Werder Bremen in Noten gegen Hoffenheim: Marvin Ducksch trifft, patzt – und bereitet den Elfer vor

Bremen/Sinsheim - Der SV Werder Bremen hat mit 2:1 (1:1) bei der TSG Hoffenheim gewonnen. Marvin Ducksch und Niclas Füllkrug trafen für die Grün-Weißen, Munas Dabbur hatte zwischenzeitlich für die Hoffenheimer ausgeglichen. Die Bremer Spieler in der Einzelkritik - mit Noten.
Jiri Pavlenka: Beim Hoffenheimer Ausgleich war er gegen den heranrauschenden Dabbur ohne Abwehrchance. Seine langen Bälle, für die der Tscheche sonst oft kritisiert wird, waren dieses Mal deutlich präziser. In Hälfte zwei mit mehreren wichtigen Paraden. Note 2
Niklas Stark: Der Sommer-Neuzugang kam zu seinem zweiten Startelf-Einsatz in Folge. Lieferte als rechter Innenverteidiger eine solide Vorstellung ab, die er hier und da mit mutigen Vorstößen garnierte. Hätte vor dem 1:1 seine rechte Seite aber besser im Blick haben müssen. Note 3
Milos Veljkovic: Der Abwehrchef ließ sich vor dem 1:1 etwas zu leicht hinten rauslocken und konnte dann nicht mehr eingreifen. In den allermeisten Fällen stimmten Stellungsspiel und Timing bei ihm aber. Auch in der Luft zumeist Sieger. Note 3
Marco Friedl: Nach ein, zwei Unsicherheiten zu Beginn des Spiels fand der Kapitän in die Spur und fiel im Strafraum durch eine wichtige Rettungstat auf. Agierte insgesamt aufmerksam, stand oft richtig, auch wenn er nicht jeden Zweikampf optimal führte. Note 2,5
Werder Bremen in Noten gegen die TSG Hoffenheim: Mitchell Weiser überzeugte in der Offensive - und holte den Elfmeter vor dem 2:1 heraus
Mitchell Weiser: Auf dem rechten Flügel gewohnt offensiv ausgerichtet. Verschärfte mit dem Ball am Fuß immer wieder das Tempo und war um Überraschungsmomente bemüht. Vergab eine gute Chance, weil er den Ball nicht richtig traf. Holte später den Foulelfmeter heraus. Note 2
Christian Groß (bis 90.): Lief in der Anfangsphase auffällig hoch an, um Hoffenheim im Spielaufbau nicht zur Entfaltung kommen zu lassen. War um Ordnung im Spiel seiner Mannschaft bemüht, dirigierte viel, konnte das Tempo des Gegners aber nicht immer mitgehen. Note 2,5
Anthony Jung (bis 75.): Hatte zu Beginn des Spiels Schwierigkeiten, als Hoffenheim über seine linke Seite binnen weniger Minuten zu gleich drei Abschlüssen kam. Fand danach besser in die Partie, blieb ohne nennenswerte Fehler und war unangenehm in den Zweikämpfen. Note 3
Werder Bremen in Noten gegen die TSG Hoffenheim: Niclas Füllkrug belohnt sich für guten Auftritt mit dem Elfmeter-Tor
Romano Schmid (bis 90.): Brachte den Bremer Führungstreffer mit viel Übersicht auf den Weg und war auch darüber hinaus äußerst aktiv vor der Pause. Allerdings gingen längst nicht alle seine Ideen auf. Tauchte im weiteren Spielverlauf etwas ab. Note 3
Ilia Gruev (bis 59.): Begann nach den Spielen gegen Leverkusen und Gladbach auch gegen Hoffenheim wieder auf der Achterposition, wo er durch taktische Disziplin überzeugte. Stand bei gegnerischem Ballbesitz sehr tief, sodass er aus der Fünfer- phasenweise eine Sechserkette machte. Note 3
Marvin Ducksch: Es war ein Auftritt mit Licht und Schatten des Stürmers. Herrlich präzise sein Treffer zum 1:0, fahrlässig unpräzise seine Hereingabe, die beim Gegner landete und Ausgangspunkt des Hoffenheimer 1:1 war. Auch danach mit Fehlpässen, die sein Team in Not brachten. Vergab in der Schlussphase nach einem Konter eine gute Chance. Note 3,5
Niclas Füllkrug: Wurde bereits in der ersten Minute von Nsoki umgestoßen, was ein guter Vorgeschmack auf den Abend mit vielen körperbetonten Duellen war. Hielt energisch dagegen, im Abschluss aber lange ohne Fortune, ehe er per Elfmeter den späten Siegtreffer erzielte. Dass er auch ein guter Assistgeber ist, hatte er vor den Augen von Bundestrainer Flick beim 1:0 gezeigt, das er Ducksch per Doppelpass auflegte. Note 2
Werder Bremen in Noten gegen die TSG Hoffenheim: Leonardo Bittencourt brachte neue Impulse ins Spiel
Leonardo Bittencourt (ab 59.): Sollte gegen seinen Ex-Club neue Impulse ins Spiel seiner Mannschaft bringen, blieb aber ohne große Szenen. Note 3,5
Lee Buchanan (ab 75.): Der junge Engländer kam zu seinem siebten Bundesliga-Einsatz. Note –
Amos Pieper (ab 90.): Kam für die letzten Minuten. Note –
Jens Stage (ab 90.): Half mit, die Führung zu verteidigen. Note -
Weiter mit der letzten Meldung:
Werder Bremens Aufstellung: Niklas Stark statt Amos Pieper - So sieht die Bremer Startelf gegen die TSG Hoffenheim aus
Update (7. Oktober, 19.30 Uhr): Jetzt ist die Aufstellung da - Niklas Stark startet statt Amos Pieper! Die ganze Startelf und alles Weitere lest Ihr im Live-Ticker zum Spiel des SV Werder Bremen gegen die TSG 1899 Hoffenheim!
