1. Fehmarnsches Tageblatt
  2. Welt

Hitze im März: Tropennacht auf Mallorca – 30 Grad in Spanien

Erstellt:

Von: Karolin Schäfer

Kommentare

Hitze in Spanien, Trockenheit in Frankreich und Italien: Die Temperaturen klettern in Südeuropa teils auf über 30 Grad, Regen bleibt aus – mit Folgen.

Update vom 12. März, 15.53 Uhr: Auf Mallorca spielt das Wetter verrückt. Nach Schnee-Chaos und heftigen Regenfällen (siehe Erstmeldung) wurde jetzt ein Temperaturrekord gebrochen! Die Wetterstation in Palma (Portopí) hat am Samstag um 14 Uhr eine Temperatur von 27,3 Grad gemessen – und damit den bisherigen Temperaturrekord für den Monat März pulverisiert. 1981 waren 26,6 Grad gemessen worden. Das teilt der spanische Wetterdienst Aemet mit.

In der Nacht auf Sonntag verzeichnete die Urlaubsinsel zudem die erste Tropennacht. In Palma und Pollença blieben die Werte über 20 Grad. In Palma kühlte es in der Nacht laut den Wetterbehörden auf 21 Grad ab. In Pollença wurden 20 Grad gemessen. Im März liegen die Temperaturen auf der Balearen Insel tagsüber durchschnittlich bei um die 17 Grad und nachts bei 8 Grad. Am Montag soll es nach der aktuellen Prognose etwas abkühlen. Höchstwerte von 18 bis 24 Grad werden erwartet.

Hitze im März: 30 Grad in Spanien – Dürre in Südeuropa

Erstmeldung vom 11. März 2023

München – Während das Wetter in Deutschland allmählich aufklart und der Frühling im März seine ersten Sonnenstrahlen zeigt, herrscht in Spanien schon Hochsommerstimmung. Vor allem am Mittelmeer soll es richtig heiß werden – so heiß, wie sonst erst im Juni oder Juli.

Wetter-Experten gehen von einem Hitzerekord im März aus, Temperaturen um die 30 Grad seien möglich. Was für viele nach Strandurlaub klingt, kann allerdings verheerende Konsequenzen mit sich bringen. Die Temperaturen sind deutlich zu warm für diese Jahreszeit – auch in anderen Teilen des Landes. Noch vor Kurzem tobte ein Schnee-Chaos auf der Ferieninsel Mallorca.

Hitze-Wetter in Spanien: Wassermangel droht sich zu verschärfen

Da im Herbst und Winter die Niederschläge zu niedrig ausgefallen sind, droht sich der Wassermangel im Sommer weiter zu verschärfen. Damit steigt nicht nur die Gefahr von Waldbränden. Die Stauseen sind derzeit im Schnitt nur zu etwas mehr als 40 Prozent gefüllt, berichtete die Deutsche Presse-Agentur (dpa). Zum Vergleich: In den Vorjahren waren die Stauseen zu dieser Jahreszeit durchschnittlich zu 58 Prozent gefüllt.

Menschen schwimmen und sonnen sich am Strand Cala Agulla nahe Cala Rajada auf Mallorca. (Archivbild)
In Spanien herrschen im März bereits ungewöhnliche hohe Temperaturen. © Clara Margais/dpa

In Andalusien und Katalonien ist die Lage besonders dramatisch. Während die Stauseen hier nur noch zu einem Viertel voll sind, wird in der Touristenmetropole Barcelona bereits der Wasserverbrauch in der Landwirtschaft und Industrie eingeschränkt. Bleibt der Regen weiterhin aus, rechnet der Leiter der regionalen Wasserbehörde, Samuel Reyes, ab Herbst mit Einschränkungen des privaten Trinkwasserverbrauchs, wie er der Zeitung El País sagte.

Wetter: Dürre in Frankreich und Italien – „Große Bedrohung für Wasserreserven“

In Frankreich und Italien sieht die Lage ähnlich aus. Der ausbleibende Regen der vergangenen Monate ist spürbar. Zwar gleichen sich trockene und nasse Winter über einen längeren Zeitraum aus, erklärte Peter Bissolli, Meteorologe beim Deutschen Wetterdienst (DWD), gegenüber Utopia. Allerdings treten trockene Winter seit 1989 häufiger in Italien auf. 2022 hatte der Gardasee in Italien bereits mit starker Wasserknappheit zu kämpfen.

„Die Abwesenheit von Regen seit inzwischen über 30 Tagen in Frankreich ist eine große Bedrohung für unsere Wasserreserven in diesem Sommer“, sagte Regierungssprecher Olivier Véran Anfang März. Deshalb haben einige Regionen Frankreichs bereits Einschränkungen bei der Wassernutzung getroffen. So ist etwa das Bewässern von Gärten und Sportstadien, das Auffüllen von Swimmingpools oder das Autowaschen verboten worden.

Das könnte für die dort lebenden Menschen zu „gravierenden Wassereinschränkungen führen“. Fällt im Frühjahr genügend Regen, könne sich das wieder ausgleichen. „Aber die Ausgangsposition ist ungünstiger als sonst“, so Bissolli. Von einer Dürre in Deutschland könne man aber noch nicht sprechen, erklärte der Wetter-Experte. Erste Prognosen zeigen, dass der Sommer 2023 in Deutschland wieder relativ heiß werden dürfte.

Wetter in Deutschland: „Sommer werden trockener, die Winter eher nasser“

„Der Trend in Deutschland sieht so aus, dass es in allen Jahreszeiten wärmer wird, die Sommer werden trockener, die Winter eher nasser. Problem sind aber vor allem Extremereignisse wie zum Beispiel das Ahrtalhochwasser 2021, aber auch immer wieder einmal Temperaturrekorde“, sagte Bissolli.

Seit Jahren wird das Klima weiten Teilen Europas heißer und trockener. Das geht zu einem Großteil auf den menschengemachten Klimawandel zurück. Bereits der vergangene Sommer war von Hitze und extremer Trockenheit geprägt. Mit Spitzentemperaturen von teilweise mehr als 40 Grad war er einer der heißesten seit Beginn der Wetteraufzeichnung in Spanien. (kas/dpa)

Auch interessant

Kommentare