SG Insel Fehmarn holt 1:1 gegen Lütjenburg und bleibt in der Kreisliga

Happy End für die SG Insel Fehmarn: Mit dem 1:1 im letzten Spiel beim TSV Lütjenburg reichte es dank der Tordifferenz, in der Kreisliga zu bleiben.
Lütjenburg – Der letzte Spieltag am Sonnabend in der Kreisliga war nichts für schwache Nerven. Nicht im Rennen um die Meisterschaft und schon gar nicht im Abstiegskampf. Für die SG Insel Fehmarn gab‘s ein Happy End, denn nach einem hart erkämpften und verdienten 1:1 (1:0) beim TSV Lütjenburg reichte es dank der besseren Tordifferenz gegenüber der punktgleichen SG Sarau/Bosau II zum ersten Nichtabstiegsplatz. Darüber hinaus versaute die SG den Lütjenburgern den Titelgewinn und die schon vorbereitete Meisterfeier.
Doch nicht nur die Gastgeber ließen nach dem Schlusspfiff die Köpfe hängen, auch die Fehmaraner wussten nicht, ob der Klassenerhalt geschafft und der Punktgewinn nicht doch zu wenig war. Schließlich waren die Ergebnisse der mitgefährdeten Teams einmal mehr so ungünstig für die SG, dass sie um 16.55 Uhr auf dem vorletzten Platz stand, gleichbedeutend mit dem Abstieg. Lediglich das erst um 16.30 Uhr terminierte Spiel zwischen dem Oldenburger SV II und der SG Sarau/Bosau II stand noch aus. Die Situation war klar. Nur bei einem OSV-Sieg würde man die Liga halten. Also weiter warten.
„Jetzt holt man hier einen Punkt und es wird trotzdem eine Scheiß-Heimfahrt, weil wir auf das Ergebnis warten müssen“, haderte Trainer Fabian Unger nach Schlusspfiff mit der späten Spielansetzung. Zuvor hatte Unger eine wirklich gute Teamleistung seiner Elf gesehen. „Hätten wir immer so gespielt, wären wir nicht in der Situation, in der wir jetzt sind“, sagte der Coach, der das Amt in der Winterpause von Siggi Mattheus übernommen hatte und oft mit der Einstellung seiner Truppe nicht zufrieden war.

In Lütjenburg war davon keine Spur. Von Beginn an scheute niemand einen Zweikampf, jeder setzte nach, ab Minute eins war die SG präsent. Und taktisch gut eingestellt war die Unger-Elf ebenfalls. In der Gewissheit, dass die Gastgeber auf Sieg spielen mussten, machte die SG die Räume im Mittelfeld und hinten eng. Nach vorne lief zwar kaum etwas, doch man wartete geduldig auf seine Chance. Vor der Pause kam diese noch nicht, aber auch die Lütjenburger taten sich schwer. Ab und zu konnten sie sich mal durch die SG-Abwehr spielen, vieles war aber wenig zwingend. Zudem hatte sich die SG mit kompromisslosem Einsatz Respekt verschafft. An Lasse Delfskamp prallten die Gegenspieler reihenweise ab, doch auch Justin Scheel und Fabian Plöger, alle mit Gelb bedacht, wussten auszuteilen.
Nichtsdestotrotz besaßen die Gastgeber einige wenige gute Möglichkeiten durch Kevin Hübner, der einen Freistoß knapp über den Querbalken setzte (18.) und einen Volleyschuss (34.) wenige Zentimeter verzog. Enrico Rahlf (41.) traf nur den Innenpfosten. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte dann doch noch die Favoritenführung. Nach einem Foul von Ibrahima Sylla an Enrico Rahlf, gab es Strafstoß, den Kevin Hübner (45.+3) sicher verwandelte.
Lütjenburg bekommt die große Flatter
Wer gedacht hätte, die Lütjenburger würden im zweiten Spielabschnitt dort weitermachen, wo sie aufgehört hatten, der wurde bitter enttäuscht. Der TSV bekam die große Flatter. Er blieb zwar überlegen, wirkte jedoch wie gelähmt und kreierte keine einzige nennenswerte Torchance mehr. Auch nicht in der sechsminütigen Nachspielzeit.
Die SG hingegen wurde mutiger. Durch die Einwechslung von Levin-Reik Demtröder, Nils Othengrafen und Yannic Slowy kam frischer Wind in die Aktionen, die gelb-rot gefährdeten Lasse Delfskamp, Justin Scheel und Fabian Plöger gingen runter, um keine Unterzahl zu riskieren. Am Ende kam für drei Minuten noch Fynn Severin, der sich nahtlos einfügte, bei einem Zweikampf den Ball spielte und dabei gleich zwei Lüt- jenburger flachlegte.
Zuvor hatte der junge Nils Othengrafen seinen großen Auftritt, als er einen Freistoß aus 23 Metern ins Lütjenburger Tor setzte (67.) und TSV-Keeper Lennart Jebe ziemlich alt aussehen ließ. Da gab‘s kein Halten mehr, da musste der Jubel bei allen raus.
Ob es gereicht hat, erfuhren die Fehmaraner erst in Oldenburg
Nach dem Schlusspfiff gab‘s dann eher verhaltene Freude über die eigene Leistung. Echte Freude hätte es nur gegeben, wenn klar gewesen wäre, dass die SG sich gerettet hat.
So musste man also warten oder auf dem Heimweg in Oldenburg anhalten und aus erster Hand erfahren, ob‘s gereicht hat. Hat es, denn der OSV II gewann ungefährdet 3:0. Auf die anderen Teams war kein Verlass: Malente gewann gegen Putlos – und zog an der SG vorbei, Eutin 08 II bezwang Bösdorf – und zog auch an der SG vorbei. Zum Glück gab‘s dann noch den TSV Gremersdorf, der den SC Cismar mit 3:2 besiegte und das von Andre Hack gecoachte Team in die A-Klasse schoss.
SG Insel: Merkle – Paluczynski, Jürgens, Blendermann, Weiland – Delfskamp (46. Demtröder), Micheel – Scheel (57. Othengrafen), Sylla, Jaudzim (90.+3 Severin) – Plöger (61. Slowy).
Beste Spieler: geschl. Mannschacftsleistung.
Schiedsrichter: Janson (ASV Dersau), in Ordnung.
Tore: 1:0 (45.+3) Hübner, 1:1 (67.) Othengrafen.