Soldat soll Sprengsätze gehortet haben: Was wird hier abtransportiert?
Ein Bundeswehrsoldat aus Itzehoe bei Hamburg soll Waffen, Sprengsätze und sogar Minen gehortet haben. Der Kampfmittelräumdienst war im Einsatz.
Itzehoe – Große Aufregung im eigentlichen beschaulichen Itzehoe-Wellenkamp bei Hamburg. Am Sonntag, 22. Mai 2022, stürmen plötzlich vermummte Polizisten ein Wohnhaus an der Sandstraße. In der Wohngegend, wo sich die Nachbarn persönlich kennen und grüßen, findet mitten in der Nacht plötzlich ein Großeinsatz statt.
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Itzehoe: Soldat soll Waffen und Sprengkörper gehortet haben – Kampfmittelräumdienst im Einsatz
Die Hintergründe lassen einen erschrecken. Ein 22-jähriger Bundeswehrsoldat, der beim Fallschirmjägerregiments 31 in Seedorf (südlich von Hamburg) stationiert sein soll, hat zu Hause zahlreiche Waffen, Sprengkörper und vermutlich sogar Minen gehortet. Großeinsatz!

Mit Einsatzkräften des Kampfmittelräumdienstes aus Kiel wurde das gesamte Wohnhaus durchsucht. Plötzlich große Aufregung. Zur Sicherheit werden Feuerwehrleute alarmiert.
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Bei der Durchsuchung wurden im Haus nach internen Informationen Sprengfallen gefunden. Der Kampfmittelräumdienst musste die Gefahr zunächst unschädlich machen. Erst danach konnte mit der weiteren Durchsuchung fortgesetzt werden.
Gegen 13:00 Uhr haben die Einsatzkräfte diverse Kisten mit Beweismitteln abtransportiert. Kurz zuvor gingen zwei Beamte des Kampfmittelräumdienstes mit einem großen und schweren Behälter vom Grundstück. Mutmaßlich gefüllt mit entschärften und unschädlich gemachten Sprengsätzen.

Zu den genauen Details halten sich die Behörden sehr bedeckt. In einer scheinbar überstürzten Pressemitteilung der Polizei Itzehoe hieß es nur: „Da im Rahmen der Durchsuchung Waffen gefunden wurden, unterstützte der Kampfmittelräumdienst diese Maßnahme. Aus ermittlungstaktischen Gründen können derzeit keine weiteren Angaben erfolgen.“

Auf Rückfragen war die Pressestelle der Polizei nicht mehr erreichbar gewesen. Auch der Einsatzleiter der Polizei vor Ort konnte auf 24hamburg.de-Nachfrage keine weiteren Angaben zum Einsatz machen. Warum die Nachbarn, obwohl Sprengsätze gefunden wurden, in ihren Häusern direkt neben dem Fundort blieben durften? Unklar.
Auch am Montag, 23. Mai 2022, gab es zunächst keine weiteren Informationen zum Großeinsatz. Auf Nachfrage bei der Staatsanwaltschaft Kiel hieß es, dass es im Laufe des Tages eine Pressemeldung dazu geben soll.