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Husumer punktet mit Moorrettung

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Cornelius-Ägidian Quint aus Husum
Cornelius-Ägidian Quint aus Husum entwickelte eine innovative Methode, mit der sich Moose auf ehemaligen Moorflächen schneller wieder ansiedeln lassen. © dpa

Die Projekte reichen von Zeitlupen-Technik bis zur Rückgewinnung des Pflanzennährstoffs Phosphor. Bei „Jugend forscht“ wurden die Sieger geehrt. Für einige ist der Wettbewerb noch nicht vorüber.

Lübeck – Umwelt, Klima und Wetter sind die Themen, mit denen sich die meisten diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträger des Wettbewerbs „Jugend forscht“ auseinandergesetzt haben. Seit Donnerstag hatten alle Teilnehmer ihre Beiträge im Foyer der Musik- und Kongresshalle in Lübeck der Jury und den Besuchern präsentiert.

„Solche Talente wie euch brauchen wir in den Unternehmen“, sagte der Präsident des Forschungsforums Schleswig-Holstein, Philipp Murmann. Für die Teilnehmenden war es die Krönung oft jahrelanger Arbeit.

Einen Sonderpreis gab es für Cornelius-Ägidian Quint aus Husum in Schleswig-Holstein. Der 18-Jährige stellte eine von ihm entwickelte Methode vor, Sprossen der Moosart Sphagnum fallax mit einem Substrat aus Algen zu umhüllen. „Diese Kügelchen können dann wie Samen auf die Renaturierungsflächen ausgebracht werden“, erläuterte der 18-Jährige. Zu seiner Motivation sagte er: „Ich wollte was für die Umwelt tun, und Moore sind schließlich unsere größten Kohlendioxidspeicher.“

Für seine „außergewöhnliche Arbeit“ einer fliegenden Wetterstation wurde der 16-jährige Hendrik Ridder aus Bremen in Lübeck ausgezeichnet. Hendrik Ridders Wetterstation ist eine Wasserrakete, die vollautomatisch gesteuert wird und bis 270 Meter hoch fliegen kann. Den Preis für die beste interdisziplinäre Arbeit erhielten Maximilian Pfannkuch, Jaro Filip und Dominik Hein von der Hanauer Ludwig-Geißler-Schule. Sie entwickelten ein System zur Luftreinigung auf Basis von UV-Leuchtdioden.

Vincent Nack aus Höhenkirchen schuf ein Notbrems-Assistenzsystem für Fahrräder und gewann damit den ersten Preis in der Kategorie Arbeitswelt. Den Bundessieg in Biologie holte David Sauer vom Speyerer Gymnasium am Kaiserdom. Er untersuchte den Einfluss von Dihydroxybenzenen auf Pflanzen.

Auf dem Gebiet Chemie gewannen Hannah Amrhein, Lena Fries und Hanna Fries aus Dammbach. Sie fanden einen neuen Ansatz, um den Pflanzennährstoff Phosphor aus Abwasser zurückzugewinnen. Vanessa Guthier von der Landesschule Pforta in Naumburg schrieb ein Computerprogramm, mit dem sie die Bedingungen für die Entstehung von Gammastrahlung identifizieren konnte, und gewann dafür den ersten Preis bei den Geo- und Raumwissenschaften.

Mit einem Bundessieg in der Sparte Mathematik/Informatik wurde die praxisbezogene Tüftelei von Elian Terelle aus Mainz belohnt. Der 18-Jährige entwickelte ein kostengünstiges Instant-Replay-System für Sportübertragungen. „Ich organisiere neben der Schule zusammen mit einem Freund die Live-Übertragungen der Spiele eines Teams der Volleyball-Bundesliga“, erklärte Terelle. Carlos Steiner Navarro von der Deutschen Schule in Sevilla befasste sich mit dem Effekt des magnetischen Schwebens und holte damit den Sieg im Bereich Physik.

Der Bundeswettbewerb fand zum 57. Mal statt, für das Bundesfinale hatten sich laut Mitteilung 168 junge Talente mit 108 innovativen Forschungsprojekten qualifiziert.  afp

108 Forschungsprojekte präsentieren ihre Ergebnisse beim 57. Bundesfinale „Jugend forscht“ in der Musik-und Kongresshalle in Lübeck.
108 Forschungsprojekte präsentieren ihre Ergebnisse beim 57. Bundesfinale „Jugend forscht“ in der Musik-und Kongresshalle in Lübeck. © dpa

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