Schleswig-Holstein hat zwei außergewöhnlich heiße Tage erlebt, am Mittwoch den bisher heißesten in diesem Jahr. In Grambek (Kreis Herzogtum Lauenburg) war es gar rekordverdächtig heiß. Es wurden 38,4 Grad im Schatten gemessen, teilte der Deutsche Wetterdienst (DWD) mit. So viel waren es noch nie im Land zwischen den Meeren. „Das ist ein neuer vorläufiger Landesrekord“, sagte Meteorologin Julia Schmidt. Möglicherweise könnte ein noch etwas höherer Wert erreicht worden sein. Das bisherige Allzeithoch für Schleswig-Holstein waren 38,0 Grad im August 1992 in Lübeck-Blankensee.

Auch in Lübeck, Kiel, Glückstadt, Schleswig und Hohwacht zum Beispiel wurden am Mittwochnachmittag Spitzenwerte über 35 Grad erreicht. Dagegen war es auf der Hallig Langeneß bei 24 Grad und in List auf Sylt bei 22 Grad schon fast frisch.

Urlauber wie Einheimische zog es wie schon zuvor in Massen an die Strände von Nord- und Ostsee. Ob Sylt, Amrum und St. Peter-Ording oder Timmendorfer Strand, Scharbeutz und Laboe – überall war am Wasser viel los. Eisdielen machten blendende Geschäfte wie auch die Außengastronomie insgesamt.

Zehntausende suchten Abkühlung bei einen Bad oder im Schatten von Strandkörben und -Muscheln. „Wir freuen uns, dass die Leute kommen“, sagte der Marketingleiter der Tourismus-Zentrale St. Peter-Ording, Thies Jahn. „Das Wetter spricht für sich.“ Für das Wochenende seien sogar noch ein paar freie Strandkörbe zu haben, sagte er. Auf den Webcams vieler Orte waren am Nachmittag rappelvolle Strände und viele Menschen im Wasser zu sehen.

Im Binnenland boten Freibäder und Seen Abkühlungsmöglichkeiten. Wer keine Gelegenheit hatte, das Wasser aufzusuchen, sollte dem Rat von Experten folgen, im Schatten zu bleiben und viel Wasser zu trinken.

Krankenhäuser und Rettungsdienste in Schleswig-Holstein hatten sich auf die Hitze eingestellt. Zunächst sei aber noch von keinem größeren Aufkommen an Hitzepatienten berichtet worden, sagte der Geschäftsführer der Krankenhausgesellschaft Schleswig-Holstein, Patrick Reimund. Oft gehe es in solchen Fällen um dehydrierte ältere Menschen.

Da die Hitze bereits am Donnerstag wieder vorüber sein soll, gingen alle davon aus, dass es in einem überschaubaren Rahmen bleibt. Der DWD-Meteorologe Michael Bauditz empfahl am Mittwoch, bei der Hitze und den deutlich erhöhten UV-Werten einfach drinnen zu bleiben.

Eine erste Abkühlung für den Norden wurde bereits für Donnerstag erwartet. Dann nähert sich nach der DWD-Vorhersage langsam ein Tiefausläufer, der zum Ende der Nacht Regen mit sich bringt. „Im Tagesverlauf sind dann örtlich auch Gewitter mit Starkregen und stürmischen Böen möglich“, sagte der Meteorologe. Dabei bleibt es bei bis zu 26 Grad im Osten Schleswig-Holsteins warm.

Am Freitag gehen die Temperaturen auf 18 Grad in Sylt und 23 Grad in Lauenburg runter, und dort bleiben sie auch am Samstag. „Ab Sonntag steigen die Temperaturen wieder an und es wird dann wieder sommerlich warm. Am Montag sind erneut bis zu 30 Grad Celsius möglich“, sagte Bauditz.  dpa

Schattenspendende Strandmuscheln, wohin das Auge reicht: Strandleben in St. Peter-Ording.
Schattenspendende Strandmuscheln, wohin das Auge reicht: Strandleben in St. Peter-Ording. © DPA

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