Harmonie der Gegensätze

Schleswig-Holsteins Umweltminister Goldschmidt erwartet ein gutes Miteinander mit dem Agrarkollegen Schwarz.
Kiel – Nach der Trennung der Zuständigkeiten für Umwelt und Landwirtschaft in der schleswig-holsteinischen Landesregierung rechnet Umweltminister Tobias Goldschmidt mit einer konstruktiven Zusammenarbeit beider Ressorts.
„Landwirtschaft findet ja in und mit der Natur statt“, sagte der Grünen-Politiker. „Natürlich gibt es da immer auch Zielkonflikte.“ Diese gebe es aber auch, wenn beide Bereiche in einem Haus angesiedelt seien und nicht wie jetzt in zwei Häusern.
Diese Zielkonflikte müssten schlicht bearbeitet werden, sagte Goldschmidt. „Ich sehe hierin keine Gefahr, weil ich sehr sicher bin, dass es mit dem Kollegen Schwarz gut funktionieren wird und wir ein gutes Miteinander finden werden.“ Mit Werner Schwarz (CDU) hat der frühere Präsident des Landesbauernverbandes das vom Umweltministerium abgetrennte Landwirtschaftsressort übernommen.
„Ich habe mich gefreut, dass er mich sehr früh angerufen und mir gesagt hat, dass er der neue Kollege sein wird“, berichtete Goldschmidt von der ersten Kontaktaufnahme. Beide hätten sich sehr schnell darauf verständigt, dass sie die Ergebnisse aus dem Zukunftsdialog Landwirtschaft gemeinsam umsetzen wollen. „Natürlich sind wir unterschiedliche Typen, aber ich bin sicher, dass wir das miteinander hinbekommen werden.“
Goldschmidt räumte ein, dass er strukturell gern ein anderes Ergebnis gehabt hätte. „Ich habe nicht Wahlkampf gemacht mit dem Ziel, die Landwirtschaft von der Umweltpolitik zu trennen – das ist ganz klar“, sagte er. „Aber in Koalitionsverhandlungen gibt und nimmt man und an dieser Stelle haben wir einen Kompromiss gemacht.“
Als wichtiges gemeinsames Thema hob der Umweltminister die Reinhaltung der Gewässer hervor, die zum Teil stark von der Landwirtschaft belastet sind. „Wir müssen verantwortungsvoll mit den Gewässern umgehen und sollten nur so viel düngen, wie es unbedingt erforderlich ist“, sagte Goldschmidt. „Wir haben gemeinsam im Blick, dass wir die Beratung der Landwirte stärken wollen, um noch mehr Orientierung zu schaffen.“ Besonders wichtig sei auch die Umsetzung der Biodiversitätsstrategie. „Wir haben ein großes Programm, um die Artenkrise zu bekämpfen – und auch das werden wir gemeinsam umsetzen.“ dpa
