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„Sommerwelle ist Realität“ - Lauterbach alarmiert: Corona-Zahlen entwickeln sich rasant

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Von: Yasina Hipp

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Die Infektionszahlen steigen wieder, obwohl die Menschen vom Sommer anderes gewöhnt waren. Gesundheitsminister Lauterbach verschärft seine Aussage.

Berlin - Die Temperaturen steigen, Tag für Tag kündigt sich ein wunderbarer Sommer für dieses Jahr an. Allerdings steigen neben den Zahlen auf der Thermometer-Anzeige auch die Coronavirus-Neuinfektionen.

Das Robert-Koch-Institut meldet für Mittwoch (15. Juni) eine Sieben-Tage-Inzidenz von 472,4 (Vortag: 447,3) und 92.344 neue Ansteckungen. Zudem wurden 112 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus vermeldet. Diese Daten sind jedoch kaum zum Vergleich geeignet und bilden auch kein vollständiges Bild. Da insgesamt weniger getestet wird, geht das RKI von noch höheren Werten aus. Diese Entwicklungen machen Experten Sorgen - darunter auch Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach. Warnte er zunächst vor einer Sommerwelle, verschärft er seine Aussage nun.

Lauterbach spricht von „verpufftem Sommereffekt“

Erst vor einem Tag twitterte SPD-Politiker Lauterbach: „Eine Sommerwelle war zu erwarten.“ Zudem rät er weiterhin zum Masketragen und zu einer vierten Impfung. Nun findet er gegenüber der Rheinischen Post nochmals deutlichere Worte. „Die angekündigte Sommerwelle ist leider Realität geworden“, so Lauterbach, „das bedeutet auch für die nächsten Wochen wenig Entspannung.“

Den Grund dafür sieht er vor allem in der aktuell bestimmenden Virusvariante, die leicht übertragbar sei. Hinzu komme außerdem, dass zwischenzeitlich nahezu alle Schutzmaßnahmen nicht mehr gelten und so „verpufft in diesem Jahr der Sommereffekt“. In den vergangenen zwei Jahren der Pandemie hatten die strengen Vorsichtsmaßnahmen, die steigenden Temperaturen, sowie der Fakt, dass die Menschen mehr Zeit draußen verbringen, in den Sommermonaten immer für deutlich sinkende Infektionszahlen gesorgt. Erst zum Herbst sind diese dann wieder gestiegen. Vor dem Herbst und einem speziellen Event im Winter warnt auch Virologe Hendrik Streeck.

Lauterbach rät zur vierten Impfung für Risikogruppen

Um besonders gefährdete Menschen zu schützen, appelliert Karl Lauterbach älteren und vorerkrankten Personen sich ein viertes Mal gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Britische Forscher zeigten sich zuletzt sehr überzeugt von der zweiten Boosterimpfung. Der Gesundheitsminister betont eine vierte Impfung verhindere wohl zwar keine Infektion, schütze jedoch vor einem schweren Verlauf. Nach Angaben des RKI sind mittlerweile 75,9 Prozent der deutschen Bevölkerung grundimmunisiert, also haben zwei Impfungen erhalten. 59,8 Prozent haben bisher eine Auffrischungsimpfungen. Davon 5,3 Millionen Menschen (6,4 Prozent) bereits die zweite.

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