Dafür durften endlich wieder Tickets verkauft werden, wenn auch nicht für jedes Spiel. Die Einnahmen stiegen von 500.000 Euro in der Geisterspiel-Saison 2020/21 auf immerhin 16,2 Millionen Euro. Auch bei den sonstigen betrieblichen Erlösen/Umsätzen gab es einen deutlichen Anstieg von 9,8 auf 12,1 Millionen Euro, wofür vornehmlich staatliche Corona-Überbrückungshilfen für mittelständische Unternehmen verantwortlich sind.
Wer insgesamt wesentlich weniger Geld einnimmt, der sollte möglichst viel sparen – und das hat Werder Bremen nach dem Abstieg vor allem beim Personalaufwand getan. Der reduzierte sich von 67,8 Millionen Euro auf 43,8 Millionen Euro, wobei die Profis, wie von Filbry erwähnt, die größten Abstriche machen mussten. Das Gehaltsbudget für den Kader ging von 47 Millionen Euro runter auf 18, stieg durch die Aufstiegsprämien allerdings wieder auf 23. In dieser Saison schüttet Werder übrigens rund 35 Millionen Euro an sein kickendes Personal aus.
„Durch eine sehr gute Teamleistung konnten wir wieder eine hohe finanzielle Stabilität erreichen“, betonte Klaus Filbry. Zuvor hatte ihn Werder Bremens Aufsichtsratsvorsitzender Marco Fuchs ausdrücklich gelobt: „Das finanzielle Überleben, das die Geschäftsführung unter der Führung von Klaus Filbry gesichert hat, ist eine außergewöhnliche Erfolgsgeschichte. Wir hatten wirklich schwierige Momente. Das kann man sich heute gar nicht mir vorstellen. Es gibt eine deutliche Verbesserung der Situation.“ Filbry gab das Lob an Fuchs nahezu postwendend zurück und hob die große Verantwortung hervor, die der 60-Jährige in der Krise als Ratgeber und Entscheider getragen habe. Zum Dank gab es für den Trikot-Sammler Fuchs ein aktuelles Trikot der DFB-Elf mit der Rückennummer 9 und dem Namen Füllkrug darüber.
Eine mehr als unbeschwerte Szene, die aber nicht darüber hinwegtäuschen sollte, dass bei Werder noch nicht wieder alles gut ist. Die finanzielle Lage des Clubs hat sich zwar etwas entspannt, und das Interesse an Werder Bremen bei den Fans und den Sponsoren ist so hoch wie lange nicht, aber dennoch bleibt die Aufgabe für Klaus Filbry und Co. ziemlich herausfordernd. (kni)