Überwachungskamera filmt Wolf, der nachts durch Köln wandert: „Extrem selten“

An mehreren Orten in Köln wurde ein Wolf gesichtet. Eine Überwachungskamera hat das streunende Tier auf einem Unternehmensparkplatz gefilmt.
Köln - In Köln hat eine Überwachungskamera vor wenigen Wochen einen Wolf dabei aufgezeichnet, wie er durch die Stadt lief. Wie der Kölner Stadt-Anzeiger berichtet, sei das Tier auf dem Gelände der Rhein-Energie aufgezeichnet worden. Zuvor hatte laut Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (Lanuv) mitgeteilt, dass eine Frau in Köln-Ehrenfeld ein „wolfsähnliches Tier“ gesichtet habe.
Nachts gegen 2.30 Uhr sei wieder ein „wolfsähnliches Tier“ in Bilderstöckchen gesehen worden, später auch in Weidenpesch. Unklar bleibt jedoch, ob es sich um dasselbe Tier handelt und ob es tatsächlich ein Wolf war. Laut einer Sprecherin des Lanuv handele es sich in Ehrenfeld und Neuehrenfeld jedoch „klar“ um einen Wolf. Das Tier habe „sich wahrscheinlich verirrt.“, so die Lanuv-Sprecherin weiter. Es sei auf den Aufnahmen zu sehen, „dass er auf der Flucht ist“. „Das Tier lief auf den Parkplätzen hin und her und suchte offenbar einen Ausweg“, hieß es vonseiten des Lanuv.
Rudel breiten sich aus: Wölfe „haben kein Interesse an einer Konfrontation“
Immer wieder tauchen Handyvideos oder andere Aufnahmen von Wölfen in Deutschland auf. Die Tiere scheinen sich ohne jegliche Furcht in die Nähe der Menschen zu trauen. Zuletzt war beispielsweise im hessischen Breitzbach ein streunender Wolf gesichtet worden (*HNA berichtete) und hatte dort für Aufsehen gesorgt. Zudem stand in Bad Hersfeld ein Wolf unter Verdacht, vier Schafe gerissen zu haben*.
Der Wolf breitet sich in Deutschland weiter aus, doch das Verhältnis zwischen ihm und dem Menschen ist angespannt. Er wird von Vielen gefürchtet, dabei ist der Wolf von Natur aus ein scheues Tier*. „Sie haben kein Interesse an einer Konfrontation und bei Kontakt mit Menschen wählen sie immer die Flucht“, erklärt Autor und Wolfkenner Philipp Czaya im Gespräch mit dieser Redaktion.
Das betont auch Lanuv-Sprecherin Birgit Kaiser de Garcia: „Wölfe haben mehr Angst vor uns als wir vor ihnen. Sie meiden Menschen“. Es sei extrem selten, dass sie sich in städtische Gebiete verirren. Vermutlich handele es sich im Kölner Fall um ein unerfahrenes Jungtier. *HNA ist ein Angebot von IPPEN.Media.