Bremen – Eigentlich gibt es für Ole Werner keinen wirklichen Grund, seine Startelf zu verändern. Schließlich hat der Trainer des SV Werder Bremen am vergangenen Spieltag gegen Borussia Mönchengladbach eine Elf auf den Platz gestellt, der es in Windeseile gelang, eine 3:0-Führung herauszuschießen. Und da es am Ende bekanntlich 5:1 hieß, müsste der Bremer Trainer schon gute Argumente haben, um vor der Auswärtspartie bei der TSG Hoffenheim (Freitag, 20.30 Uhr im DeichStube-Liveticker) großflächige Umbaumaßnahmen in der Aufstellung zu erklären. Und doch spricht einiges für einen Wechsel.
In der Dreier-Abwehrkette ist Amos Pieper nämlich wieder einsatzbereit. Der Verteidiger hat seine Gelbsperre abgesessen und trotz dieser unschönen Randerscheinung in den vorherigen Partien nicht gerade den Eindruck erweckt, ein Schwachpunkt der Mannschaft zu sein. Im Gegenteil: Pieper funktionierte auf Anhieb, gewann zahlreiche wichtige Zweikämpfe und war ein echter Stabilisator. Obwohl er zuletzt gegen Gladbach in der Startelf-Aufstellung von Niklas Stark würdig vertreten wurde, dürfte die Konstanz der Vorwochen nun für eine Rückkehr auf den Rasen von Beginn an sorgen. Doch der Konkurrenzkampf tobt jetzt bei Werder Bremen endgültig auch auf dieser Position, das hat der jüngste Stark-Auftritt bewiesen.
Werder Bremen-Aufstellung gegen TSG Hoffenheim: Amos Pieper zurück in der Startelf
Ansonsten bleibt in der Werder-Aufstellung wohl alles beim Alten. Vor Jiri Pavlenka komplettieren erneut Milos Veljkovic und Marco Friedl die Abwehrreihe, auf den Außen führt intern aktuell kein Weg an Mitchell Weiser und Anthony Jung vorbei. In der Zentrale meldet Leonardo Bittencourt nach überstandener Verletzung nun zwar endgültig wieder Ansprüche auf mehr Spielzeit an, doch Romano Schmid und Ilia Gruev haben ihre Sache auf der Acht zuletzt sehr gut gemacht. Das Duo sollte somit abermals vor Christian Groß das Mittelfeld bilden. Zumal in Nicolai Rapp eine weitere Alternative fehlt. Der 25-Jährige hatte am Mittwoch Werder Bremens Geheimtraining mit bandagiertem Oberschenkel vorzeitig beendet und fehlte bei der finalen Einheit am Donnerstag gänzlich – ebenso wie Stürmer Eren Dinkci, der individuell trainierte.
In der Offensive ruhen die Hoffnungen in der Startelf-Aufstellung wieder auf Marvin Ducksch und Niclas Füllkrug. Beide harmonieren prächtig, waren auch beim Abschlusstraining sehr auffällig – anfangs sogar durch ein nicht zu überhörendes Gespräch. So fachsimpelten sie ausgiebig über den Champions-League-Auftritt von Manchester City und ganz speziell Erling Haaland am Vorabend. Der Ex-Dortmunder, der momentan trifft, wie er will, hatte auch international wieder doppelt zugeschlagen. Das hinterließ auch bei Werder Bremen Eindruck. Gegen Hoffenheim besteht für das Duo die Chance, dem Norweger in etwas kleinerem Rahmen nachzueifern. (mbü)
